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Aus Nordamerika

Dosenschildkröte richtig im Terrarium halten

Eine Dosenschildkröte sitzt im Gras
Dosenschildkröten sind Landtiere, die seit 100 Jahren im großen Stil für den Heimtiermarkt gehandelt wurden. Leider weiß man trotzdem nur sehr wenig über die richtige Haltung der Tiere. Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

16. Oktober 2024, 15:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Dosenschildkröte stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die verschiedenen Arten wurden früher im großen Stil verschifft und in Terrarien gesteckt. Heute sind sie allerdings bedroht und sollten nur noch aus europäischen Nachzuchten oder aus dem Tierschutz adoptiert werden. Denn die Ansprüche der verschiedenen Arten sind unterschiedlich und teils weiß man auch noch zu wenig über richtige Haltung und Lebenserwartung.

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Herkunft

Die Dosenschildkröte der Gattung Terrapene stammt aus Nordamerika, vor allem aus den USA und Mexiko. In den 80er-Jahren, nachdem die Haltung und der Export der Griechischen Landschildkröte verboten wurde, wurde sie auch viel nach Europa importiert. Leider wurde sie aber oft als direkter Ersatz für die Landschildkröte gehalten und litt unter schweren Haltungsfehlern. Die unterschiedlichen Arten zählen zwar alle zu den Sumpfschildkröten, sind aber an das Leben an Land angepasst. Es gibt sechs verschiedene:

  • Gewöhnliche Dosenschildkröte
  • Mexikanische Dosenschildkröten
  • Yucatan-Dosenschildkröte
  • Tropfen-Dosenschildkröte
  • Coahuila-Dosenschildkröte
  • Schmuck-Dosenschildkröte

Außerdem gibt es noch mehrere Unterarten mit verschiedenen Verbreitungsgebieten. Allen gemein ist jedoch ein Leben in eher warmem Klima, in manchen Fällen auch feuchtwarm. Sie finden sich unter anderem in der Nähe von Sümpfen, während manche auch in der Steppe, der Wüste oder halbamphibisch im Wasser leben.

Nicht verwechselt werden sollte sie mit Schildkröten der Gattung Cuora, die teils auch als Dosenschildkröte bezeichnet werden, aber aus Asien stammen und andere Haltungsansprüche haben. Viele der nordamerikanischen Arten fallen unter das Internationale Abkommen zum Schutz von Wildtieren (CITES) und sind geschützt. Daher sollte man darauf achten, dass man eine Dosenschildkröte aus dem Tierschutz adoptiert oder auf Nachzuchten aus Europa setzt und nicht auf Wildfänge.

Aussehen

Allen Dosenschildkröten ist gemein, dass sie ein stark gewölbtes Rückenschild haben. Den Namen tragen die Tiere wahrscheinlich, weil sie auf der Unterseite über Platten verfügen, welche sie bei Gefahr wie ein Scharnier zuklappen, um vollständig in ihrem Panzer zu verschwinden. Eine clevere Taktik gegen Fressfeinde.

Die verschiedenen Arten werden unterschiedlich groß. Als häufigste Art ist die Gewöhnliche Dosenschildkröte am besten dokumentiert. Sie wird zwischen 10 und 20 Zentimeter groß, dies gilt – ohne weitere konkrete Daten – als Schätzung für alle anderen Arten. Die Gewöhnliche Dosenschildkröte trägt in der Regel ein gelbes Muster auf ihrem Schild. Andere Arten tragen eine rote Musterung, manche kommen einfarbig daher.

Das Geschlecht der Tiere lässt sich nicht leicht erkennen, denn Weibchen und Männchen sind in der Regel gleich groß. Allerdings kann man sie anhand ihrer Augenfarbe unterscheiden. Bei Männchen ist diese rot, bei Weibchen dagegen zumeist gelb-bräunlich.

Verhalten

Neben ihrer Technik, sich bei Gefahr zusammenzuklappen, gibt es noch viel, was man über das Verhalten der Dosenschildkröte nicht mit Sicherheit sagen kann. Von der Coahuila-Dosenschildkröte weiß man, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Arten gern auch schwimmt und taucht. Eine Unterart der Schmuck-Dosenschildkröte dagegen kommt fast ausschließlich in Wüstengebieten vor und liebt es daher warm und trocken.

Tendenziell gelten Dosenschildkröten eher als Individualisten, aber ob sie deswegen eher einzeln gehalten und nur zur Paarungszeit zusammengeführt werden sollten, ist unbekannt.

Ernährung

Dosenschildkröten ernähren sich sowohl pflanzlich als auch fleischlich. Allerdings gibt es wenig Daten darüber, wie die Nahrung der Tiere am besten aufgebaut sein sollte. In der Natur ernähren sie sich von allem, das sie umgibt. Dazu zählen viele Insekten und wirbellose Tiere, insbesondere Schnecken. Auch Blätter, Blüten und Früchte nehmen sie gern zu sich.

Es gibt Berichte, dass ihre Ernährung zu 45 bis 90 Prozent aus fleischlicher Kost besteht und im Alter pflanzlicher wird. Andere Berichte sprechen von einer gegenteiligen Entwicklung. Von Arten wie der Yucatan-Dosenschildkröte weiß man jedoch praktisch nichts darüber, wie sie sich ernähren. Somit sollte man sich hier am besten von Reptilienexperten beraten lassen und der Dosenschildkröte verschiedene Dinge anbieten.

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Richtige Haltung & Pflege

Die Haltung von Dosenschildkröten ist ziemlich anspruchsvoll. Sie zählen zwar zu den Sumpfschildkröten, halten sich aber eher am Rand von Feuchtgebieten auf. Das heißt, dass sie einen warmen, feuchten Boden bevorzugen, der jedoch nicht zu schlammig werden sollte. Dazu sollte man mehrmals am Tag warmes Wasser im Terrarium versprühen. Viele Dosenschildkröten schätzen auch ein Bad im warmen Sprühnebel. Dies gilt allerdings nicht für alle Arten.

Außerdem mögen es die Tiere ausnahmslos warm in ihrem Terrarium. Die Temperatur sollte stets über 23 Grad gehalten werden, was man mit einer geeigneten Reptilienleuchte und einem Heizelement erreichen kann. Entsprechend sollte man eine höhere Stromrechnung bei den Haltungskosten für die Dosenschildkröte einkalkulieren. Vor allem im Sommer möchten die Tiere sich auch gern draußen bewegen, allerdings sollte es dazu nicht zu kalt und nass sein. Am besten setzt man die Tiere in ein warmes Gewächshaus, das sie erkunden können.

Zudem halten die Reptilien eine Winterruhe von mindestens drei Monaten. Währenddessen sollte keine zusätzliche Heizung angeschaltet werden und das Licht nicht länger als zehn Stunden brennen. Wie alt die verschiedenen Dosenschildkröten werden können, ist noch nicht zweifelsfrei bestätigt. Denn durch falsche Haltung sind in der Vergangenheit viele zu früh verstorben. Man geht davon aus, dass Dosenschildkröten aller Arten jedoch mindestens 30 bis 40 Jahre alt werden. Anderen Berichten nach können die Tiere sogar über 100 Jahre alt werden, sodass man sich als Halter auch darüber Gedanken machen sollte, bereits zu den eigenen Lebzeiten eine Folgelösung für die Tiere zu finden.

Themen Glossar Reptilien
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