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Beliebtes Terrariumtier

Richtige Haltung und Pflege des Schwertschwanzmolchs

Schwertschwanzmolch auf einem Ast
Schwertschwanzmolche sind beliebte Amphibien in der Heimtierhaltung, stehen aber gleichzeitig auch auf der Roten Liste Foto: picture alliance / Hippocampus Bildarchiv / Frank Teigler
Louisa Stoeffler
Redakteurin

15. Februar 2025, 8:09 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Der Schwertschwanzmolch ist ein faszinierender Schwanzlurch aus der Familie der Echten Salamander. Mit seinem kontrastreichen Erscheinungsbild – einer dunklen Oberseite und einer leuchtend orange gefärbten Bauchseite – gehört er zu den auffälligsten Amphibien Japans. Besonders bemerkenswert ist seine Anpassungsfähigkeit: Er kann sowohl im Wasser als auch an Land leben.

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Der Schwertschwanzmolch gehört zur Gattung der Feuerbauchmolche (Cynops) und kommt ausschließlich auf einigen japanischen Inseln vor. Die Art unterteilt sich in zwei Unterarten: Cynops ensicauda ensicauda, die auf den Amami-Inseln verbreitet ist, und Cynops ensicauda popei, die auf Okinawa und angrenzenden Inseln lebt. Mit einer Körperlänge von bis zu 19 cm zählt er zu den größten Vertretern seiner Gattung. Besonders auffällig ist sein giftiges Hautsekret, das potenzielle Fressfeinde abschreckt. Trotzdem ist er als Heimtier im Aquaterrarium beliebt, allerdings steht er auch auf der Roten Liste und seine Haltung ist mit bestimmten Anforderungen verbunden.

Daher muss ihre Haltung bei der zuständigen kommunalen Behörde – je nach Wohnort kann dies das Veterinäramt oder die Stadtverwaltung sein – angemeldet und eine entsprechende Sachkunde für die Haltung nachgewiesen werden. Zusätzlich sollte man sich ein Zertifikat geben lassen, dass der Schwertschwanzmolch aus einer Nachzucht stammt und nicht der Natur entnommen wurde. Dafür können empfindliche Bußgelder verhängt werden.

Herkunft

Der Schwertschwanzmolch (Cynops ensicauda) ist ein faszinierender Schwanzlurch aus der Familie der Echten Salamander (Salamandridae). Mit seinem kontrastreichen Erscheinungsbild – einer dunklen Oberseite und einer leuchtend orange gefärbten Bauchseite – gehört er zu den auffälligsten Amphibien Japans.

Der Schwertschwanzmolch ist auf den südlichen japanischen Inseln der Ryūkyū-Gruppe endemisch. Die Art Cynops ensicauda ensicauda kommt auf den Amami-Inseln Kakeromashima und Tokunoshima vor, während die Unterart Cynops ensicauda popei auf den Okinawa-Inseln, darunter Okinawa Hontō, verbreitet ist. Ihr Lebensraum sind stehende Gewässer wie Tümpel, Bewässerungsgräben und Reisfelder, doch außerhalb der Fortpflanzungszeit verbringen sie oft mehrere Monate an Land.

Besonders bemerkenswert ist also seine Anpassungsfähigkeit: Er kann sowohl im Wasser als auch an Land leben. Doch sein natürlicher Lebensraum auf den südlichen Ryūkyū-Inseln ist zunehmend bedroht. Diese Anpassung macht den Schwertschwanzmolch zu einem interessanten, aber anspruchsvollen Pflegling in der Terraristik.

Doch durch die Zerstörung seines natürlichen Lebensraums und den Einfluss eingeschleppter Fressfeinde sind die Populationen zudem stark gefährdet. Sein Verbreitungsgebiet ist stark fragmentiert und umfasst nur rund 5000 km². Die Art ist vor allem durch Habitatzerstörung, die Trockenlegung von Feuchtgebieten und die Einführung von Raubfischen wie Tilapia gefährdet.

Aussehen

Der Schwertschwanzmolch erreicht eine Körperlänge von 15 bis 16 cm, wobei einige Weibchen bis zu 19 cm lang werden können. Der Körperbau ist gedrungen, und seine Haut weist eine körnige Struktur auf.

Die Oberseite ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt, während an den Flanken oft gelbliche oder orange Längsstreifen verlaufen, die unterbrochen sein können. Zusätzlich können helle Flecken auftreten. Besonders charakteristisch ist die auffällige Bauchseite, die gelb bis orange gefärbt ist und mit schwarzen Flecken durchsetzt sein kann. Diese Färbung dient als Warnsignal für Fressfeinde, da die Haut ein giftiges Sekret absondert.

Eine weitere Besonderheit ist die Rückenleiste, die sich über die Körpermitte erstreckt. Während der Wasserphase verbreitern sich die Schwanzkanten, wodurch der Molch eine bessere Schwimmfähigkeit erhält.

Verhalten

Der Schwertschwanzmolch ist ein ruhiges, aber neugieriges Tier. Er zeigt ein typisches Amphibienverhalten: Während der Wasserphase ist er eher träge, bewegt sich aber bei der Jagd auf kleine Beutetiere flink. An Land wird er scheuer und verbringt die meiste Zeit versteckt unter Steinen oder Totholz.

In der Fortpflanzungszeit werden die Männchen aktiv und führen Paarungsrituale durch, bei denen sie Duftstoffe mit ihrem Schwanz zu den Weibchen fächeln. Untereinander kann es gelegentlich zu Rangkämpfen kommen, insbesondere zwischen konkurrierenden Männchen.

Richtige Haltung & Pflege

Wichtig für sein Wohlbefinden sind eine abwechslungsreiche Umgebung mit vielen Verstecken und Strukturen im Aquarium und Terrarium. Der Schwertschwanzmolch lebt semiaquatisch, daher sollte man ihm ein Aquarium mit einem Landteil einrichten. Oder man passt das Becken den jeweiligen Lebensstadien des Tieres an.

Ein Aquarium mit mindestens 100 cm Kantenlänge und einem Wasserstand von 25 bis 40 cm ist ideal. Wichtig ist eine Ausstiegsmöglichkeit in Form von Korkinseln oder Wurzeln. Ein dicht bepflanztes Wasserbecken mit Schwimmkorkinseln bietet ihm ideale Bedingungen. Die Tiere brauchen in jeder Lebensphase einen Mix aus Licht und Schatten. Diesen kann man mit natürlichem Licht und einer UVB-Lampe erzeugen.

Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 und 24 °C liegen, im Winter sind Werte von 15 bis 19 °C optimal. Ein schwacher Innenfilter reicht aus, auf eine starke Strömung sollte verzichtet werden. Die Beleuchtung muss nur den Bedürfnissen der Wasserpflanzen angepasst werden.

Wie viele Amphibien ist der Schwertschwanzmolch empfindlich gegenüber Hautinfektionen und Pilzerkrankungen, die durch schlechte Wasserqualität oder zu hohe Temperaturen begünstigt werden. Weitere Gesundheitsrisiken sind:

  • Vergiftungen durch unsachgemäße Handhabung (Sekrete können Hautreizungen verursachen)
  • Parasitenbefall (z. B. Blutegel)
  • Stressbedingte Erkrankungen durch ungeeignete Haltung

Regelmäßige Wasserwechsel und eine artgerechte Ernährung sind essenziell, um Erkrankungen vorzubeugen.

Ernährung

Je nachdem, in welchem Entwicklungsstadium sich die Molche befinden, benötigen sie unterschiedliches Futter, allerdings nehmen sie in jeder Phase nur Lebendfutter an. Die Larven ernähren sich vor allem von Flohkrebsen, Wasserflöhen und Mückenlarven. Im Eft-Stadium sollte man auf größere Futtertiere umstellen und diese auf dem Landteil auslegen. Denn währenddessen ist der Schwertschwanzmolch sehr häufig an Land und sucht dort nach Schnecken und Insekten.

Der Schwertschwanzmolch ernährt sich vor allem von Wirbellosen. Geeignete Futtertiere sind:

  • Wasserflöhe
  • Mückenlarven
  • Regenwürmer
  • Tubifex
  • Enchyträen

Im adulten Stadium kehrt er teilweise ganz zur aquatischen Lebensweise zurück und ernährt sich wieder wie im Larvenstadium, wobei man die Ernährung auch auf größere Tiere wie verschiedene Weichtiere und Egel erweitern kann. Diese können lebend oder mit etwas Gewöhnung auch tiefgefroren verfüttert werden. Jungtiere benötigen vor allem kleine Krebstiere, während adulte Tiere auch größere Beutetiere fressen.

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Der Schwertschwanzmolch im Überblick

  • Wissenschaftlicher Name: Cynops ensicauda
  • Herkunft: Japanische Ryūkyū-Inselgruppe
  • Größe: 15–16 cm, maximal 19 cm
  • Lebensraum: Stehende Gewässer, Tümpel, Gräben, Reisfelder
  • Temperatur: 22–24 °C (Winter: 15–19 °C)
  • Besonderheiten: Giftiges Hautsekret, semi-aquatische Lebensweise
  • Gefährdungsstatus: Stark gefährdet (IUCN: Endangered)
Themen Glossar Molche

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