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Anzeichen erkennen

Daran erkennen Sie, ob es Ihrer Schildkröte schlecht geht

Griechische Landschildkröte im Gras
Im Gegensatz zu Hunden und Katzen zeigen Schildkröten oft keine spezifischen Symptome, wenn Sie krank sind Foto: Getty Images
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PETBOOK Redaktion

12. Mai 2024, 15:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Landschildkröten gehören zu den Exoten, sind – im Gegensatz zu Schlangen oder Echsen – beliebte Haustiere. Neben einer artgerechten Haltung benötigen sie auch eine medizinische Versorgung. Doch wie erkennt man, ob Schildkröten krank sind? Im Gegensatz zu Hund oder Katze zeigen Reptilien meist keine spezifischen Symptome, wenn es Ihnen schlecht geht.

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Jeder Tierhalter wünscht sich, dass es seinem Schützling gutgeht und er gesund ist. Wer eine Landschildkröte hält, kann das allerdings weniger leicht erkennen als etwa Katzen- oder Hundebesitzer. Darauf weist der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) hin. Denn im Gegensatz zu Säugetieren, zeigen Reptilien wenig Symptome, wenn es ihnen schlecht geht. Aber wie erkennt man dann als Besitzer, ob die Schildkröte krank ist? Zum Glück gibt es einige Anhaltspunkte – vor allem beim Verhalten der Tiere.

Symptome bei Schildkröten richtig deuten

Zunächst kann man den Gesundheitszustand von Schildkröten an einigen äußeren Merkmalen einschätzen. ​Gesunde Reptilien haben ihrer Art und Umgebung entsprechend eine bestimmte Farbgebung. Ist die Haut blass oder weist bräunliche, graue und dunkle Tönungen auf, kann dies auf Stress oder verschiedene Erkrankungen hinweisen.1

Weitere Indizien für kranke Schildkröten sind eingesunkenen Augen oder wenn die Stellen, an denen Kopf und Beine aus dem Panzer hervortreten, wie eingefallen wirken. Dies zeigt meist eine Mangelernährung an, die häufig eine Folge von Unwohlsein oder Krankheit ist.

Auch interessant: Warum Schildkröten im Winter in den Kühlschrank müssen

Verhalten beobachten

Ist die Schildkröte krank, zeigt sich dies nicht nur im äußeren Erscheinungsbild, sondern vor allem im Verhalten der Tiere. Laut der Seite „Reptiliendoktor“ gibt es drei typische Verhaltensweisen, die auf eine Krankheit hindeuten:

  1. Rückzug: Landschildkröten vergraben sich meistens
  2. Herabgesetzte Aktivität bis hin zur Lethargie und viel Schlaf
  3. Appetitlosigkeit bzw. Nahrungsverweigerung

Bereits kleinste Abweichungen im Verhalten können Hinweise geben

„Bereits kleinste Abweichungen vom gewohnten Verhalten können ein klarer Hinweis auf ein vorliegendes Krankheitsgeschehen sein“, erklärt Tierarzt Hermann Kempf in einer Mitteilung des IVH. Als erste Anzeichen, dass es dem Tier nicht gut geht, nennt Kempf etwa geschwollene oder eingesunkene Augen oder Veränderungen der Kot-Konsistenz.

Aber auch ein vermehrtes Bade- und Trinkverhalten bedürfe einer raschen Abklärung. Denn: „Wenn sich das Tier zurückzieht und nicht mehr frisst, ist ein Krankheitsprozess in der Regel schon sehr weit fortgeschritten“, erklärt Kempf, der eine tierärztliche Praxis für Exoten in Augsburg führt.

Schildkröte ist krank? Hier gibt es Hilfe

Um im Fall der Fälle schnell reagieren zu können, empfiehlt er Schildkrötenhaltern, sich intensiv mit ihren Tieren zu beschäftigen. Sinnvoll kann außerdem der Austausch mit erfahrenen Schildkrötenhaltern sein – und eine Haltungsberatung vor Ort durch einen reptilienkundigen Tierarzt.

Eine Liste mit Tierärzten finden Sie demnach etwa auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT). Eine einfache und schnelle Suche bietet auch die Web-Seite von „Reptiliendoktor“.

Erwachsene Schildkröten verhalten sich anders als Jungtiere

Wie sich eine gesunde Schildkröte individuell verhält, hängt von verschiedenen Einflüssen ab. Etwa von der Temperatur, dem Alter und der Gehege- und Sozialstruktur. Jungtiere würden sich Kempf zufolge generell eher zurückziehen, während erwachsene Schildkröten mehr auf den Beinen seien.

„Bei gutem Wetter kann man grob davon ausgehen, dass adulte Tiere morgens die ersten Sonnenstrahlen zum Aufwärmen nutzen, dann beginnen zu fressen, sich in der Mittagshitze zurückziehen und am Nachmittag nochmal aktiv werden“, so der Tierarzt mit Blick auf erwachsene Schildkröten. „Bei extremer Hitze und auch in Kälteperioden ziehen sie sich meist zurück und sind dann kaum zu sehen.“

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Die typischsten Krankheiten bei Schildkröten

Laut Dr. Wolfgang Wettengl, der seit mehr als 30 Jahren als praktizierender Tierarzt für exotische Mitbewohner wie Papageien, Reptilien und Amphibien tätig ist, treten bei Landschildkröten folgende typische Krankheiten auf:

  • Legenot: häufigste Todesursache weiblicher Landschildkröten, bei der Weibchen nicht mehr in der Lage sind, Eier zu legen
  • Rachitis oder Panzererweichung: Ursachen sind Störungen in Calciumstoffwechsel, die vielfältige Gründe haben können
  • Posthibernale Anorexie: Schildkröten, die nach dem Winterschlaf nicht, oder nicht schnell genug, den Stoffwechsel hochfahren und mit der Futteraufnahme beginnen, können sich durch Anreicherung von Stoffwechselprodukten selbst vergiften

Zudem seien Schildkröten häufig mit verschiedenen Würmern befallen. Darunter vor allem Oxyuren und Askariden.2

Mit Material der dpa

Quellen

  1. reptiliendoktor.com, „Symptome deuten: bei Schildkröten, Echsen, Schlangen“ (aufgerufen am 10.05.2024) ↩︎
  2. tierezumdoc.de, „KRANKHEITEN DER LANDSCHILDKRÖTE“ (aufgerufen am 10.05.2024) ↩︎

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