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Barsoi

Der Barsoi stammt aus Russland, wo er als Jagdhund für Wölfe, Füchse und Hasen gezüchtet wurde.
Der Barsoi stammt aus Russland, wo er als Jagdhund für Wölfe, Füchse und Hasen gezüchtet wurde. Foto: Getty Images / bruev

Der Barsoi, der auch als Russischer Wolfshund bekannt ist, stammt ursprünglich aus Russland und wurde dort für die Jagd auf Wölfe, Füchse und Hasen eingesetzt. Der anmutige Windhund gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt und gilt als eines der schnellsten Landtiere.

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Herkunft

Der Barsoi ist ein großer Windhund, der aus Russland stammt. Er gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt und kann laut Gentests eine Verwandtschaft mit dem Greyhound und dem Irischen Wolfshund vorweisen. Der Name „Barsoi“ leitet sich vom russischen Wort „barzoi“ ab, was auf Deutsch etwa so viel wie „schnell“ bedeutet. Dabei ist die Namensgebung absolut kein Zufall, denn dieser anmutige Windhund gehört zu den schnellsten Tieren der Welt. Daher wurde er schon früh gerne für die Jagd auf Füchse, Wölfe, Hasen und teilweise sogar Großwild eingesetzt. So erfreute sich der Barsoi in seiner Heimat zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert enormer Beliebtheit. Damals waren Jäger auf das Können der Windhunde angewiesen, da es noch keine präzisen Gewehre gab, mit denen man auf Entfernung schießen konnte. Die die Hunde hetzten das gewünschte Wild so lange, bis es erschöpft war und die Jäger es vom Pferd aus erlegen konnten.

Der Barsoi, der auch als Russischer Wolfshund bekannt ist, wurde früher im großen Stil von Fürsten und Zaren gezüchtet, die teilweise über enorm große Zwingeranlagen von bis zu 500 Hunden verfügten. Da es damals aber noch keinen Rassestandard gab, wie wir ihn heute kennen, wurde der Barsoi aus etwa zehn verschiedenen Schlägen gezüchtet. Bis zur russischen Revulotion 1914 galt der schnelle Vierbeiner dort übrigens als „Nationalhund“. Das änderte sich aber ungefähr ab diesem Zeitpunkt und von da an trat der russische Windhund seinen weltweiten Siegeszug an und konnte vornehmlich in Großbritannien Fuß fassen, wo er besonders oft gezüchtet wurde.

Aussehen & Fell

Rein optisch besticht der Barsoi mit einem majestätischen Aussehen, das ihn über die Jahrhunderte zu einem beliebten Motiv in der Kunst gemacht hat. Mit seinem eleganten, windhundtypischen Körperbau, dem schmalen Kopf sowie dem langen Fell ist dieser Vierbeiner ein echter Blickfang. Sein Fell ist gewellt und seidig-weich und besonders an den Rippen sowie den Flanken lang, was ihm seinen ganz besonderen Look verleiht. Farblich ist hier von schwarz über Creme bis orange und sandfarben vieles möglich. Häufig tragen Barsois zudem eine schwarze Maske. Hunde dieser Rasse erreichen auch eine recht beeindruckende Widerristhöhe von bis zu 85 cm, wobei es auch Rüden gibt, die bis zu 95 cm groß werden. Dabei bringen sie im durchschnittlich gerade mal 35 bis 45 kg auf die Waage.

Charakter & Gemüt

Den Barsoi könnte man als sanften Riesen umschreiben: Er ist durchaus eine Erscheinung, die man nicht zuletzt durch seine enorme Größe bereits von weitem sieht. Auf der einen Seite ist er sehr sanftmütig und anhänglich, aber kann – wenn er beispielsweise ein Beutetier erblickt – innerhalb einer Zehntelsekunde von 0 auf 100 schalten und in einem Tempo wegsprinten, das rekordverdächtig ist. Wohl dem, der sich in solch einer Situation auf seinen Rückruf verlassen kann …

Barsois sind in der Regel sanfte und ruhige Hunde, die ihren Menschen gegenüber sehr anhänglich und loyal ergeben sind. Sie zeigen eine hohe Kooperationsbereitschaft und sind kinderfreundlich. Fremden begegnen sie anfangs etwas reserviert und aber niemals unhöflich oder gar aggressiv.

Beim Barsoi sollte man sich aber dennoch nicht von dessen Haar-Model-Optik blenden lassen, denn wie anfangs schon angedeutet, verfügt dieser Vierbeiner über einen ausgesprochenen Jagdinstinkt und ein Sprinttalent, gegen das noch nicht mal ein Olympionike wie Usain Bolt eine Chance hätte. Daher sollte man den Barsoi besser nur in gesicherten Gebieten von der Leine lassen.

Erziehung

Da der Barsoi ein intelligenter und einfühlsamer Vierbeiner ist, ist es verhältnismäßig leicht ihm Dinge beizubringen. Dennoch sollten Halter mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen an die Erziehung rangehen und sich bei der Ausbildung ihres Vierbeiners liebevolle Konsequenz auf die Fahnen schreiben. Zudem sollte am unbedingt mit positiver Bestätigung arbeiten. Wie bei den meisten anderen Windhunderassen kommt man hier mit Schreien und negativer Verstärkung nicht weiter – sogar ganz im Gegenteil.

Richtige Haltung & Pflege

In Sachen Pflege ist der Russische Windhund recht genügsam. Halter sollten lediglich regelmäßig sein Fell bürsten und die Ohren auf Krankheiten untersuchen. Besonders während des Fellwechsels verliert der Barsoi recht viele Haare, weshalb in dieser Zeit das weiche Fell 2–3 Mal wöchentlich gebürstete werden sollte. Zudem sollten die Haare zwischen den Pfotenballen regelmäßig gestutzt werden.

Da der Barsoi viel Bewegung braucht, sollte sichergestellt werden, dass er diese auch bekommt und auch die Gelegenheit hat, regelmäßig auf einem gesicherten Geländestück sprinten zu können, um sich so auszupowern.

Ernährung

Was die Ernährung angeht, sind Barsois letztendlich ganz normale Hunde. Ein spezielles Windhundfutter, wie es einige Marken anpreisen, ist nicht nötig. Wichtig ist die Qualität des Futters. Das gilt vor allem bei Trockenfutter. Hier sollte darauf geachtet werden, dass dieses möglichst wenig Zusätze enthält, da diese zu Allergien führen können.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Wie bei vielen großen Hunden ist auch der Barsoi anfällig für eine gefährliche Magendrehung, daher sollte er nach dem Fressen unbedingt ruhen, um das Risiko zu minimieren. Alles in allem handelt es sich beim Barsoi um eine recht robuste Rasse. Allerdings kann es hier vermehrt zu erblich bedingten Augenerkrankungen sowie einer Schilddrüsenunterfunktion kommen.

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Der Barsoi im Überblick

  • Charakter: aufmerksam, ruhig, anhänglich
  • Größe: 75–85 cm
  • Gewicht: 35–45 kg
  • Fell: langes, gewelltes Haar
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–12 Jahre
  • Besonderheiten: extrem schneller Läufer

(da)

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