11. November 2024, 15:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Krokodilmolche sind wegen ihrer auffälligen Färbung gern gesehene Bewohner im Aquaterrarium. Allerdings sind viele Arten bedroht und mit speziellen Haltungsauflagen versehen.
Herkunft
Krokodilmolche sind bunte Schwanzlurche, die in verschiedenen asiatischen Regionen vorkommen. Die bislang beschriebenen 38 Arten sind teilweise bisher nicht genau erforscht, aber in vielen Ländern verbreitet. Darunter im Norden Indiens und in Nepal, sowie in Burma, Laos, Vietnam, sowie im nördlichen Thailand und südlichen China. Ihren deutschen Namen bekamen die Tiere wegen der deutlich hervorstehenden Höcker auf dem Kopf und den Seiten des Tiers.
Besonders beliebt in der Heimtierhaltung sind:
- der Geknöpfte Birma-Krokodilmolch (Tylotriton verrucosus), auch Kaiser-Krokodilmolch genannt,
- der Stachelige Krokodilmolch, Tylototriton asperrimus
- und der Mandarin Krokodilmolch, Tylototriton shanjing.
Viele der Arten sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft oder es gibt noch nicht genügend Daten über sie, um Aussagen zum Arterhaltungsstatus treffen zu können. Deswegen sollte man keinen Krokodilmolch aus der Natur entnehmen und bei der Anschaffung auf Nachzuchten setzen. Entsprechend dem Artenschutzabkommen (CITES) muss für viele Arten ein Zertifikat über die Herkunft und Sachkunde in der Haltung nachgewiesen werden.
Aussehen
Das Aussehen eines Krokodilmolchs ist je nach Art ziemlich unterschiedlich. Allgemein zeichnen sich diese Amphibien jedoch insbesondere durch leuchtend-bunte Muster aus, mit denen sie Fressfeinde abschrecken wollen. Der Geknöpfte Birma-Krokodilmolch zeigt zum Beispiel ein orange-rotes bis gelbes Muster mit Punkten und dunklen Streifen, während der Rotohr-Krokodilmolch nur Farbakzente am Kopf und den Füßen zeigt. Andere, wie der Stachelige Krokodilmolch, kommen manchmal auch einfarbig dunkel daher.
Die unterschiedlichen Arten zählen zu den großen Amphibien und werden 13 bis 20 Zentimeter groß. Die Weibchen werden meist etwas größer als die Männchen. Ihr Kopf ist relativ groß und dreieckig. Männchen sind meist etwas schlanker als Weibchen, die gerade zur Laichzeit sehr bauchig wirken können.
Verhalten
Krokodilmolche sind hauptsächlich nachtaktiv und halten sich häufig an Land auf. Für ihre semiaquatische Lebensweise benötigen sie jedoch auch Wasser, in dem sie ablaichen können. Die agilen Molche sind zudem wahre Kletterkünstler, weshalb ihre Behausung über eine Abdeckung verfügen sollte.
Sie gelten als sehr gesellig und sollten als kleine Gruppe gehalten werden. Auf Geschlechter muss dabei nicht geachtet werden, denn sie gelten nicht als aggressiv untereinander. Allerdings ist eine Vergesellschaftung nur innerartlich angeraten, andere Amphibien sollten nicht mit Krokodilmolchen zusammengesetzt werden.
Ernährung
Krokodilmolche ernähren sich vor allem von lebenden Futtertieren. Diese nehmen sie mit etwas Gewöhnung auch direkt aus der Pinzette an. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem kleine Insekten, rote Mückenlarven, Bachflohkrebse, aber auch Regenwürmer und kleine Weichtiere wie Nacktschnecken.
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Richtige Haltung & Pflege
Krokodilmolche hält man in einem artgerechten Aquaterrarium mit mehreren Tieren. Dazu sollte man einen großen Landteil und einen bei adulten Tieren bis zu 20 Zentimeter tiefen Wasserteil bauen. Für junge Molche sollte der Wasserteil nicht tiefer als acht Zentimeter sein und mitwachsen. Das Wasser sollte mit krautigen Pflanzen besetzt werden, wie zum Beispiel Hornkraut oder Wasserpest. Auch wenn sie viele Artgenossen schätzen, brauchen sie manchmal aber auch Räume, in die sie sich zurückziehen können. Diese kann man wiederum mit Rinde, Kork oder auch Schieferplatten auf dem Landteil bauen.
Als Bodengrund für den Landteil eignen sich verschiedene Rinden von Bäumen, die mit Moosen bepflanzt werden. Dazu eignet sich besonders Javamoos, dass am Anfang fest um die Rinde gebunden werden sollte, bis es angewachsen ist. Eine Wurzel, die Landteil und Wasser miteinander verbindet, erleichtert den Tieren den Ausstieg. Die geselligen Amphibien wechseln ihre Lebensphasen zweimal pro Jahr. Sie verbringen teilweise Wochen im Wasser und wechseln dann fast vollständig aufs Land.
Im Aquaterrarium sollte stets ein feuchtes Klima herrschen, am besten mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80 Prozent. Je nach Art vertragen die Molche aber auch bis zu 100 Prozent. Am wohlsten fühlen sich Krokodilmolche bei Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad, wärmer als 32 Grad sollte es nicht werden. Viele Arten der Krokodilmolche halten darüber hinaus eine Winterruhe von mehreren Wochen, die sie von Oktober bis Februar absolvieren. Dann sollte die Temperatur in dieser Zeit auf 15 bis 18 Grad abgesenkt werden.