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Blauzungenskink

Tannenzapfenechse im Terrarium richtig halten und pflegen

Tannenzapfenechse (Tiliqua rugosa) im Outback Australiens
Tannenzapfenechsen leben in Australien, sind aber auch beliebte Terrarientiere – nicht zuletzt wegen ihres einzigartigen Aussehens Foto: Getty Images
Porträt Saskia Schneider auf dem PETBOOK Relaunch
Redaktionsleiterin

24. Januar 2025, 11:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Tannenzapfenechsen leben vor allem in Australien, werden aber auch als Terrarientiere gehalten. Hier haben die zu den Skinken zählenden Tiere einige Ansprüche, vor allem was das Liebesleben angeht. Denn Tannenzapfenechsen führen lebenslange Partnerschaften und bleiben sogar über den Tod hinaus treu.

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Die Tannenzapfenechsen (Tiliqua rugosa) erinnert durch ihren knubbeligen Schwanz und die dachziegelartigen Schuppen an einen Tannenzapfen. Sie leben vor allem in ariden Regionen Australiens, sind aber auch als Terrarientiere beliebt. Dort bestechen sie nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihr Verhalten. So führen die Skinke lebenslange Partnerschaften und bleiben sich über den Tod hinaus treu. Fühlt sich eine Tannenzapfenechse bedroht, streckt sie ihrem Angreifer die blaue Zunge entgegen. Als Haustiere können sie aber recht zutraulich werden.

Herkunft

Tannenzapfenechsen mögen es eher trocken. Sie leben in ariden bis semiariden Regionen Australiens, von Shark Bay bis Queensland. Dort bewohnen sie Wälder, Strauchland, Wüstengrasland und Sanddünen. Selten kommen sie auch in Küstengebieten vor. Es gibt vier Unterarten, darunter eine auf Rottnest Island. Neben Australien sind sie auch in Tasmanien verbreitet.

Aussehen

Tannenzapfenechsen fallen durch ihre besondere Gestalt auf. Ihr Schuppenkleid ist braun, schwarz oder rötlich und teils mit hellen Querbändern. Die rauen Schuppen liegen dabei dachziegelartig übereinander. Der Schwanz der Echsen ist nicht lang und spitz, sondern endet in einer Art Knubbel. Auf den ersten Blick ist dadurch nicht gleich ersichtlich, wo vorn und wo hinten ist. Das soll Feinde zum einen verwirren, zum anderen befindet sich hier ein wichtiger Fettspeicher. Durch die Schuppen und den kurzen Schwanz erinnert ihr Aussehen an einen Tannenzapfen. Ausgewachsene Tiere erreichen eine Länge von 35 bis 40 Zentimetern.

Verhalten

Tannenzapfenechsen gelten als recht eigen, was ihr Verhalten angeht. Statt zu flüchten, drohen die Skinke, indem sie ihr Maul aufreißen und die blaue Zunge herausstrecken. Dieses Verhalten brachte ihnen den Namen „Blauzungenskinke“ ein. In Terrarienhaltung sollen Tannenzapfenechsen aber durchaus zutraulich werden.

Faszinierend ist auch das Paarungsverhalten der Skinke: Tannenzapfenechsen führen lebenslange Partnerschaften und bleiben ihrem Partner über Jahrzehnte treu, sogar über den Tod hinaus. Wer ein Paar oder gleich eine Gruppe halten möchte, sollte dies berücksichtigen. Zudem gelten die Echsen als träge und wählerisch bei der Partnerwahl.

Ernährung

Tannenzapfenechsen sind Allesfresser. In ihrer Heimat ernähren sie sich in erster Linie von Früchten und Pflanzen, machen aber auch Jagd auf kleinere Tiere wie Insekten oder Schnecken. Sie können auch menschliche Nahrung wie Wurst und Huhn sowie Früchte wie Bananen und Passionsfrüchte fressen. Auf dem Speiseplan sollte überwiegend pflanzliche Kost stehen. Dafür eignen sich etwa Löwenzahnblätter und -blüten, Salate, Obst und Gemüse. Allerdings sollten kein Kopfsalat oder Eisbergsalat verfüttert werden, da hier der Kalzium-Phosphor-Gehalt ungünstig ist. Auch Kohl oder Spinat sollten aufgrund der Oxalsäure nur selten verfüttert werden. Tierische Kost sollte etwa 20 Prozent der Nahrung ausmachen. Empfohlen werden Grillen, Heimchen, Schaben oder Regenwürmer. Zudem werden Vitamin- und Mineralstoff-Zugaben empfohlen.

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Richtige Haltung & Pflege

Für die artgerechte Haltung von Tannenzapfenechsen benötigt man ein gut ausgestattetes Terrarium. Die Mindestangaben liegen hierfür bei 150 x 80 x 80 Zentimeter für ein Paar und 250 x 100 x 100 Zentimeter für Gruppen. Bei der Einrichtung dürfen Steinaufbauten, Äste und eine Wasserschale nicht fehlen. Letztere sollte täglich gereinigt werden. Weibchen brauchen zudem Plätze für die Eiablage.

Die Temperaturen sollten tagsüber zwischen 23 und 30 Grad (lokal bis 40 Grad) und nachts zwischen 18 und 20 °C betragen. Tannenzapfenechsen bevorzugen eine Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent, die nachts auch höher sein kann. Zur Beleuchtung wird ein UV-Licht mit 30 Prozent UVA- und 10 bis 12 Prozent UVB-Anteil empfohlen. Auch ein Sonnenplatz sollte den Tieren zur Verfügung stehen. Hierfür gibt es spezielle Wärmelampen im Fachhandel.

Tannenzapfenechsen halten in der Natur Winterruhe. Diese ist essenziell für die Gesundheit und den Fortpflanzungserfolg der Tiere. Um die Winterruhe in der Terrarienhaltung zu simulieren, sollte man die Tiere für 8 bis 12 Wochen auf 10 bis 15 Grad herunterkühlen. Bei guter Pflege können Tannenzapfenechsen bis zu 40 Jahre alt werden.

Themen Reptilien

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