29. August 2024, 15:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Kronengecko ist wegen seiner Optik und seines Verhaltens ein gern gehaltener Terrariumsbewohner. Allerdings ist dies mehr durch Zufall entstanden, denn das Tier aus Neukaledonien galt circa 130 Jahre lang als ausgestorben.
Herkunft
Mit vollem Namen heißt dieses Reptil Neukaledonischer Kronengecko (Correlophus ciliatus), er wird aber häufig eingekürzt. Neukaledonien ist eine kleine Inselgruppe im Südpazifik, die zu Frankreich gehört – obwohl der Name eigentlich „Neu-Schottland“ bedeutet. Dort lebt der Kronengecko endemisch. Das heißt, er kommt nur dort und nirgendwo anders vor.
Dabei finden sich die Tiere nur auf dem südlichen Zipfel der Hauptinsel Grande Terre und der Île des Pins in subtropischen Regenwäldern. Außerdem galt der Gecko circa 130 Jahre als ausgestorben, denn nach seiner Erstbeschreibung 1866 wurden erst 1994 weitere Exemplare gefunden. Daher ist sein Export auch strengstens verboten – obwohl er offiziell noch nicht einmal auf der Roten Liste verzeichnet ist.
Trotzdem findet er sich heute in Terrarien und hat damit ein ähnliches Schicksal wie das Axolotl. Denn Forscher haben ihn mit Ausnahmeregelungen ausgeführt, um die Art zu studieren und zu züchten. In Gefangenschaft vermehrt er sich gut und wird aufgrund seiner nicht besonders anspruchsvollen Haltung bei Terrarienkundigen immer beliebter.
Aussehen
Der Kronengecko verdankt seinen Namen dem deutlich ausgeprägten Schuppenkamm, der hinter dem Auge beginnt und sich bis zum Schwanzansatz zieht. Auch um die Augen herum zeigen sich stachlig wirkende Schuppen, weshalb einige ihm auch den Beinamen Wimperngecko gaben.
Die Farben des Kronengeckos sind durch die Zucht mittlerweile sehr verschieden, auch die unterschiedlichsten, mehrfarbigen Muster zeigen sich. Häufig sieht man die Farben Braun, Grün, Grau, Gelb, Rot oder Orange. Die verschiedenen Schuppenmusterungen nennen sich Paternless, Brindle, Tiger, Bicolor, Flame, Harlequin, Extreme Harlequin und Tricolor.
Der Kronengecko hat eine Körperlänge von zehn bis zwölf Zentimetern und einen ungefähr nochmal so langen Schwanz. Diesen nutzt er, neben seinen krallenbewehrten Füßen mit Lamellen, als zusätzliches Greiforgan. Der Kopf ist dreieckig und deutlich vom schlanken Körper abgesetzt.
Verhalten
Den Kronengecko kann man in verschiedenen Konstellationen halten. Die Männchen sind eher territorial und sollten nicht mit anderen Männchen vergesellschaftet werden. Hält man Weibchen, kann man sie zu zweit oder zusätzlich mit einem Männchen im Terrarium unterbringen. Allerdings kann es in jeder Gruppe zu Streitereien kommen, daher sollte man seine Geckos genau im Blick haben und bei Bedarf trennen. Eine Vergesellschaftung mit anderen Tieren, wie dem ebenfalls beliebten Leopardgecko, ist nicht möglich.
Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere gelten als weniger scheu als manch andere und sind zudem sehr lebhaft. Sie hüpfen und springen viel, brauchen aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Zusätzlich klettern Kronengeckos auch sehr gern, wozu sie auch ihren Schwanz einsetzen, was faszinierend anzuschauen ist.
Wie alle Geckos kann er diesen aber auch bei Gefahr oder Stress abwerfen. Allerdings wächst er nicht mehr vollständig nach, weshalb Halter eine entspannte Umgebung für ihn schaffen sollten und ihn nicht absichtlich unter Stress setzen sollten. Denn dann setzen sich die Tiere auch mit Beißen zur Wehr. Am besten berührt man Kronengeckos so wenig wie möglich, denn eine unbedachte Bewegung kann ihnen bereits Verletzungen und Quetschungen zufügen.
Ernährung
Am liebsten ernährt sich der Kronengecko von lebenden Futtertieren. Dafür geeignet sind Heimchen, Mehlwürmer, Schaben, Wachswürmer, Seidenraupen und Grillen. Aber auch pflanzliche Kost, insbesondere Obst, findet sich auf dem Speiseplan. Besonders gern nehmen sie Banane, Pfirsich, Nektarinen, Aprikose oder Birne an. Diese kann man ihnen auch zu einem leckeren Brei püriert anbieten.
In der Regel werden Jungtiere jeden Tag mit kleineren Portionen gefüttert; adulte Geckos alle zwei Tage. Dazu eignen sich vor allem die Abendstunden, wenn die Tiere aktiv werden und sich auch in der Natur auf Nahrungssuche begeben würden.
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Richtige Haltung & Pflege
Ein Terrarium für zwei Kronengeckos sollte die Mindestmaße 80 × 80 × 100 Zentimeter messen, allerdings freuen sie sich auch über mehr Platz und vor allem mehr Höhe, denn die Geckos klettern außergewöhnlich gern. Die Temperatur kann zwischen 18 und 24 Grad liegen, was sich in Innenräumen meist auch ohne ein Heizelement bewerkstelligen lässt. Allerdings profitiert der Kronengecko auch von künstlich nachgebildeten Jahreszeiten mit unterschiedlichen Licht- und Temperaturverhältnissen am Tag und in der Nacht. So kann man im Sommer tagsüber 25 bis 29 Grad und etwa 13 Stunden lang UV-Licht erzeugen. Im Winter kann man die Sonnenzeit dann auf 9 Stunden und 18 bis 24 Grad beschränken.
Im Terrarium sollte dauerhaft eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent herrschen. Dazu erzeugt man morgens und abends einen feinen Sprühnebel und sollte die Werte regelmäßig mit einem Hygrometer kontrollieren. Denn bei falschen Feuchtigkeitswerten werden die Kronengeckos leicht krank. Daher sollte das Terrarium über eine gute Belüftung verfügen, um Staunässe zu vermeiden. Denn diese regt das Bakterienwachstum an und kann bei Kronengeckos zu Atemwegserkrankungen und Hautauffälligkeiten führen. Weiße Asseln oder Springschwänze können zusätzlich in die Behausung gegeben werden, da sie eventuellen Schimmelbefall entfernen und den Kot der Tiere fressen. Allerdings ersetzt dies nicht die gründliche Reinigung des Terrariums, die jede Woche erfolgen sollte.
Für die Einrichtung eignen sich verschiedene Hölzer wie Kork oder schnellwachsende Baumbuspflanzen. Auch Äste oder im Fachhandel erhältliches Treibholz kann genutzt werden. Zusätzlich sollte eine dichte Vegetation mit tropischem Pflanzenbewuchs nachgestellt werden. Dazu eignen sich Bogenhanf, Guzmania, Efeutute, Drachenbaum, Frauenhaarfarn oder Birkenfeige (Fikus). Bei guter Haltung werden Kronengeckos in Gefangenschaft 20 bis 25 Jahre alt.