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Heimischer Fisch

Bitterlinge in Aquarium oder Gartenteich halten und pflegen

Bitterlinge im Aquarium
Der Bitterling ist an seiner rhombusförmigen Form und dem Halbstrich auf der hinteren Körperhälfte zu erkennen Foto: picture alliance / Anka Agency International | Gerard Lacz
Louisa Stoeffler
Redakteurin

25. Dezember 2024, 16:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Bitterling (Rhodeus amarus) ist ein farbenfroher Süßwasserfisch, der nicht nur durch seine Erscheinung, sondern auch durch sein faszinierendes Fortpflanzungsverhalten auffällt. Wer diesen lebhaften Schwarmfisch halten möchte, benötigt ein passendes Aquarium oder einen Teich – und vor allem die richtigen Muscheln.

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Der Bitterling ist ein einzigartiger Fisch, der sich perfekt für Aquarien- und Teichbesitzer eignet, die das Besondere suchen. Mit seiner leuchtenden Färbung und seinem interessanten Paarungsverhalten, das eine Abhängigkeit von Muscheln mit sich bringt, heben sich diese Karpfen deutlich von anderen Arten ab. Ursprünglich weitverbreitet, sind seine Bestände in der Natur durch Lebensraumverluste und Umweltbelastungen stark zurückgegangen. Neben seiner Schönheit ist der Bitterling auch ökologisch bedeutsam, da er und die Muscheln eine enge biologische Partnerschaft eingehen. Was diese Art so besonders macht und welche Bedingungen sie benötigt, um in Teich oder Aquarium artgerecht gehalten zu werden.

Herkunft

Der Bitterling (Rhodeus amarus) gehört zur Familie der Karpfenfische und ist in Mitteleuropa, der Uralregion und rund um das Kaspische Meer heimisch. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach Frankreich, wobei er südlich der Alpen und in Nordeuropa fehlt.

Seine typischen Lebensräume sind langsam fließende oder stehende Gewässer, die dicht bepflanzt sind und über Muschelpopulationen verfügen. Im 19. Jahrhundert war der Bitterling in Europa noch weitverbreitet und zählte in einigen Regionen zu den häufigsten Fischen in Gewässern.

Die einzigartige Fortpflanzungsstrategie, bei der Muscheln als Brutstätte dienen, hat jedoch zu einer engen Abhängigkeit vom Vorhandensein dieser Weichtiere geführt. Durch Umweltveränderungen, wie die Beseitigung von Kleingewässern oder die Verschmutzung von Flüssen, sind die Bestände des Bitterlings vielerorts drastisch zurückgegangen. Heute gilt die Art in Deutschland als selten und wird durch gezielte Maßnahmen, unter anderem des NABU, wieder angesiedelt.

Aussehen

Der Bitterling zeichnet sich durch einen hochrückigen, seitlich stark abgeflachten Körper aus, der mit großen Schuppen bedeckt ist. Mit einer Körpergröße von durchschnittlich fünf bis sechs Zentimetern zählt er zu den kleinsten Karpfenfischen Europas, wobei es auch größere Exemplare, die bis zu zehn Zentimeter erreichen, gibt.

Die Grundfärbung reicht von silbrig bis olivgrün, mit einem markanten blaugrünen Halbstreifen, der sich nur von der Körpermitte bis zur Schwanzflosse zieht. Dadurch unterscheidet er sich von Brassen und anderen Karpfen, welche über einen durchgehenden Streifen verfügen.

Die Rückenflosse ist dunkel gefärbt, während die übrigen Flossen eher blass oder leicht transparent erscheinen. Die Bauchseite ist weißlich, manchmal mit einem rosafarbenen Schimmer. Während der Laichzeit präsentieren sich die Männchen in einem farbenprächtigen „Hochzeitskleid“: Ihr Bauch leuchtet in intensiven Rottönen, während Rücken und Flanken silbrig glänzen.

Verhalten

Bitterlinge sind friedliche und gesellige Schwarmfische, die sich durch ein lebhaftes Verhalten auszeichnen. Sie sind tagaktiv und bevorzugen die Gesellschaft von Artgenossen. In Gruppen von acht bis sechzehn Tieren fühlen sie sich besonders wohl.

Besonders auffällig ist ihr Verhalten während der Fortpflanzungszeit: Die Männchen verteidigen dann ihr Revier und locken Weibchen zu Muscheln, die als Laichstätte dienen. Trotz ihrer aktiven Art bleiben Bitterlinge verträglich und lassen sich gut mit anderen Arten vergesellschaften, sofern die Wasserparameter passen.

Während der Laichzeit ist ihr Verhalten besonders spannend: Die Balztänze der Männchen und die Kooperation mit den Muscheln machen sie zu einem Highlight in jedem Aquarium. Für ihre Beschäftigung sind eine abwechslungsreiche Gestaltung des Aquariums sowie Versteckmöglichkeiten entscheidend.

Ernährung

Als Allesfresser ist der Bitterling unkompliziert in der Ernährung. Am liebsten frisst er pflanzliche Nahrung, jedoch verschmäht er auch kleinere Insekten nicht, wenn er sie bekommen kann. Er frisst Algen, weiche Pflanzenteile, Zooplankton und Insektenlarven. Auch Mückenlarven oder Würmer finden sich in der Natur auf seinem Speiseplan. Im Aquarium nimmt er bereitwillig Flocken-, Lebend- und Frostfutter an. Während der Fortpflanzung sollte der Proteinanteil in der Nahrung erhöht werden, um die Tiere optimal zu unterstützen.

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Richtige Haltung & Pflege

Für die Haltung von Bitterlingen eignet sich ein Kaltwasseraquarium ab 100 Zentimetern Kantenlänge oder ein Gartenteich. Der pH-Wert des Wassers sollte zwischen 6,5 und 7,4 liegen, bei einer Temperatur von 15 bis 24 °C. Die Wasserhärte sollte unter 10° dH liegen, also eher weich sein. Eine dichte Bepflanzung sowie ein sandiger Bodengrund, in dem sich Muscheln eingraben können, sind essenziell.

Da Bitterlinge ohne Muscheln nicht brüten können, sollte pro Paar eine vorhanden sein. Dazu eignet sich etwa die Teichmuschel (Anodonta cygnea). Mehr als eine Muschel pro Bittterling-Paar könnte ihnen allerdings schaden! Zudem sollte das Aquarium oder der Teich genügend Schwimmraum bieten, da Bitterlinge aktive Schwimmer sind.

Bitterlinge, die im Teich gehalten werden, müssen nicht unbedingt den Winter in einem Becken verbringen. Voraussetzung für eine Überwinterung im Gartenteich ist jedoch eine Tiefe von mindestens einem Meter, damit er auch bei strengem Frost nicht zufriert. In den unteren Wasserbereichen sinkt die Temperatur dann nicht unter 4 Grad, was die Tiere noch gut bewältigen können.

Wie viele Süßwasserfische kann auch der Bitterling bei schlechten Wasserbedingungen oder unzureichender Pflege erkranken. Besonders empfindlich ist er gegenüber Schwankungen des pH-Werts oder einer zu hohen Wasserhärte. Zudem sind Parasiten und Pilzinfektionen mögliche Gesundheitsrisiken, weshalb regelmäßige Wasserwechsel und eine gute Wasserqualität essenziell sind. Ansonsten gelten sie als pflegeleicht und können fünf Jahre alt werden.

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