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Kleiner Schwarmfisch

Wie man Elritzen im Teich oder Kaltwasseraquarium hält

Ein Schwarm Elritzen schwimmt durchs Wasser
Elritzen sind heimische Fische, die man im Teich oder dem Aquarium pflegen kann Foto: Getty Images
Louisa Stoeffler
Redakteurin

3. September 2024, 11:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Elritze ist unter Aquarianern für ihre wenig anspruchsvolle Haltung bekannt. Doch die kleinen Schwarmfische sollten nicht unterschätzt, sondern richtig gehalten und gepflegt werden.

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Herkunft

Die Elritze (Phoxinus phoxinus) ist ein heimischer Süßwasserfisch, der in vielen Gewässern in Europa verbreitet ist. Sie findet sich von Großbritannien bis nach Ostsibirien, aber auch in wärmeren Ländern wie Spanien. Dort bewohnen die Fische vor allem kleine, saubere Bäche sowie sauerstoffreiche Gewässer und Seen.

In Russland wird sie stark befischt und als Speisefisch verwendet. Im Geschmack soll sie wohl recht bitter sein, weshalb sie auch den Beinamen Bitterfisch trägt. Nicht nur deshalb befindet sich ihr Bestand heute in Gefahr, denn auch für Angler ist sie ein beliebter Köderfisch. Daher gilt sie in Deutschland laut der Roten Liste mittlerweile als stark gefährdet. Man darf sie daher auch nicht aus Gewässern entnehmen und es gibt darüber hinaus weitere Schonzeiten. Möchte man sich Elritzen in den Teich holen, sollte man penibel darauf achten, dass es sich nicht um Wildfänge, sondern um Nachzuchten handelt, was ein seriöser Aquaristikfachhandel auch zweifelsfrei nachweisen wird.

Aussehen

Die Elritze ist ein kleiner Schwarmfisch, bei dem Weibchen und Männchen unterschiedliche Größen erreichen. Weibchen sind 10 bis 14 Zentimeter groß, die Männchen sind etwas kleiner und bewegen sich zwischen 7 und 10 Zentimetern. Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich vom Griechischen „phoxos“ für „spitz“ ab, was ihren Körperbau passend beschreibt. Dieser ist stromlinienförmig und seitlich abgeflacht. Sie zeigen darüber hinaus ein gepunktetes Mittelband an der Seite. Ihr Maul und Kopf sind verhältnismäßig klein, die Flossen eher flach und transparent. Es gibt sie außerdem in einer goldgefärbten Zuchtvariante, die aber nicht mit der Regenbogenelritze (Notropis chrosomus) verwechselt werden sollte. Diese stammt aus Nordamerika und sollte nicht mit der europäischen Elritze vergesellschaftet werden.

Verhalten

Die Elritze lebt in Schwärmen und sollte im Teich oder Becken mindestens in einer Gruppe von zehn Tieren leben. Sie bewegt sich vor allem in den oberen und mittleren Wasserbereichen. Daher kann der Schwarm mit anderen Fischen vergesellschaftet werden, die sich vor allem auf dem Boden bewegen, oder mit heimischen Biotopfischen. Diese sollten eine ähnliche Anforderung an ihr Habitat haben wie Stichlinge, Moderlieschen oder Bitterlinge.

Die Elritze lässt sich gut an der Teichoberfläche beobachten und schwimmt sehr viel. Vom Verhalten her ist sie lebhaft und springt auch schon einmal aus dem Wasser, wenn sie sich ausleben kann. Hält man sie in einem Aquarium, sollte man daher über eine Abdeckung nachdenken, falls die Fische herausspringen.

Ernährung

Elritzen ernähren sich gern von Lebendfutter. Darunter fallen Mückenlarven, Wasserflöhe, Hüpferlinge und Tubifex. Auch Schwebegarnelen und andere kleine Krebstiere stehen auf ihrem Speiseplan, weshalb eine Vergesellschaftung im Becken mit diesen Tieren nicht möglich ist – die Elritze wird sie immer als Nahrung verstehen. Mit etwas Geduld kann man sie auch an Frost-, Trocken- oder Flockenfutter gewöhnen.

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Richtige Haltung & Pflege

Für eine kleine Gruppe Elritzen reicht ein Aquarium von 120 Litern Fassungsvermögen aus. Allerdings schwimmen die kleinen Schwärmer gern und viel und freuen sich auch über viel mehr an Platz. Von der DRTA wird daher ein Becken von mindestens 400 Litern Fassungsvermögen empfohlen.

Als Bodengrund eignet sich dunkler Kies, als Bepflanzung sollte man Kaltwasserpflanzen mit guter Befiederung wählen. Geeignet sind unter anderem Quellmoos, Wasserpest, Tausendblatt oder Hornkraut. Allerdings sollte der Bewuchs nicht zu üppig sein, da Elritzen viel freien Schwimmraum benötigen. Auch Versteckmöglichkeiten mit Wurzeln und Steinen nimmt der Schwarmfisch gern an.

Die Elritze ist ein Kaltwasserfisch und kann daher in einem ein Meter tiefen, nicht zufrierenden Gartenteich bei circa vier Grad problemlos draußen überwintern. Die empfohlene Höchstwassertemperatur dagegen liegt bei 20 Grad, weshalb der Teich im Garten besser keinen vollsonnigen Standort haben sollte. Wird das Wasser im Sommer wärmer, sollte man es mit Sprudelsteinen oder ähnlichen Vorrichtungen zusätzlich mit Sauerstoff aufbereiten und belüften. Auch von einer Strömungspumpe können die Tiere sehr profitieren. Elritzen bevorzugen einen neutralen bis leicht basischen pH-Wert von 7 bis 8,4. Die Wasserhärte sollte zwischen 10 und 22 °dGH liegen. Bei guter Pflege können Elritzen bis zu elf Jahre alt werden.

Themen Glossar Süßwasserfische
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