18. September 2022, 8:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Bunte Fische, grüne Pflanzen und blau schimmerndes Wasser – ein Aquarium besticht durch Farbenvielfalt und schafft eine besondere Atmosphäre. Wer sich eine kleine Unterwasserwelt ins Wohnzimmer holen möchte, sollte jedoch einiges beachten. PETBOOK erklärt, welche Grundausstattung Aquarium-Anfänger benötigen.
Aquaristik ist ein beliebtes, aber auch aufwendiges Hobby. Bis ein Becken eingerichtet ist, müssen Fischfreunde Zeit, Arbeit und Geld investieren. Und auch danach kann die Unterwasserwelt nicht sich selbst überlassen werden: Fische müssen gefüttert und auf Krankheiten hin beobachtet, das Wasser kontrolliert und mitunter teilweise ausgetauscht und das Becken von den Hinterlassenschaften der Tiere gereinigt werden. Bevor es losgeht, sollten sich Fisch-Fans zudem überlegen, ob sie sich ein Süß- oder Meerwasseraquarium zulegen möchten. Letztere sind in der Anschaffung teurer und erfordern mehr Wissen, Pflege und technisches Zubehör. Süßwasserbecken sind für Anfänger besser geeignet, da sie sich einfacher einrichten und unterhalten lassen. Die folgenden Tipps gelten vor allem für ein Aquarium mit Süßwasser – und welche Grundausstattung man dafür benötigt.
Übersicht
Die Wahl des Aquariums
Wer mit einem Goldfischglas liebäugelt, sollte diese Idee sofort verwerfen: Fische lassen sich darin nicht artgerecht halten. Die runde Form reflektiert Schallwellen viel stärker und Fische können sich dann nicht orientieren. Ein rechteckiges Becken ist die beste Wahl. Es sollte an einem ruhigen Platz stehen und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, denn sie führt zu erhöhtem Algenwachstum und kann die Temperatur im Becken erhöhen.
Als Faustregel gilt: Je größer das Becken, umso unproblematischer ist die Pflege. „Klassische“ Anfängerbecken haben meist eine Kantenlänge von 80 Zentimetern und fassen rund 100 Liter Wasser. Es gibt auch kleinere Becken, empfohlen werden sie aber meist nicht. Soll es ein Becken ab etwa 400 Liter Fassungsvermögen werden, ist es zwingend ratsam, zuvor die Tragfähigkeit des Bodens zu prüfen, denn gefüllt kann es rund eine halbe Tonne wiegen.
Das Aquarium benötigt zudem einen stabilen, tragfähigen Unterbau. Oft werden Becken bereits mit dem passenden Möbelstück zusammen angeboten. Dann können Aquarianer sicher gehen, dass der Schrank ihr Becken problemlos trägt. Aquarien-Kombinationen gibt es im Zoofachhandel, dort kann man auch gleich sehen, ob einem das Möbelstück gefällt. Zudem sind Kommode und Aquarium so konstruiert, dass das Becken eben steht. Unebenheiten können auf Dauer zu Spannungen oder sogar Rissen im Glas führen.
Grundausstattung Aquarium: Filter, Heizung, Beleuchtung
Neben einem Becken gehören zur Grundausstattung für Aquarium-Anfänger auch Filter, Heizung und Beleuchtung. Einsteiger-Sets sind inklusive des notwendigen Zubehörs erhältlich und für Anfänger besonders geeignet, denn die einzelnen Komponenten sind aufeinander abgestimmt.
Filter
Der Filter reinigt das Wasser von den Ausscheidungen seiner Bewohner, vermindert Algenwachstum und wälzt das Wasser um, wodurch darin enthaltene Nährstoffe besser verteilt werden und es mit Sauerstoff angereichert wird. Es gibt Außen- und Innenfilter, die sich je nach Befestigungsort und Reinigungsart unterscheiden. Im Fachhandel erfahren Aquarienanfänger alles, was sie dazu wissen müssen. Für Anfängeraquarien mit rund 100 Litern Wasser reicht ein Innenfilter, für größere Becken ist ein Außenfilter besser geeignet. Außenfilter haben zudem den Vorteil, dass sie im Becken keinen Platz wegnehmen und seltener gereinigt werden müssen. Wichtig: Der Filter muss rund um die Uhr laufen! Sollte er etwa über Nacht abgeschaltet werden, schadet das der Wasserqualität und den Fischen.
Heizung
Ein Heizstab regelt im Aquarium die Wassertemperatur, die sich wiederum nach ihren Bewohnern richtet. Dauernde Temperaturschwankungen schaden den Tieren. Aquarienheizungen müssen deswegen ebenfalls dauerhaft am Strom hängen, damit sie die Wärme selbstständig regeln können. Wichtig: Beim Besatz des Beckens sollte man darauf achten, dass man Fische mit gleichen Ansprüchen an Temperatur und Wasserwerte auswählt. Auch hierbei sind Experten aus dem Fachhandel die besten Ansprechpartner. Sie wissen, welche Tiere sich vergesellschaften lassen.
Beleuchtung
Die Beleuchtung sorgt nicht nur dafür, dass ein Aquarium für die Betrachter ein schönes Bild abgibt. Sie simuliert zudem das Sonnenlicht, regelt Tag und Nacht für die Bewohner und ermöglicht die Fotosynthese der Pflanzen. Die Beleuchtung wird am besten per Zeitschaltuhr geregelt und sollte rund zwölf Stunden pro Tag eingeschaltet sein.
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Welche Einrichtung brauchen Fische?
Die Einrichtung des Beckens hängt hauptsächlich von seinen künftigen Bewohnern ab. Aquarium-Anfänger sollten sich deshalb zuvor informieren, welche Fische und Pflanzen sie in ihr Becken einsetzen wollen. Manche Fischarten wie Panzerwelse bevorzugen sandigere Böden zum Gründeln, andere legen keinen Wert darauf. Der Boden sollte Pflanzen Halt geben und aus mehreren Schichten, darunter einer Nährschicht, bestehen. Im Fachhandel gibt es unter anderem für Aquarien geeigneten Quarzsand und Kies in verschiedenen Größen. Dekoartikel sollten Fischen Versteckmöglichkeiten und Revierabgrenzungen ermöglichen und müssen ebenfalls für Aquarien geeignet sein, damit sie keine unerwünschten Keime oder Ähnliches einschleppen. Ansonsten ist es den Tieren egal, ob ihr Becken eine Schatztruhe aus Kunststoff oder ein Deko-Schiffswrack ziert.
Wichtig: Auch wenn das Aquarium eingerichtet, bepflanzt und mit Wasser gefüllt ist, sollten Fische nicht sofort einziehen. Die Tiere benötigen spezielle Wasserwerte, die sich erst mit der Zeit einstellen. So müssen etwa pH-Wert und Wasserhärte auf die Bewohner abgestimmt und spezielle Bakterien vorhanden sein, die die Ausscheidungen der Fische abbauen. Sie benötigen rund vier Wochen, um sich anzusiedeln. Im Handel sind Wasseraufbereiter und Starterbakterien-Präparate erhältlich, die den Vorgang beschleunigen und den Fischen optimale Wasserbedingungen ermöglichen.