14. August 2024, 18:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer an ein Chamäleon denkt, hat wahrscheinlich zunächst das beliebte Jemenchamäleon im Kopf. Es ist eine der wenigen Arten, die sich für die Haltung im Terrarium eignet. Wenn man einige Dinge beachtet.
Aussehen
Das Jemenchamäleon ist in der Regel grün und zeigt, wenn es seine Farbe wechselt, Streifen über den Körper verteilt. Es stammt ursprünglich – wie der Name schon vermuten lässt – von der Arabischen Halbinsel, wo es im Jemen und in Saudi-Arabien sehr unterschiedliche Lebensräume für sich erobert hat. Seine Haltung im Terrarium ist meldepflichtig, denn das Jemenchämelon genießt Artenschutz.
Zudem gehört das Jemenchamäelon zu den größeren Vertretern seiner Art. Männchen werden 35 bis 60 Zentimeter lang, Weibchen sind etwas kleiner und bewegen sich etwa in der Größenordnung 20 bis 45 Zentimeter. Der Helm der Art ist besonders bei den Männchen ausgeprägt und wird bis zu 8 Zentimeter hoch, bei Weibchen ist er durchaus kleiner. Die Färbung der Tiere reicht von grün über braun, blau, weiß, schwarz, gelb und orange. Mit seinen bis zu 360 Grad beweglichen Augen behält das Jemenchamäleon stets alles genau im Blick.
Verhalten
Jemenchamäleons nutzen ihre unterschiedlichen Farben nicht, um sich zu tarnen, wie lange angenommen wurde. Stattdessen drücken sie mit den verschiedenen Tönen ihren Gemütszustand aus. Männchen zeigen ihre unterschiedlichen Farben besonders dann, wenn sie aggressiv werden. Die Tiere sind tagaktiv und klettern gern und viel auf Bäume und Lianen.
Mit seiner langen Zunge angelt das Jemenchamäleon gern nach lebenden Futtertieren. Auf dem Speiseplan des Reptils stehen verschiedene Insekten, wie Heimchen, Grillen oder Heuschrecken, die sie schnell mit ihrer klebrigen Zunge fangen und dann genüsslich verspeisen. Dieses Jagdverhalten sollte ihnen auch im Terrarium ermöglicht werden. Alle 2 bis 3 Tage sollte das Chamäleon gefüttert werden.
Teppichchamäleon
Anolis
Spornschildkröte
Richtige Haltung & Pflege
Viele klassische Terrarien sind für Jemenchamäleons zu klein und genügen somit ihren Ansprüchen nicht. Ein Terrarium von 1 Meter x 1,50 Meter in der Höhe ist das Mindestmaß für ein heranwachsendes Männchen. Es sollte für den Anfang mindestens 75 Zentimeter breit sein. Jedoch freut sich das Jemenchamäleon auch über mehr Platz. Chamäleons sind in der Regel Einzelgänger, insbesondere Männchen neigen zu territorialem Verhalten und können gegenüber Artgenossen aggressiv werden. Daher sollte man auch Jemenchamäleons in Einzelhaltung im Terrarium halten.
Wer nach einem Haustier sucht, das man streicheln kann, sollte sich gegen das Jemenchamäleon entscheiden. Die Tiere sind nämlich sehr stressanfällig und schätzen es überhaupt nicht, angefasst zu werden. Dies wird von vielen Haltern jedoch missverstanden, denn die Tiere fliehen nicht, sondern zeigen ihren Stress durch Farbveränderungen. Im schlimmsten Fall sterben sie vor Schreck, wenn sie berührt werden.
Im Terrarium eines Jemenchamäleons sollte die Temperatur tagsüber zwischen 28 und 35 Grad liegen. In der Nacht kann die Temperatur bis auf 20 Grad abgesenkt werden. Es sollte bis zu 13 Stunden pro Tag UV-Licht genießen dürfen. Außerdem braucht es eine Luftfeuchtigkeit von durchschnittlich 70 Prozent und viele Pflanzen und Versteckmöglichkeiten. Zudem halten Jemenchamäleons eine etwa zweimonatige Winterruhe, die sie auch brauchen, um sich zu erholen. In dieser Zeit sollte die Tagestemperatur 20 Grad nicht übersteigen, in der Nacht sollte sie 16 Grad betragen. Die Beleuchtungsdauer sollte auf 10 bis 11 Stunden reduziert werden. In der freien Natur können Jemenchamäleons bis zu 15 Jahre alt werden, im Terrarium sind es eher 6 bis 8 Jahre.