28. Juli 2024, 6:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob Guppy, Regenbogenfisch oder Kugelfisch: Ein geübter Blick ins Aquarium offenbart, wie es um Fische steht und ob es ihnen gerade schlecht geht. Ein Experte erklärt, worauf Sie achten sollten.
Als Halter fragt man sich häufig, ob das eigene Tier gerade gesund ist, oder es sich doch eine Krankheit eingefangen hat. Was sich bei Hunden oder Katzen im Zweifel relativ gut feststellen lässt, ist bei Fischen nicht ganz so einfach. Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA), kennt sich jedoch damit bestens aus und liefert Antworten.
Häufige Krankheiten bei Zierfischen
Aquarienbewohner können eine Vielzahl von Krankheiten bekommen. Viele lassen sich darauf zurückführen, dass die Tiere falsch gehalten werden. Darunter fallen Faktoren wie zu hohe Wassertemperatur, falsche pH-Werte, Infektionen und Parasiten.
Besonders häufige Erkrankungen, die durch diese Bedingungen entstehen, sind:
- Bauchwassersucht
- Flossenfäule
- Samtkrankheit
- Weißpünktchenkrankheit
- Fischtuberkulose
- Pilzbefall
- Vergiftungen
Wie zeigen Fische, wenn es ihnen schlecht geht?
Für viele dieser Krankheiten gibt es eher subtile Anzeichen, die nicht jedem Halter so schnell bewusst sind. „Fische können ja nicht so wie wir Menschen ‚Aua‘ sagen oder sich krümmen“, weiß Matthias Wiesensee. Wie erkennt man denn aber, wenn es den Tieren nicht gut geht?
„Fische könnten ihr Befinden gut über ihr Schuppenbild zeigen“, sagt Wiesensee. „Wenn der Fisch anfängt, Schleim abzusondern, den Glanz verliert und trübe Augen oder vielleicht rote Stellen entwickelt, dann weiß ich: Dem Fisch geht es nicht gut.“
Man erkenne es auch daran, dass der Fisch bei der Fütterung nicht gut fresse, sagt der Aquaristik-Experte weiter. „Es muss aber nicht immer zwangsweise eine Krankheit sein. Vielleicht ist er auch einfach zu schwach, zu langsam, zu klein, um sich gegen die anderen durchzusetzen. Da muss man ihn separieren und gesondert füttern.“
Wie reagiere ich, wenn mein Fisch krank ist?
Wenn man nun den ersten Schritt gemacht hat und erkannt hat, dass etwas nicht stimmt, folgt die nächste Frage: Was tun? Matthias Wiesensee rät hier: „Man kann die Fische sehr gut über das Wasser behandeln.“ Es gebe diverse Zusätze, die man gezielt ins Wasser hinzufügen könne. Darunter frei verkäufliche Wirkstoffe, es gebe aber auch viele Fachtierärzte, die dann ein Medikament verschrieben.
„Dabei ist wichtig, zu wissen, was der Fisch überhaupt hat. Wenn ich jetzt Kopfschmerzen habe, bringt es ja nichts, wenn ich etwas gegen Bauchschmerzen nehme“, so der VDA-Vize weiter. „Man sollte den Fisch in den meisten Fällen auch separieren, weil man ja nicht alle Fische behandeln möchte und sonst die Biologie des Aquariums stört.“
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Wie sorge ich am besten vor, damit es den Tieren gar nicht erst schlecht geht?
Auch auf diese Frage hat Matthias Wiesensee eine Antwort: „Fische werden nicht ohne Grund krank. Meistens ist es Stress, so wie auch bei uns Menschen.“ Zum Beispiel, wenn sie nicht artgerecht gehalten und ernährt würden. Oft sind auch falsche Wasserwerte und ein gekipptes Ökosystem im Becken der Grund für das Unbehagen. Man könne mit einem ganz einfachen Wassertest kontrollieren, ob die Wasserqualität, der Stickstoffkreislauf und der Bakterienhaushalt okay seien, sagt Wiesensee dazu.
„Entscheidend sind außerdem die Mitbewohner eines Fisches“, weiß der Aquaristik-Experte. „Greift ein anderer Bewohner im Aquarium einen Mitbewohner regelmäßig an, sorgt auch das für Stress. Deswegen ist die Auswahl des geeigneten Besatzes ebenfalls wichtig.“
Mit Material der dpa