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Generationswechsel im Aquarium

Woran merke ich, dass meine Fische alt werden?

Ein Guppy verkrümmt sich beim Schwimmen
Dieser Guppy beginnt sich zu verkrümmen, was ein Zeichen für Alterung sein könnte Foto: picture alliance / hadot/Shotshop | hadot
Louisa Stoeffler
Redakteurin

9. Februar 2025, 8:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Irgendwann ist es so weit: Die Fische im Aquarium kommen in die Jahre. Doch woran erkennt man eigentlich das Alter eines Fisches, und wie kann man ihm den Lebensabend so angenehm wie möglich gestalten? Experten geben wertvolle Tipps zur richtigen Pflege – und zur Frage, wann ein Neuzugang sinnvoll ist.

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Aquarienfische haben je nach Art sehr unterschiedliche Lebensspannen. Während einige nur wenige Monate überleben, können andere über ein Jahrzehnt alt werden. Mit optimalen Wasserbedingungen und regelmäßigen Kontrollen lässt sich ihr Wohlbefinden entscheidend beeinflussen. Doch was tun, wenn ein Fisch alt wird und stirbt oder eine neue Generation Einzug halten soll?

Wie lange leben Aquarienfische?

Die Lebensdauer von Fischen ist unterschiedlich. „Die Lebensdauer von Aquarienfischen variiert je nach Art sehr stark. Es gibt in der Natur Arten, etwa Killifische, die nur eine Saison, also beispielsweise eine Regenzeit überleben und der Nachwuchs überdauert die Trockenzeit dann in den Eiern“, erklärt Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V. in einer Pressemitteilung des IVH.

Er ergänzt: „Beliebte kleine Fischarten wie Salmler oder Lebendgebärende werden in der Regel etwa drei bis sechs Jahre alt – manche Welse erreichen aber auch durchaus 10 Jahre oder mehr. Das Schöne ist, dass die Tiere in einem gut gepflegten Aquarium in der Regel älter werden als in der Natur, weil sie etwa keinen Umwelteinflüssen, austrocknenden Seen oder anderen Gefahren ausgesetzt sind.“

Woran erkennt man das Alter eines Fisches?

Das Altern von Fischen macht sich in der Regel nur durch subtile äußere Veränderungen bemerkbar. Zu den auffälligsten Zeichen zählen:

  • Veränderungen der Körperform: „Beispielsweise bei Lebendgebärenden, also etwa Guppys oder Platys, kann sich im Alter eine schiefe Wirbelsäule entwickeln – sie verkrummen. In manchen Fällen kann das auch auf Ernährungsfehler in der frühen Wachstumsphase zurückgeführt werden. Einige Fische bauen zudem im Alter Muskelmasse ab, während der Fettanteil zunimmt.“
  • Farbverlust: Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel der Fische, was zu einer Verblassung der Farben führen kann. Besonders bei Buntbarschen lässt der Glanz der Schuppen nach, wodurch die Fische optisch matter wirken.

Kann man alte Fische unterstützen?

„So ein Aquarium kann man sich immer auch wie einen Mehrgenerationenhaushalt vorstellen. Da leben verschiedene Altersgruppen zusammen und jeder Fisch schaut für sich, ob und wie viel von dem angebotenen Futter er gerade braucht. Ganz, ganz oft ist es so, dass der Fisch bis zu seinem Ende gut aussieht“, erläutert Wiesensee.

„Für den Halter gilt es also in erster Linie, beste Bedingungen zu schaffen: Grundlage für ein gesundes Aquarium sind stabile Wasserwerte im optimalen Bereich für die jeweilige Fischart und regelmäßige Gesundheitschecks bei den Fischen. Viel mehr kann man gar nicht machen.“

Was tun, wenn ein Fisch schließlich stirbt?

Stirbt ein Fisch, sollte er natürlich rasch aus dem Aquarium entfernt werden. Andernfalls könnten sich Zersetzungsprozesse auf die Wasserqualität und die Gesundheit der übrigen Fische auswirken. Zudem empfiehlt es sich, die Wasserwerte zu überprüfen und gegebenenfalls einen Teilwasserwechsel durchzuführen.

Grundsätzlich sollte die Todesursache hinterfragt werden. Denn nicht immer muss wirklich das Alter der Grund gewesen sein. Es könnte auch eine Infektion dahinterstecken, dann sollte der Aquarianer handeln. „Wenn so etwas aber regelmäßig oder in größerer Zahl passiert, sollte man sich Gedanken machen, warum. Erster Anlaufpunkt ist hierfür immer das Wasser als Lebensraum – für die Fische ist es so wichtig wie für uns die Luft zum Atmen“, betont Wiesensee.

„Stimmen die Wasserwerte nicht, geht es auch den Fischen nicht gut. Manche Arten reagieren dann schneller und früher darauf als andere.“ Zusätzlich sollten alle verbleibenden Fische auf Krankheitssymptome untersucht werden.

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Wann und wie neue Fische einsetzen?

Ob in einem Schwarm oder bei einem einzelnen Paar – der Verlust eines Fisches verändert die Dynamik im Aquarium. Laut Wiesensee spielt dies für die verbliebenen Tiere jedoch meist keine große Rolle. „Ein naheliegender Ansatz ist es, mit der Zeit wieder den vorherigen Zustand wiederherzustellen: Habe ich also ein Männchen mit mehreren Weibchen gehalten und das Männchen verstirbt, sollte ich auch mit einem Männchen nachbesetzen. Habe ich ein Paar aus einem Männchen und einem Weibchen gehalten, sollte ich gleichermaßen auch hier zu diesem Verhältnis zurückfinden. Wichtig ist außerdem, Fische in ähnlicher Größe zur bestehenden Gruppe zu finden, dann lassen sich die meisten Tiere gut in die Gruppe integrieren.“

Allerdings sollte nicht sofort ein neuer Fisch eingesetzt werden. „Auf jeden Fall gilt, wenn Tiere verstorben sind, eine gewisse Pause zu lassen – als Faustregel etwa sieben bis zehn Tage – bevor überhaupt etwas nachbesetzt wird. Denn man möchte ausschließen, dass Krankheiten auch die neuen Bewohner beeinflussen.“ Mit diesen Maßnahmen lässt sich der Generationswechsel im Aquarium möglichst stressfrei für die verbliebenen Bewohner gestalten.

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