26. November 2024, 11:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In einem abgeschlossenen Raum wie etwa einem Aquarium können sich Krankheiten schnell verbreiten. PETBOOK gibt einen Überblick, welche Fischkrankheiten am häufigsten auftreten und wie Sie sie erkennen.
Wie jedes andere Lebewesen können auch Fische krank werden. Die Ursachen dafür sind vielfältig: von Parasiten bis hin zu bakteriellen oder viralen Infektionen. Das Verständnis der häufigsten Fischkrankheiten ist entscheidend, um frühzeitig Symptome zu erkennen, die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen und die Ausbreitung im Bestand zu verhindern. In dieser Übersicht werfen wir einen Blick auf die häufigsten Fischkrankheiten und wie man diese erkennen kann.
Infektiöse Bauchwassersucht
Bei der infektiösen Bauchwassersucht handelt es sich um eine höchst ansteckende Fischkrankheit, die besonders bei Zierfischen immer häufiger vorkommt. Durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen, sammelt sich bei dieser Krankheit Flüssigkeit in der Bauchhöhle des Fisches an. Dies führt zu einem Anschwellen des Bauches und auch der Augen. Die erkrankten Fische werden dadurch in ihrer Bewegung immer mehr eingeschränkt und werden immer schwächer. Weitere Symptome sind entzündete, blasse Haut, blasse Kiemen und hervorstehende und sich lösende Schuppen. Wenn die Krankheit in einem frühen Stadium erkannt wird, kann sie oft noch erfolgreich behandelt werden.1
Flossenfäule
Von der Flossenfäule sind hauptsächlich Zierfische wie etwa Guppys oder Goldfische betroffen. Durch eine bakterielle Infektion verlieren die Flossen der Fische ihre Farbe und fransen aus. Die Krankheit ist hoch ansteckend und führt unbehandelt zum Tod der Tiere.2
Weiteres zur Flossenfäule können Sie hier erfahren: Flossenfäule bei Fischen erkennen und behandeln
Fischschimmel
Der Fischschimmel entsteht durch eine Infektion mit Pilzen der Gattung Achyla oder Saprolegnia und ist eine häufige Fischkrankheit, die besonders Tiere mit geschwächtem Immunsystem befällt.
Zu Beginn der Erkrankung bilden sich weiße Flecken an Augen, Flossen, Mundrändern und Nasenöffnungen der Fische. Mit der Zeit bilden sich dann an diesen Stellen wattebauschartige Beläge. Schwerere Folgen hat die Erkrankung für die Flossen. Diese können verkleben, zerfasern und sich letztendlich auflösen.3
Fischtuberkulose
Auch an Fischtuberkulose erkranken hauptsächlich Fische, die bereits ein geschwächtes Immunsystem haben. Durch eine Infektion mit Mykobakterien, die natürlich im Aquarium vorkommen, wird die Krankheit ausgelöst. Nicht immer zeigen infizierte Fische Symptome. Die Krankheit kann sowohl schleichend als auch explosionsartig verlaufen. Infizierte Fische erkennt man an hervorstehenden Augen, blassen Farben sowie Veränderungen an den Schuppen.4
Samtkrankheit
Die Samtkrankheit verdankt ihren Namen der Optik der befallenen Fische. Sie sehen aus, als wären sie von einem samtigen Staub bedeckt. Verantwortlich für diese Fischkrankheit sind etwa 0,1 Millimeter große Dinolflagellaten – das sind einzellige Lebewesen, die in jedem Meerwasseraquarium vorkommen können.
Die Samtkrankheit führt dazu, dass die betroffenen Fische schlechter atmen können und vermehrt Schleim bilden. Auffällig ist auch, dass sie allgemein träger sind und sich vermehrt scheuern.5
Vergiftung durch Ammoniak oder Nitrat
Durch eine zu große Menge an Futter oder durch schlechtes Futter im Aquarium können sich giftige Stoffe wie Ammoniak oder Nitrat ansammeln. Dadurch kann es zu Vergiftungen der Fische kommen. Symptome wie etwa Atemnot führen dazu, dass die blassen Fische panisch versuchen, an der Wasseroberfläche Luft zu schnappen.
Weißpünktchenkrankheit
Diese Infektionskrankheit wird von den einzelligen Parasiten Ichthyophthirius multifiliis hervorgerufen. Dieser bohrt sich in die Schleimhaut des Fisches und ruft dadurch weiße erhabene Pünktchen hervor. Bei frühzeitiger Erkennung kann die Krankheit geheilt werden. Im fortgeschrittenen Stadium kann sie zum Tod der Fische führen, da sich die Haut zunehmend von ihren Körpern löst.6
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Latipinna-Molly
Diese Faktoren begünstigen Krankheiten im Aquarium
Die häufigsten Fischkrankheiten resultieren aus einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Diese führen zu einer Schwächung des Immunsystems der Fische – was sie anfälliger für die Erkrankungen macht. Ein häufig auftretender Faktor sind eine schlechte Wasserqualität und falsche Wasserwerte. Ungeeignete Wasserwerte wie etwa eine zu hohe Wasserhärte oder durch Futter oder Verunreinigungen verschmutztes Wasser können die Gesundheit der Fische beeinträchtigen. Auch eine ungeeignete Bepflanzung des Aquariums kann weitreichende Folgen haben. Daher sollte man sich vor dem Kauf jeglicher Pflanzen darüber informieren, ob sie sich für die eigenen Fischarten eignen.
Die Ernährung spielt bei der Gesundheit von Fischen ebenfalls eine große Rolle. Daher sollte man besonders auf die Qualität des Fischfutters achten – aber auch die Menge des Futters sollte nicht außer Acht gelassen werden.Auch Stress kann zu einer Schwächung des Immunsystems von Fischen führen. Dieser kann etwa durch eine falsche Vergesellschaftung der Tiere ausgelöst werden. Einige Fischarten vertragen sich aufgrund unterschiedlicher Lebensweisen oder aufgrund von Jäger-Beute-Beziehungen nicht miteinander.