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Drache aus Australien

Bartagame ist „Heimtier des Jahres 2023“ – wie man die Echse richtig hält

Bartagame auf einem Stein
Bartagamen können bis zu 60 Zentimeter groß und bis zu 15 Jahre alt werden Foto: Getty Images
Sonja Jordans

4. Oktober 2022, 11:31 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Bartagamen erinnern an kleine Drachen, wie sie in Kinderbüchern und Fabeln beschrieben werden. Nun wurde die australische Echse vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) zum „Heimtier des Jahres 2023“ gekürt. PETBOOK erklärt, was man bei der Haltung von Bartagamen beachten muss.

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Die Bartagame ist vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) zum ersten „Heimtier des Jahres 2023“ gekürt worden. Der Verband will damit auf neue Erkenntnisse zu den Bedürfnissen der kleinen Echsen, von denen es insgesamt acht Arten gibt, aufmerksam machen. Nachzuchten sind laut ZZF „im Unterschied zur Naturform verhältnismäßig zutrauliche Heimtiere“. Bartagame stammen ursprünglich aus Australien. Dort leben die ausgewachsen rund 60 Zentimeter langen Echsen in trockenen Gebieten, die von Büschen und Bäumen durchzogen sind. Den Namen haben die Tiere – von denen es acht Unterarten gibt – wegen ihrer mit kleinen Stacheln besetzten Haut an der Kehle. Droht das Tier einem Feind, richtet es diese Haut auf, die dann optisch an einen Bart erinnert. Bartagamen sind bewegungsfreudig und flink. Auf der Flucht vor Feinden können sie sogar längere Strecken allein auf den Hinterbeinen laufend zurücklegen. PETBOOK erklärt, worauf man achten muss, um Bartagame artgerecht zu halten.

Kann man mehrere Bartagamen gemeinsam halten?

Grundsätzlich sind Bartagamen Einzelgänger. Dennoch ist es unter Umständen möglich, mehrere Tiere miteinander zu vergesellschaften. Dann aber muss sichergestellt sein, dass die Unterkunft so groß ist, dass sich die Tiere bei Streitigkeiten aus dem Weg gehen können. Ein männliches Tier kann bei Gruppenhaltung mit zwei bis vier Weibchen gehalten werden. Die paarweise Haltung, also ein Männchen mit einem Weibchen, sollte vermieden werden: Männliche Bartagamen besitzen einen ausgeprägten Paarungsdrang, durch den ein einzelnes Weibchen derart gestresst werden kann, dass es an den Folgen stirbt. Mit artfremden Tieren sollten Bartagamen ebenfalls nicht gemeinsam gehalten werden.

Wie sollte das Terrarium für eine Bartagame aussehen?

Bartagamen sind tagaktiv, legen auf der Suche nach Nahrung mitunter größere Strecken zurück und klettern gerne. Dementsprechend sollte auch ihre Behausung ausgelegt sein. Das Terrarium für ein Tier sollte mindestens eine Grundfläche von 150 x 100 Zentimetern aufweisen und wenigstens 80 Zentimeter hoch sein. Allerdings sind das nur die Mindestanforderungen, denn bei Bartagamen-Terrarien gilt die Devise: Lieber größer als kleiner.

Der Boden sollte aus speziellem Terrariensand, am besten mit etwas Lehm vermischt, gestaltet werden. Da sich die Echsen gerne eingraben, sollte er mindestens 20 Zentimeter hoch aufgeschüttet werden. Zudem müssen im Terrarium mehrere Klettermöglichkeiten und Verstecke vorhanden sein – ebenso wie genügend Freifläche zum Herumlaufen. Die Rückwand des Terrariums wird am besten mit einer strukturierten Wand gestaltet, an der die Tiere ebenfalls hochklettern und Liegeplätze finden können.

Bartagame
Die Bartagame wird im Englischen auch Bearded Dragon genannt, z. Dt.: bärtiger Drachen Foto: Getty Images

Wie hält man eine Bartagame?

Bartagamen mögen es warm. Auch im heimischen Terrarium benötigen sie Tagestemperaturen um die 30 bis 35 Grad Celsius. Unter einer speziellen Wärmelampe, die ebenfalls installiert werden muss, dürfen es punktuell auch bis zu 50 Grad werden. Nachts sollte die Temperatur gesenkt werden, aber nicht unter 20 Grad fallen. Ferner benötigen die kleinen Echsen UV-Licht und je nach Jahreszeit zehn bis 14 Stunden Helligkeit pro Tag. Mit einer Zeitschaltuhr lässt sich die Beleuchtungszeit einstellen.

Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte am Tag bei etwa 30 bis 40 Prozent liegen, nachts bei 60 Prozent. Zur Kontrolle der Werte dienen Thermometer und Hygrometer, die es auch als Kombi-Geräte zu kaufen gibt.

Obgleich Bartagamen aus heiß-trockenen Gegenden stammen, baden sie mitunter gerne, besonders während der Häutungszeit. Dazu kann ihnen eine geeignete, etwas größere Schale zusätzlich zum Trinknapf zur Verfügung gestellt werden. Wichtig: Der Rand des Badebeckens muss flach und mit einer Ausstiegshilfe versehen sein.

Was frisst eine Bartagame?

Ausgewachsene Tiere bevorzugen abwechslungsreiche pflanzliche Nahrung, etwa Wiesenkräuter wie Löwenzahn, Klee und Gänseblümchen, dazu Blüten, Blätter, Paprika, Sprossen und Gurke. Dennoch müssen gelegentlich Insekten wie Grillen oder Heimchen zugefüttert werden. Das Grünfutter sollte 70 bis 90 Prozent der Ernährung ausmachen und muss unbedingt frei von Pestiziden sein.

Das Futter für Bartagamen sollte zudem mit speziellen Vitaminen und Mineralstoffen angereichert werden. Auch sollten den Tieren regelmäßig Sepiaschalen zur Verfügung gestellt werden, um den Kalziumhaushalt regulieren zu können. Ergänzungsfutter ist im Fachhandel erhältlich. Wichtig: Unbedingt sollten sich Halter informieren, welche Dosierung für ihre Echse erforderlich ist und wie die Mittel am besten verabreicht werden sollten. Ein Trinknapf mit frischem Wasser muss den ganzen Tag über zur Verfügung stehen.

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Muss eine Bartagame Winterruhe halten?

Ja, denn das macht sie auch in der Natur. Die Winterruhe dauert im Schnitt zwischen anderthalb und drei Monaten. In dieser Zeit schläft das Tier nicht ununterbrochen tief und fest, sondern wacht auch auf und trinkt eventuell sogar. Die Ruhezeit verbringt das Tier eingegraben oder in einem Versteck.

Die Winterruhe sollte schrittweise begonnen werden, indem Temperatur und Helligkeit allmählich reduziert werden. Die Temperatur im Terrarium sollte schließlich nur noch bei rund 18 Grad Celsius liegen und die Beleuchtung abgeschaltet werden.

Achtung: Vor der Winterruhe sollte man unbedingt eine Kotprobe des Tiers entnehmen und auf Parasitenbefall untersuchen, denn nur gesunde Tiere dürfen Winterruhe halten. Zudem sollte die Echse „auf nüchternen Magen“ ruhen, damit Futterreste im Verdauungstrakt nicht gären. Der „Aufwachprozess“ nach der Winterruhe muss ebenfalls langsam erfolgen. Genaue Informationen zur Winterruhe gibt es bei reptilienkundigen Tierärzten, in Fachbüchern und bei Agamen-Experten.

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Werden Bartagamen zahm?

Die Tiere können zwar handzahm werden, müssen es aber nicht. Wie viele andere Terrariumbewohner auch, sind sie eher zum Ansehen als zum Anfassen geeignet.

Obgleich es zahlreiche Halter gibt, die ihr Tier auf die Hand nehmen oder auf sich herumklettern lassen: Es bedeutet Stress für die Tiere, wenn man sie greift und hochnimmt – denn das machen auch ihre Fressfeinde. Zwar wird mitunter beschrieben, dass Bartagamen die Augen schließen, wenn sie gestreichelt werden, das aber machen sie nicht, weil sie die Berührung genießen, sondern weil sie sich so tot stellen. Zudem sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit außerhalb des Terrariums ungeeignet für die Echsen, sie können sogar krank davon werden.

Und: Wie viele andere Reptilien können auch Bartagamen Salmonellen übertragen. Inniger Umgang und nachlässige Hygiene können also auch für Halter Folgen haben.

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Quellen

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