Der Azawakh ist eine alte Windhunderasse, die aus Westafrika stammt. Daher wird sie oft auch einfach nur „African Greyhound“ genannt. Einst war dieser anmutige Hund ein treuer Gefährte von Nomadenstämmen und ist auch heute ein beliebter Familienhund, der sich weltweit großer Beliebtheit erfreut.
Herkunft
Der Azawakh kann auf eine lange Historie zurückblicken. So deuten bereits Höhenmalereien darauf hin, dass es direkte Vorfahren dieser ursprünglichen Hunderasse schon vor Jahrtausenden gab. Einst wurden diese Hunde bei westafrikanischen Nomadenstämmen wie den Tuareg gezüchtet und gehalten. Dabei waren die Aufgaben der Vierbeiner recht vielseitig. So wurden sie für die Jagd auf Antilopen, Gazellen und kleineren Tiere wie Hasen eingesetzt, aber auch zum Schutz der Herden. Der Name Azawakh gibt ebenfalls Hinweise auf die Geschichte der Rasse. So meint dieser das Azawakh-Tal, das im Grenzgebiet zwischen Mali und Niger liegt und als Wiegenstätte dieser Hunderasse gilt. Seinen Weg nach Europa und den Rest der Welt fand der African Greyhound in den 1970er-Jahren, allerdings dauerte es bis 1981 ehe die FCI den Azawakh offiziell als Rasse anerkannte.
Aussehen & Fell
Der Azawakh ist ein schlanker, muskulöser Hund. Mit seiner charakteristischen langen, und schmalen Schnauze erkennen selbst Laien, dass es sich um einen Windhund handelt. Sein Fell ist kurz und fein und kommt in vielen verschiedenen Farben wie Rot, Sand, Brindle aber auch gestromt vor. Seine Ohren sind angesetzt und die lange Rute hat eine leicht gebogene Spitze.
Charakter & Gemüt
Der Azawakh ist nicht nur schön, er verfügt über einen liebevollen Charakter. Seinen Menschen gegenüber ist er zugewandt, verschmust und loyal. Daher baut er auch eine enge Bindung zu seinen Haltern auf, wobei er dazu neigt, sich vor allem auf eine Person zu fixieren. Fremden gegenüber begegnet er meist sehr distanziert und braucht Zeit, sich ihnen gegenüber zu öffnen. Aufgrund seines jahrhundertelangen Einsatzes als Wach- und Jagdhund sind viele Charaktereigenschaften auch dementsprechend tief verankert. So ist der Azawakh wachsam, unabhängig und hat einen gewissen Jagdtrieb. Daher sollten Halter unbedingt sicherstellen, dass er genug Bewegung bekommt und körperlich wie geistig gefördert und gefordert wird.
Auf der anderen Seite ist er Azawakh auch ein kleines Sensibelchen, das die Stimmung – insbesondere die seiner Menschen – regelrecht aufsaugt und darauf reagiert. Daher benötigt er eine ruhige und gelassene Führung. Laute Worte, harte Behandlung oder unangemessene Reaktionen sind bei diesem Vierbeiner fehl am Platz und werden von ihm auch nicht so schnell vergessen. Oft reagiert er darauf mit Angst, Scheu und Unsicherheit. Leute, die auf der Suche nach einem aufgeschlossenen Gute-Laune-Hund für jede Situation sind, sollten sich statt dem Azawakh lieber eine andere Hunderasse zulegen.
Erziehung
Da der Azawakh ein sehr sensibler Hund ist, sollten Halter empathisch, aber stets konsequent in der Erziehung mit ihm sein. Zudem sollte er früh sozialisiert und erzogen werden, da er sonst zu Unsicherheit und „Eigenbrödlerei“ neigt. Dank seiner hohen Intelligenz und seinem Spaß daran, neue Dinge zu erlernen, ist es recht einfach, ihm schnell alle notwendigen Grundkommandos beizubringen. Allerdings ist sein Jagdtrieb tief in ihm verankert, daher sollte unbedingt früh daran gearbeitet haben. Das ist auch dringend notwendig, da er – windhundtypisch – ein unglaublich schneller Läufer ist. Es wird empfohlen, ihn stets angeleint zu lassen und nur auf einem gesicherten Gelände, wie beispielsweise einer für Windhunde freigegebenen Rennbahn, von der Leine zu lassen. Sollte den Vierbeiner mal der Jagdtrieb überkommen, ist es beinahe unmöglich, ihn einzuholen.
Richtige Haltung & Pflege
Als waschechter Windhund verfügt der Azawakh über einen hohen Bewegungsdrang, den ihm seine Halter auf einem gesicherten Grundstück, ermöglichen sollten. Hunde dieser Art kann man mit verschiedenen Hundesportarten wie Agility, Trickdogging oder Obedience nicht nur fördern, sondern ihnen dabei auch eine spaßige Beschäftigung geben.
Wegen seiner nicht vorhandenen Unterwolle und der Beschaffenheit seines Fells verliert der African Greyhound nicht viele Haare. Dennoch sollte er gelegentlich gebürstet werden – insbesondere während des Fellwechsels. Ansonsten sollte er jedes Mal, wenn er nass geworden ist, abgetrocknet werden, denn windhundtypisch friert auch der Azawakh recht schnell bei Kälte und Nässe. Daher eignet sich bei niedrigen Temperaturen ein weicher Mantel, um den Vierbeiner vor Unterkühlung zu schützen.
Ernährung
Was die Ernährung angeht, sind Azawakhs letztendlich ganz normale Hunde. Ein spezielles Windhundfutter, wie es einige Marken anpreisen, ist nicht nötig. Wichtig ist die Qualität des Futters. Das gilt vor allem bei Trockenfutter. Hier sollte darauf geachtet werden, dass dieses möglichst wenig Zusätze enthält, da diese zu Allergien führen können. Ansonsten wird empfohlen, dass der Hauptbestandteil des hochwertigen Futters aus Fleisch besteht, aber der Proteingehalt dabei 25 Prozent nicht wesentlich übersteigt, da dies langfristig zu Nierenproblemen führen kann. Zudem sollte die Nahrung tendenziell eher fettarm sein.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Alles in allem ist der Azawakh eine recht gesunde und robuste Rasse. Besondere Anfälligkeiten für Erbkrankheiten sind nicht bekannt. Da es bei Windhunden aber einige gesundheitliche Besonderheiten gibt, sollten Halter bei der Such nach einem Tierarzt nach einem Veterinär achten, der schon Erfahrungen mit Windhunden hat, da hier beispielsweise andere Referenzwerte bei Blutwerten gibt, wie bei anderen Hunden.

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Der Azawakh im Überblick
- Charakter: anhänglich, ruhig und aufmerksam
- Größe: 60–74 cm
- Gewicht: 15–25 kg
- Fell: kurz und fein, ohne Unterwolle
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–12 Jahre
- Besonderheiten: schneller Läufer mit starkem Jagdtrieb
(da)