16. Februar 2023, 14:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Axolotl erfreuen sich als Haustiere wachsender Beliebtheit. Sie sind vergleichsweise einfach zu halten und im Aquarium noch immer eine Besonderheit. PETBOOK gibt einen Überblick, was bei der Haltung der kleinen Schwanzlurche zu beachten ist und wie man das Aquarium für Axolotl einrichten sollte.
Das auch als Schwanzlurch bekannte Axolotl ist ein Kuriosum durch und durch. Es verbleibt ein Leben lang im Larvenstadium und lebt dabei die meiste Zeit im und unter Wasser. Besonders ist auch, dass die Tiere einzelne Körperteile immer wieder vollständig nachwachsen lassen können. Selbst ganze Beine kann das Amphibium neubilden, wenn es diese verliert. Beliebt macht den Schwanzlurch, der ursprünglich aus Mexiko stammt, vor allem sein freundlich wirkendes Gesicht. Das Axolotl trägt einen abgeflachten Kopf und scheint immerzu zu lächeln, daher spielen viele mit dem Gedanken, ein Axolotl als Haustier zu halten – aber sollte man das Aquarium der Tiere einrichten?
Die richtige Größe für das Axolotl-Aquarium
Axolotl können einzeln oder auch paarweise gehalten werden. Je mehr Tiere man in einem Becken hält, desto größer muss auch das Aquarium sein. Pro Tier rechnet man mit rund 80 Litern Fassungsvermögen. Ideal ist dabei ein Becken, das eher breit und tief als hoch ist. Denn für die Schwanzlurche ist weniger die Tiefe des Wassers, als die Grundfläche des gesamten Beckens wichtig. Für ein Axolotl bietet sich etwa ein 100-Liter-Aquarium mit den Maßen 80 × 34 × 40 Zentimetern an. Zwei Tieren sollten 100 × 40 × 40 Zentimeter zur Verfügung stehen, mehr Schwanzlurchen entsprechend mehr.
Tipp: Wer ein bunt gemischtes Aquarium mit vielen verschiedenen Arten sein Eigen nennen möchte, für den sind Axolotl nur bedingt geeignet. Sie vertragen sich mit den meisten Fischen zwar gut, werden von aggressiveren Arten mitunter aber auch mal attackiert.
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Axolotl mögen es kalt in ihrem Aquarium
Axolotl bevorzugen eher kaltes Wasser, das über einen hohen Sauerstoffgehalt verfügt. Die Idealtemperatur liegt zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Diese kann eher unterschritten werden, als dass sie mehr als 20 Grad übersteigen sollte. Selbst Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt von 1 bis 2 Grad Celsius vertragen die Schwanzlurche, bei über 20 Grad fährt hingegen der Stoffwechsel der Amphibien hoch und sie geraten in Panik. Dies kann bis zum Tod der Tiere führen, hier ist also Vorsicht geboten.
An heißen Sommertagen kann diese Hitzeempfindlichkeit der Amphibien zum Problem werden. Hier kann ein partieller Wasseraustausch helfen oder es werden kurzzeitig mit Wasser gefüllte und im Gefrierfach gekühlte Wasserflaschen in das Aquarium gehängt. Wer in einer heißen Dachgeschosswohnung lebt, sollte seine Axolotl im Sommer vielleicht eher in den Keller umziehen lassen. Die Hitzeempfindlichkeit der Schwanzlurche macht es ebenfalls schwer, sie mit anderen Süßwasserfischarten zusammen zu halten.
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Der richtige Sauerstoffgehalt des Wassers kann mithilfe einer Außenfilteranlage sowie einer Sauerstoffpumpe erreicht werden. Ideal ist darüber hinaus eher hartes Wasser mit einem pH-Wert von über 6,5 bis 8. Trotz Pumpe und Filter sollte das Wasser keine Strömung aufweisen, vor allem bodennah, da sich die Schwanzlurche hier am häufigsten aufhalten. Daher sind Außenfilter und -pumpen besser für die Haltung von Axolotln geeignet. Diese verursachen wenig bis keine Strömung und nehmen weniger Platz in Anspruch.
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Der richtige Bodengrund für das Axolotl
Der Boden des Aquariums sollte mit besonders feinem Sand ausgelegt werden. Ideal ist eine Körnung bis maximal 3 Millimeter, wie zum Beispiel beim Caviarkies. Liegen Kiesel oder kleinere Steine im Aquarium aus, können diese für Axolotl gefährlich werden: Manche Tiere verschlucken diese während der Nahrungsaufnahme aus Versehen und können dann einen meist tödlich verlaufenden Darmverschluss erleiden.
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Axolotl sind hauptsächlich nachtaktiv, deshalb sollte die Beleuchtung nur schwach ausfallen und besonders während der Fütterung heruntergefahren werden. Wasserpflanzen, die das Aquarium abdunkeln, sind ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung. Dazu gehört zum Beispiel die Wasserpest oder auch Schwimmpflanzen, die Versteck einerseits und Abdunkelung andererseits bieten.
Ebenso wichtig sind für die Schwanzlurche aus Mexiko verschiedene Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten. Dazu gehören zum Beispiel:
- ein halbierter Blumentopf
- Steinhöhle
- Keramik-Tunnel
- verschiedene Wurzeln
Grundsätzlich sind Einrichtungsgegenstände aus Keramik, Ton, Holz oder Stein besser für Axolotl geeignet als solche aus Plastik. Letztere enthalten oft Weichmacher oder Farbstoffe, die sich ins Wasser lösen können. Axolotl brauchen besonders sauberes und sauerstoffreiches Wasser und gelöste Schadstoffe sind daher kontraproduktiv. Weiterhin kann Aquariumsinventar aus Kunststoff scharfkantig sein oder mit der Zeit porös werden und die Tiere können sich schneller daran verletzen.
Um Infektionen vorzubeugen, sollten neue Einrichtungsgegenstände am besten einmal ausgekocht werden, bevor sie das Aquarium fürs Axolotl eingerichtet wird. Bei Holzstücken wie Wurzeln ist darauf zu achten, dass dieses nach ein paar Wochen aus dem Becken entfernt wird, da sich Holz nach einer Weile zersetzt und die Wasserqualität so deutlich mindern kann.