15. Oktober 2024, 14:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Mauergecko ist ein Reptil, dass sich im Terrarium als ziemlich pflegeleicht erwiesen hat. Daher ist er auch für Anfänger geeignet, wenn man sich mit seinen Ansprüchen und den richtigen Bedingungen für seine Haltung auseinandergesetzt hat.
Herkunft
Der Mauergecko ist vor allem in den mediterranen Ländern zu Hause. Er hat ein sehr großflächiges Verbreitungsgebiet, dass sich über Portugal, Spanien, Italien bis nach Griechenland erstreckt. Auch in Afrika, vor allem in Marokko, Tunesien und Ägypten kann man Mauergeckos entdecken. Durch Warentransporte gelangte er jedoch auch häufiger in Gebiete, wo er eigentlich nicht heimisch ist.
Das auch Tarentola mauritanica genannte Tier gilt als einer der größten Geckos Europas und entspannt sich häufig auf größeren Felsen oder Geröll. Er findet sich aber auch in der Nähe menschlicher Behausungen und versteckt sich dort häufig in Mauerritzen, wenn er aufgeschreckt wird.
Aussehen
Der Mauergecko wird bis zu 16 Zentimeter groß und trägt ein Tarnmuster, um auf Steinen quasi unsichtbar zu sein. Sein länglicher, schlanker Körper trägt meistens die Grundfarben Grau, Beige, Braun oder Schwarz. Dazu zeigt er ein Fleckenmuster sowie gekielte Höckerschuppen, die ihm einen kantigen, unebenen Look verleihen und seine Tarnung perfekt machen.
Seine Füße und Zehen sind relativ breit und mit Lamellen versehen. An der dritten und vierten Zehe trägt der Krallen. Der Schwanz des Mauergeckos ist etwa so lang wie der Körper selbst. Ein weiteres, bemerkenswertes Merkmal sind die ebenfalls meist grauen Augen der Echse. Diese sind, wenn sie tagsüber wach ist, zu einer schmalen Spaltpupille zusammengezogen, wenn es dunkel ist, zeigt sie sich größer und rund.
Verhalten
Der Mauergecko verschläft meist den ganzen Tag und wird erst in der Dämmerung und der Nacht aktiv. Allerdings genießt er manchmal auch ausgiebige Sonnenbäder bevor die Mittagshitze in seiner Heimat wirklich drückend wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen Reptilien gibt der Mauergecko viele Geräusche von sich. Für die Kommunikation untereinander verfügen sie über ein breites Spektrum an Lauten. Diese werden größtenteils von Männchen ausgestoßen, Weibchen antworten vor allem während der Paarungszeit. Ist der Mauergecko gestresst, kann er einen großen Teil seines Schwanzes abwerfen. Dieser wächst anschließend etwas kleiner und dicker nach. Bei manchen Unterarten entwickelt er zudem eine dunklere Farbe als der restliche Körper.
Allerdings sollte man Stress und Angst bei seinen Mauergeckos natürlich absolut vermeiden. Dem kann man vorbeugen, indem man sie nicht in einer reinen Männchengruppe hält. Ideal ist die Haltung als Pärchen, oder eine gemischte Gruppe, bei der mehr Weibchen als Männchen vorhanden sind. Von einer Einzelhaltung der sozialen Reptilien ist abzuraten.
Ernährung
Sobald es dämmert, macht sich der Mauergecko auf, um Insekten und Spinnentiere zu jagen. Diese schnappt er sich nach einem vorsichtigen Anschleichen mit einem kräftigen Sprung. Auch im Terrarium nimmt er lebende Beutetiere zu sich. Die Jagd auf Heimchen, Heuschrecken, Grillen sowie verschiedenen Käfern, Asseln und Spinnen ist für ihn zudem artgerechte Beschäftigung.
Adulte Tiere sollte man alle zwei bis drei Tage füttern, Jungtiere dagegen täglich. Um für eine optimale Nährstoffversorgung des Mauergeckos zu sorgen, sollte man seine Futtertiere einmal wöchentlich mit Mineralien- und Vitaminpulver bestäuben.
Exoten im Terrarium Was bei der Haltung von Leopardgeckos zu beachten ist
Chinesische Dreikielschildkröte
Aus dem Südpazifik Wie der als ausgestorben geltende Kronengecko zum beliebten Terrarientier wurde
Richtige Haltung und Pflege
Der Mauergecko ist ein ausgesprochener Kletterkünstler. Daher sollte sein Terrarium auf jeden Fall mindestens einen Meter hoch sein und über eine Abdeckung verfügen. Für zwei Tiere sollte es zudem 50 Zentimeter breit und 70 Zentimeter tief sein. Pro weiterem Pärchen muss man die Grundfläche um die Hälfte erweitern.
Die Rückwand des Terrariums ist besonders wichtig für Mauergeckos, damit sie an ihr klettern können. Für den Aufbau eignen sich Kork, Felsimitationen und Schieferplatten. Zusätzlich benötigen sie weitere Klettermöglichkeiten in Form von Steinhaufen, Wurzeln oder Rinde. Als Bodengrund eignet sich Sand oder feiner Kies. Außerdem benötigen Mauergeckos Verstecke und Unterschlüpfe, um während des Tages schlafen zu können oder sich bei „Gefahr“ zurückziehen zu können.
Als Bepflanzung eignen sich mediterrane Pflanzen, die der Gecko auch aus seiner Heimat kennt. Darunter zum Beispiel verschiedene Sukkulenten und Gräser. Da der Mauergecko aus eher warmen Gegenden stammt, sollte man ihm diese Bedingungen auch im Terrarium bieten. Er fühlt er sich bei einer Temperatur von 24 bis 30 Grad wohl, was man mit einer Tageslichtlampe erzeugen kann, die zwölf Stunden täglich brennen sollte.
In der dunklen Jahreszeit hält der Mauergecko eine dreimonatige Winterruhe. Währenddessen sollte man die Temperatur im Terrarium auf 15 bis 18 Grad absenken. Als Vorbereitung auf die Winterruhe sollte man die Temperatur und Beleuchtung stufenweise absenken und die Fütterung gänzlich einstellen. Trotzdem benötigt der Mauergecko das gesamte Jahr über Zugang zu flachen Wasserschalen, die stets frisches Trinkwasser enthalten sollten. Bei guter Haltung und Pflege werden Mauergeckos im Terrarium bis zu zwölf Jahre alt.