12. November 2022, 8:43 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Aquarien sind wunderschöne Lebensräume für die unterschiedlichsten Lebeswesen – leider ist die Pflege des Beckens meist sehr aufwendig. Doch gibt es auch pflegeleichte Aquarien, in denen sich das Ökosystem größtenteils selbst im Gleichgewicht hält? PETBOOK stellt das sich selbst versorgende Aquarium vor.
Ein sich selbst versorgendes Aquarium klingt für viele Aquaristik-Fans nach einem Traum. Denn normalerweise sind Aquarien und die damit verbundene Pflegeroutine ziemlich zeitintensiv. Der Filter und das gesamte Becken müssen regelmäßig gereinigt werden und teilweise kommen Chemikalien zum Einsatz, die dem Ökosystem im Aquarium schaden könnten. Ein sich selbst versorgendes Aquarium wiederum ist so angelegt, dass sich das System im Becken selbst reguliert. Die darin lebenden Bewohner und Pflanzen sorgen also in der Regel für sich selbst. Doch was braucht man alles, um ein selbstversorgendes Aquarium einzurichten?
Übersicht
- Wie funktioniert ein sich selbst versorgendes Aquarium?
- Was braucht man für ein sich selbst versorgendes Aquarium?
- Wie richtet man das selbstversorgende Aquarium ein?
- Wie bereitet man ein sich selbst versorgendes Aquarium vor?
- Wie lange dauert es, bis das Aquarium „fertig“ ist?
- Muss man ein sich selbst versorgendes Aquarium pflegen?
Wie funktioniert ein sich selbst versorgendes Aquarium?
Das sich selbst versorgende Aquarium ist so konzipiert, dass das Ökosystem im Becken sich ohne große Einmischung durch den Menschen selbst versorgt. Die Pflanzen und Tiere bilden ein System, das stets im Gleichgewicht ist. Der Algenbewuchs und die Wasserwerte werden von den Bewohnern selbst reguliert. Bei regulären Aquarien muss man oft selbst eingreifen, häufige Wasserwechsel einplanen, Substrate erneuern oder chemische Mittel ins Becken geben, um den Algenbewuchs zu kontrollieren. In einem Selbstversorger-Aquarium ist dies nicht die Regel und somit sind die Fische auch weniger Stress ausgesetzt.
Was braucht man für ein sich selbst versorgendes Aquarium?
Für ein sich selbstversorgendes Aquarium braucht man unter anderem ein mindestens mittel- bis großes Becken, da die Wasserwerte mit der Größe des Beckens konstanter werden. Außerdem benötigt man Substrate, die reich an Mineralien sind, damit sich in Bodennähe Bakterien bilden können, die sich von entstehenden Nitraten und Ammoniak ernähren. Diese speziellen Lebewesen bilden sich in einer anaeroben, also sauerstoffarmen Zone, weshalb eine breite Schicht an Sand für ein sich selbst versorgendes Aquarium wichtig ist.
Bei einem Selbstversorger-Aquarium ist der pH-Wert der Bewohner entscheidend für die Qualität des Ökosystems. Am besten überlegt man sich vorab, für welche Bewohner das Aquarium geeignet sein soll und kontrolliert den pH-Wert mit guten Wassertests.
Die Pflanzen für diese Art von Aquarium sollten nicht zu schnell wachsen, um die natürliche Nahrungskette zu erhalten und den Bewohnern des Beckens Zeit zu lassen, die Bestände selbst zu regulieren. So vermeidet man auch zu viel Dünger für die Pflanzen aufzuwenden. Auch für diese Art von Aquarium wird ein Filter und eine Pumpe benötigt, die das Wasser bewegen und mit Sauerstoff anreichern. Normale Strömungen in Teichen oder dem Meer tragen auch in der Natur zur Regulierung des Ökosystems bei. Zusätzlich kann man ein Heizelement im Tank installieren, um eine gleichbleibende Wärme des Wassers zu erzeugen. Auch ein Futterautomat kann sinnvoll sein.
Beim Dekor des Beckens sollte man auf hochwertige Materialien, die frei von Schadstoffen sind und nicht rosten, achten. Ansonsten kann es passieren, dass die Werte im Aquarium aus dem Gleichgewicht geraten und es sich nicht mehr selbst versorgen kann.
Wie richtet man das selbstversorgende Aquarium ein?
Die Einrichtung eines Aquariums, das sich praktisch von alleine versorgt, ähnelt in großen Teilen der Einrichtung eines anderen Beckens, jedoch sollte man vorab wissen, welche Bewohner und Pflanzen die richtigen sind.
Welche Fische kann man in das Aquarium setzen?
Bei einem sich selbst versorgenden Aquarium müssen die Bewohner miteinander gut auskommen und es müssen auch Tiere vorhanden sein, die sich leidenschaftlich gern um den Verzehr von Algen oder tierischen Abfällen kümmern. Daher kommen als Bewohner des Selbstversorger-Beckens unter anderem infrage:
- Mollys
- Rehbrauner Schwielenwels
- Rotflossensalmler
- Platys
- Neonsalmler
- Blauer Antennenwels
- Ohrgitter-Harnischwelse
- Siamesische Saugschmerle
- Apfelschnecken
- Nadel-Kronenschnecke
Auch sind diverse Weichtiere und Fische, die sich von Algen ernähren ein wertvoller Bestandteil von einem Becken, dass sich selbst versorgt. So bleibt der Algenwuchs immer im Gleichgewicht.
Welche Pflanzen eignen sich für dieses Aquarium?
Damit sich das Aquarium selbst versorgen kann, müssen viele Pflanzen, welche die Nitrat- und Ammoniakwerte im Becken regulieren, eingesetzt werden. Unter anderem eignen sich:
- Javafarn und Javamoos
- Entengrütze
- Bucephalandra
- Guadeloupe-Nixkraut
- Hornkraut
- Perlenkraut
- Spießblättriges Speerblatt
- Südamerikanischer Froschbiss
- Zwergnadelsimse
Wie bereitet man ein sich selbst versorgendes Aquarium vor?
Zunächst muss das Becken gründlich gesäubert werden. Dann füllt man es mit Substraten, nämlich mit Erde, Sand und Kies. Als Faustregel kann man hier beachten, dass die Sandschicht doppelt so dick wie die Kies-Schicht sein sollte. Danach wird das Becken mit Wasser gefüllt. Hat man bereits ein Becken, kann man das Wasser weiterverwenden, ansonsten sollte man auf sauberes Wasser achten, dass schon einen entsprechenden pH-Wert hat.
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Wie lange dauert es, bis das Aquarium „fertig“ ist?
Wie bei allen Aquarien sollte man auch ein sich selbst versorgendes nach und nach einrichten. Dies ist besonders am Anfang wichtig, wenn sich die ersten Bakterien bilden und der Nitratspiegel steigt. Zunächst sollten Pflanzen eingesetzt werden und erst nach und nach Tiere wie Garnelen und Fische. Da sich das Ökosystem selbst versorgen soll, ist besonders wichtig, dass es sich entwickeln kann und stabil bleibt. Dies ist ein Prozess von mehreren Wochen und sollte mit Wassertests begleitet werden.
Muss man ein sich selbst versorgendes Aquarium pflegen?
Ist das Aquarium einmal eingefahren, muss man sich dann gar nicht mehr darum kümmern? Ganz so ist es nicht. Natürlich kann man auch ein in sich geschlossenes Ökosystem im sich selbst versorgenden Aquarium nicht völlig außer Acht lassen. Wassertests sollten mindestens einmal die Woche durchgeführt werden, um zu kontrollieren, dass die pH-Werte in Ordnung sind. Daher kann es notwendig werden, das Wasser im Becken zu wechseln, wenn die Werte nicht mehr stimmen. Um Wasserwechsel kommt man also auch mit einem Selbstversorgeraquarium nicht herum, wenn sie auch nicht so häufig anstehen, wie bei anderen Aquarienarten.
Auch sollte man Filter und Pumpe regelmäßig prüfen, ob sie noch voll funktionsfähig sind. Des Weiteren sollten die Pflanzen gedüngt, kaputte Teile gewechselt und die Lebendpopulation auf Krankheiten überprüft werden.
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Quellen
- Pethelpful.com, „How to Build a Self-Sustaining Aquarium (Step-by-Step Guide)“ (aufgerufen am 7.11.2022)
- Buceplant.com, „How to Create a Self-Sustaining Aquarium“ (aufgerufen am 7.11.2022)
- Fishkeepingwisdom.com, „How To Make A Self Cleaning Aquarium – Guide & Effective Tips“ (aufgerufen am 7.11.2022)