26. Dezember 2022, 8:39 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Nach circa drei Wochen ist das Becken eingelaufen und es haben sich ausreichend Filterbakterien gebildet. Jetzt kommt endlich der spannendste Teil für den Aquaristik-Anfänger: Die neuen Bewohner dürfen einziehen. Doch welche der bunt, schillernden Unterwasserwesen sind in der Pflege und Haltung für den Einsteiger geeignet? PETBOOK erklärt.
Jeder Fisch hat unterschiedliche Haltungsanforderungen. Dies hat mit seiner Herkunft, seiner Größe und seinem Sozial- und Revierverhalten zu tun. Auch welche Ansprüche er an das Wasser oder an die Bepflanzung hat, spielt eine Rolle. Entscheidend ist natürlich die Größe des Beckens. Zu viele und zu große Fische in einem kleinen Becken können verheerende Folgen haben. Oft werden beim Kauf Jungfische angeboten, die aber im Laufe der Zeit noch ordentlich an Größe zulegen können. An alle diese Faktoren sollte man bei der Auswahl der Zierfische denken, bevor sie in ihr neues Heim einziehen. Die neuen Bewohner sollten deshalb robust und einfach in der Pflege sein und auch den ein oder anderen Anfängerfehler verzeihen. PETBOOK stellt Zierfische vor, die für Anfänger geeignet sind.
Übersicht
1. Goldfisch (Carassius auratus)
Der Goldfisch gilt als der Einsteigerfisch schlechthin. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, als man diesen Fisch noch auf tierquälerische Art und Weise alleine in einem Rundglas hielt. Viele befürworten es stattdessen, Goldfische ausschließlich im Teich zu halten. Ihre Anforderungen an die Haltung, machen aber auch einen Einzug in ein Aquarium möglich, das selbstverständlich eine ausreichende Größe haben muss.
Manche Aquarianer fordern eine Mindestgröße von 50 bis 100 Liter Wasser pro Exemplar. In der Regel sollte eine Gruppe von drei Goldfischen aber mindestens 120 Liter Wasser zur Verfügung haben. Man darf nicht unterschätzen, dass Goldfische in einem Aquarium bis zu 15 Zentimeter groß werden. Sie gelten als sehr robust und haben eine entsprechend hohe Lebenserwartung: Goldfische können bis zu 25 Jahre alt werden. Sie sind dafür bekannt, dass sie viel Kot produzieren, daher benötigt man ein effizientes Filtersystem.
Goldfische sind Kaltwasserfische, weswegen sie auch bei niedrigen Temperaturen in einem Teich nicht krank werden. Im Aquarium mögen sie Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad Celsius. Der Zierfisch für Anfänger benötigt im Aquarium einen pH-Wert von 6,8 bis 7,8.
2. Guppy (Poecilia reticulata)
Die Männchen der Guppys machen wie so oft im Tierreich eine wahre Schau! Sie haben farbenprächtige Schwanzflossen, während die Weibchen unauffällig grau durchs Aquarium schwimmen. Auch diese Zierfische sind für Anfänger geeignet und sehr beliebt, da sie recht friedlich sind und problemlos mit anderen Zierfischen vergesellschaftet werden können.
In der Regel erreichen Guppys ohne Schwanzflosse eine Länge von bis zu sechs Zentimetern. Im Gegensatz zu Goldfischen haben sie eine sehr geringe Lebensspanne von gerade mal zwei Jahren. In einem 100-Liter-Becken kann man eine Gruppe von sechs Guppys unterbringen. Das Verhältnis von Männchen zu Weibchen sollte etwa bei eins zu drei liegen. Männliche Guppys haben ein großes Interesse an Weibchen und verfolgen sie fast ununterbrochen. Mit Nachwuchs ist deshalb häufig zu rechnen, was spannend zu beobachten ist, denn die Süßwasserfische sind lebend gebärend.
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Die ideale Temperatur für Guppys liegt bei 25 Grad Celsius. Sie fühlen sich aber auch bei Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad Celsius wohl. Die Süßwasserzierfische benötigen einen pH-Wert von 7,0 bis 8,0.
3. Neonsalmler (Paracheirodon innesi)
Neonsalmler sind in Anfängerbecken recht häufig zu sehen. Die Winzlinge haben eine durchschnittliche Länge von etwa 3,5 Zentimetern und sollten mindestens zu sechst in einem Becken gehalten werden. Experten raten zu einer Gruppe von zwölf Exemplaren in einem 80-Liter-Becken.
Neonfische stammen aus dem oberen Amazonasbecken und werden dort circa zwei Jahre alt, während sie im Aquarium ein Alter von bis zu zehn Jahren erreichen können. Das Spannendste an ihnen ist ihre Farbe, denn aufgrund der starken Reflexion des Streifens, entsteht der Eindruck, dass sie leuchten.
Achtung: Auch wenn der Neonsalmer als Zierfisch für Anfänger gilt, muss hier verstärkt auf die Wasserwerte geachtet werden. Neonfische fühlen sich in weichem, saurem und eher kühlem Wasser am wohlsten. Wenn diese Temperaturen nicht stimmen, kann es zu Krankheiten kommen.
Neonsalmler vertragen Temperatur zwischen 20 und 28 Grad Celsius, ihre ideale Wassertemperatur liegt bei 24 Grad Celsius. Die Fische benötigen im Wasser einen pH-Wert zwischen 4,0 und 7,5.
Auch interessant: Neonsalmler – der beliebte Aquarienfisch im Porträt
4. Zebrabärbling (Danio rerio)
Auch der Zebrabärbling ist ein idealer Zierfisch für Anfänger und ihre Aquarien. Er hat minimale Ansprüche und bietet dafür ein umwerfendes Äußeres. Sein Name Zebrabärbling täuscht, denn er ist nicht wie ein Zebra quer, sondern längs gestreift, mit vier breiten dunkelblauen Längsstreifen, die durch schmale hellgelbe Streifen voneinander getrennt werden. Die Zierfische erreichen je nach Geschlecht eine Länge von bis zu sechs Zentimetern und sollten in einer Gruppe von mindesten acht Exemplaren gehalten werden
Die optimale Wassertemperatur für Zebrabärblinge liegt zwischen 20 und 26 Grad Celsius. Bei einem pH-Wert zwischen 6,0 und 8,0 geht es den Fischen am besten.
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5. Spitzmaulkärpfling (Poecilia sphenops)
Sehr beliebt ist bei Anfängern mit etwas Erfahrung die Zuchtform „Black Molly“. Den robusten Fisch gibt es neben der Farbe Schwarz aber auch in anderen Farbvarianten wie graugrün, silbern oder ganz ausgefallen „Dalmatiner“. Diese Mollys sind grau mit schwarzen Punkten. Der friedliche und wärmeliebende Fisch ist vorwiegend in Südamerika aber auch in Nordamerika zu finden. Die Weibchen sind mit zehn Zentimetern etwas größer als die Männchen mit sechs bis acht Zentimetern. Der bewegungsfreudige Fisch wird bis zu fünf Jahre alt.
„Mollys“ sind zwar keine Schwarmfische, sollten aber in einer Gruppe von mindestens fünf Tieren gehalten werden. Wie bei den Guppys sind die Weibchen lebend gebärend. Nach einer Tragezeit von ungefähr vier Wochen erhöht sich der Bestand um 30 bis 80 Jungfische! Um eine unkontrollierte Vermehrung zu vermeiden, sollte man deshalb ein paar Fressfeinde integrieren.
Die optimale Temperature für Spitzmaulkärpflinge liegt zwischen 24 und 26,7 Grad Celsius. Bei einem pH-Wert von 6,7 bis 8,5 fühlen sich die Zierfische am wohlsten.
Als Aquarien-Einsteiger sollte man sich prinzipiell den Tieren zuliebe von einem Fachmann beraten lassen und nicht willkürlich Bestellungen im Internet ordern. Denn nicht alle Zierfische sind für Anfänger geeignet.
Quellen
- Aquatop-Aachen.de „Fische für Anfänger“ (aufgerufen 7.11.2022)
- Deinetiere.com, „12 Zierfische für Anfänger“ (aufgerufen 7.11.2022)
- Aquaristik-online.de „Zierfische“ (aufgerufen 7.11.2022)