
13. März 2025, 11:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Stichling ist ein kleiner Fisch, der sich durch seine auffälligen Stacheln und sein einzigartiges Fortpflanzungsverhalten auszeichnet. Trotz seiner geringen Größe ist er ein wehrhafter Schwimmer, der mit seinen beweglichen Rückenstacheln Fressfeinde abschreckt. Der Stichling ist zudem extrem anpassungsfähig und kann sowohl in Süß- als auch in Salzwasser überleben. Was man benötigt, um ihn auch zu Hause zu halten und zu pflegen, erfahren Sie im Folgenden.
Der Dreistachlige Stichling ist nicht nur ein weitverbreiteter Fisch in vielen Teilen der Welt, sondern auch eine der wenigen Fischarten, die aktiv Nester bauen und Brutpflege betreiben. Während viele Fische ihre Eier einfach im Wasser ablaichen, übernimmt das Männchen des Stichlings eine außergewöhnliche Rolle: Es baut ein Nest aus Pflanzenfasern, verteidigt es aggressiv gegen Eindringlinge und sorgt mit seinen Flossen für eine kontinuierliche Frischwasserzufuhr zu den Eiern. Diese besondere Fürsorge macht ihn zu einem spannenden Beobachtungsobjekt – sei es im natürlichen Lebensraum, im Gartenteich oder im Aquarium. Trotz seiner Robustheit gibt es jedoch einiges zu beachten, wenn man diesen Kaltwasserfisch halten möchte. Welche Bedingungen benötigt er, welche Nahrung bevorzugt er und welche Herausforderungen gibt es bei seiner Pflege?
Herkunft
Der Dreistachlige Stichling ist auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet, von Nordamerika über Europa bis nach Asien. Ursprünglich war er ein reiner Meeresfisch, hat sich jedoch im Laufe der Zeit auch an das Leben in Süß- und Brackwasser angepasst. Heute findet man ihn sowohl in Küstenregionen als auch in Flüssen, Seen und Kanälen. Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit, auch in stark verschmutzten oder sauerstoffarmen Gewässern zu überleben – ein Vorteil, der ihm ermöglicht hat, selbst in Regionen mit hohen Umweltbelastungen stabile Populationen zu bilden.
Historisch gesehen wurde der Stichling früher in großen Mengen gefangen und zu Fischmehl oder Dünger verarbeitet. Heute hat er keine wirtschaftliche Bedeutung und wird nicht mehr befischt, ist aber für Umweltforscher von Interesse, da seine Anpassungsfähigkeit ihn zu einem Indikator für Gewässerverschmutzung macht. Obwohl seine Bestände in einigen Regionen zurückgehen, gilt die Art insgesamt als nicht gefährdet.
Aussehen
Der Dreistachlige Stichling hat einen langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper mit einer silbrig glänzenden Grundfarbe und einer dunkleren Marmorierung auf dem Rücken. Im Gegensatz zu den meisten Fischen besitzt er keine Schuppen, sondern ist durch Knochenplatten gepanzert. Diese Panzerung variiert je nach Lebensraum: Während Salzwasser-Stichlinge oft vollständig bedeckt sind, haben Süßwasserformen nur vereinzelte Knochenplatten. Auch die Größe variiert je nach Lebensraum: Im Süßwasser werden sie 5 bis 8 Zentimeter groß, im Salzwasser bis zu 11.
Das auffälligste Merkmal des Stichlings sind seine drei beweglichen Stacheln auf dem Rücken sowie die spitzen Stachelstrahlen an den Bauchflossen. Diese können bei Gefahr aufgestellt werden und dienen als effektive Abwehrwaffe gegen Fressfeinde. Während der Laichzeit verändert sich das Aussehen der Männchen drastisch: Ihre Kehle und Brust färben sich leuchtend rot, während der Rücken in einem schillernden Blaugrün erscheint.
Verhalten
Stichlinge sind lebhafte und neugierige Fische, die außerhalb der Laichzeit in lockeren Gruppen zusammenleben. Sie sind anpassungsfähig und tolerieren unterschiedliche Wasserbedingungen, bevorzugen jedoch strukturreiche Gewässer mit dichter Vegetation. In Aquarien oder Teichen zeigen sie oft ein scheues Verhalten, das sich jedoch mit der Zeit legt.
Während der Fortpflanzungszeit werden die Männchen sehr territorial und aggressiv gegenüber Artgenossen und anderen Fischen, die sich ihrem Nest nähern. Außerhalb dieser Zeit gelten Stichlinge jedoch als friedliche Schwarmfische, die gut mit anderen kleinen Fischarten wie der Elritze oder dem Bitterling vergesellschaftet werden können.
Die natürlichen Verhaltensweisen von Stichlingen machen sie zu spannenden Beobachtungsobjekten. Besonders faszinierend ist das Balzverhalten der Männchen, das aus Zickzack-Bewegungen und Farbveränderungen besteht. In Aquarien und Teichen lassen sich Stichlinge mit Lebendfutter oder durch Strömungssimulation beschäftigen. Pflanzen und Steine im Becken sorgen zudem für ein naturnahes Umfeld, in dem sie ihr natürliches Verhalten ausleben können.
Richtige Haltung & Pflege
Die Haltung von Stichlingen ist vergleichsweise einfach, erfordert jedoch ein paar grundlegende Maßnahmen. Ein Kaltwasseraquarium ab 80 cm Länge oder ein Teich mit mindestens 60 cm Tiefe ist ideal. Möchte man den Stichling ganzjährig draußen im Garten halten, ist dies möglich. Dafür sollte allerdings der Teich mindestens einen Meter tief sein, damit sich die Fische bei Frost im untersten Wasserbereich aufhalten können. Dieser sollte jedoch nicht kälter als 4 °C sein.
Als Kaltwasserfisch verträgt er Temperaturen von 4–22 °C, optimal sind 18–20 °C. Bei einer Haltung im Gartenteich sollte auf einen schattigen Platz gesetzt werden, damit das Wasser sich im Sommer nicht zu sehr aufheizt. Stichlinge sind zwar robust, reagieren aber mit Stress auf zu warmes Wasser. Auch ein zu hoher Kalkgehalt im Wasser und eine entsprechende Wasserhärte vertragen sie nicht. Bei einer Haltung im Aquarium sind regelmäßige Wasserwechsel wichtig.
Für die Bepflanzung von Teich und Aquarium eignen sich krautige und dichte Wasserpflanzen-. Insbesondere Hornkraut und Tausendblatt bieten dem Stichling Verstecke und geschützte Laichplätze.
Ernährung
Stichlinge sind Fleischfresser und bevorzugen eine abwechslungsreiche Ernährung aus:
- Lebendfutter: Insektenlarven, Würmer, Kleinkrebse.
- Frostfutter: Artemia, Mückenlarven, Wasserflöhe.
- Natürliche Beute: Kaulquappen, Fischbrut, Fischlaich
Trocken- oder Flockenfutter wird meist nicht akzeptiert, weshalb eine natürliche oder frostbasierte Fütterung empfohlen wird.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Trotz ihrer Robustheit können Stichlinge anfällig für folgende Krankheiten sein:
- Samtkrankheit: Ein parasitärer Befall, der sich durch goldbraunen Belag zeigt.
- Pilzinfektionen: oft Folge schlechter Wasserqualität oder Verletzungen.
- Lachslaus: Ein Parasit, der sich an die Haut der Fische heftet.
Regelmäßige Wasserpflege, gute Fütterung und eine möglichst naturnahe Umgebung helfen, Krankheiten vorzubeugen.

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Der Dreistachlige Stichling im Überblick
- Wissenschaftlicher Name: Gasterosteus aculeatus
- Größe: 5–8 cm (Süßwasser), bis zu 11 cm (Salzwasser)
- Lebenserwartung: 2–3 Jahre
- Besonderheiten: Drei Rückenstacheln, keine Schuppen, sondern Knochenplatten
- Lebensraum: Nordhalbkugel, sowohl in Süß- als auch Salzwasser
- Temperament: Friedlich außerhalb der Laichzeit, territorial während der Fortpflanzung
- Ernährung: Fleischfresser, bevorzugt Lebend- und Frostfutter
- Haltung: Möglich in Kaltwasseraquarien oder Teichen, mit dichter Bepflanzung