Bedlington Terrier: Charakter, Aussehen und Haltung

Zwar ähnelt er optisch einem Schaf aber im Bedlington Terrier schlägt das Herz eines leidenschaftlichen Jägers. Der intelligente und energetische Vierbeiner liebt die Bewegung und eignet sich daher gut für sportliche Aktivitäten.

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Herkunft

Ursprünglich stammt der Bedlington Terrier aus den früheren Bergbauregionen Nordenglands. Dort wurde er unter anderem für die Jagd auf Nagetiere, vor allem Ratten, eingesetzt. Der Bedlington Terrier zog auch mit Messerschleifern und Händlern durchs Land und befreite die Städte, die sie besuchten, von lästigen Nagern, während seine Halter arbeiteten.

Leider wurde die Rasse früher von den Briten auch für Tierkämpfe eingesetzt. Dort erhielt der Bedlington Terrier auch seinen Spitznamen „Wolf im Schafspelz“.

Früher war die Rasse zudem unter dem Namen Rothbury Terrier bekannt. 1820 begann die Zucht in der Stadt Bedlington, so erhielten die Hunde ihren jetzigen Namen. 1870 fand dort die erste Ausstellung mit Vertretern der neuen Rasse statt. Im Jahr 1877 wurde der erste Zuchtverband gegründet. Im Laufe der Zeit verbreitete sich der Bedlington Terrier auch in Europa. So gründete sich 1932 in Deutschland die „Fachschaft für Bedlington Terrier“. Richtig bekannt und beliebt wurde die Rasse aber nie und ist heute immer noch relativ selten.

Aussehen & Fell

Der Bedlington Terrier gehört zu den mittelgroßen Hunderassen. Er ist muskulös gebaut, sein Rücken ist leicht gebogen und verläuft oberhalb der Lende. Die Rute ist mittellang, am Ansatz dick und verläuft spitz zu. Sie ist gebogen und wird nicht über dem Rücken getragen. Der Kopf des Bedlington Terriers ist birnen- oder keilförmig und verleiht ihm unter anderem sein typisches Aussehen, was durch die Schur der Hunde oft noch betont wird. Seine Augen sind ziemlich klein und tief gebettet und je nach Fellfarbe entweder dunkel, hell mit Bernsteinschimmer oder Haselnussbraun. Die Ohren sind mäßig groß, tief angesetzt und liegend flach an den Wangen an.

Charakteristisch für den Bedlington Terrier ist sein markantes Fell, das sehr widerstandsfähig ist, ohne drahtig zu sein. Es steht in Korkenzieherlocken von der Haut ab. Die Locken kommen besonders am Kopf und Vorgesicht vor. Er kann in den Fellfarben Leber-, Sandfarben und Blau mit oder ohne Loh vorkommen, wobei dunklere Töne laut Rassestandard vorzuziehen sind.

Charakter & Gemüt

Der Bedlington Terrier gilt als anhänglich und zärtlich. Zu seinen Bezugspersonen baut er eine enge Bindung auf und mit Kindern kommt er auch gut zurecht. Außerhalb der eigenen vier Wände zeigt er aber gerne seine wildere Seite: Hier kommt sein Ursprung als Arbeitshund und Jäger zum Vorschein. Ist der temperamentvolle Vierbeiner erst einmal aufgebracht, kann es schwierig sein, ihn zu beruhigen. Er ist generell sehr wachsam und bereit, auf den kleinsten Bewegungsreiz anzuspringen. Durch seinen Jagdinstinkt sind Kleintiere im Haushalt oder eine frei laufende Katze schnell gefährdet. Eine gute Erziehung ist hier daher besonders wichtig.

Erziehung

Für die Erziehung des Bedlington Terriers ist der Besuch einer Hundeschule von klein auf ratsam. Da er von Natur aus und besonders in jungen Jahren gerne seine Grenzen austestet und einen ausgeprägten Jagdtrieb hat, ist konsequentes Auftreten und Geduld in der Erziehung besonders wichtig. Wenn dies geschieht, kann eine Erziehung gelingen. Auch sein großer Lernwille und die tiefe Bindung, die der Vierbeiner zu seinem Halter eingeht, begünstigen den Erfolg der Erziehung.

Richtige Haltung & Pflege

Da der Bedlington Terrier ein sehr aktiver und bewegungsfreudiger Hund ist, benötigt er ausreichend Auslauf. Für Hundesportarten wie etwa Agility eignet er sich daher hervorragend. Aber auch als Begleithund fürs Joggen oder Reiten kann er gut zum Einsatz kommen – sofern man als Halter seinen ausgeprägten Jagdtrieb unter Kontrolle hat.

Der wissbegierige Vierbeiner lernt gerne neue Tricks und ist eine ausgesprochene Wasserratte. Als guter Schwimmer nutzt er gerne jede Gelegenheit, sich ins Wasser zu stürzen. Auch Obedience, Mantrailing oder sogar Dog Dancing können ihm Spaß bereiten. Am besten probiert man als Halter mit ihm verschiedenen Aktivitäten aus. Doch neben der ganzen körperlichen und geistigen Beschäftigung sollten Ruhezeiten nicht zu kurz kommen.

Die Pflege des Bedlington Terriers ist etwas aufwendiger. Um Verfilzungen zu vermeiden, sollte man ihn ein- bis zweimal täglich kämmen oder bürsten. Sein Fell muss zudem regelmäßig (mindestens einmal pro Jahr) geschnitten oder getrimmt werden. Das sollte man aber besser einem professionellen Hundefriseur überlassen. Ohren und Krallen sollte man auch regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf vorsichtig reinigen und schneiden.

Ernährung

Die Ernährung des Bedlington Terriers sollte sich stets nach seinem Alter, der Größe und seinem Aktivitätslevel richten. Für eine gesunde Ernährung ist das Füttern von qualitativ hochwertigem Futter mit richtiger Zusammensetzung wichtig. Hauptbestandteil sollte dabei immer Fleisch sein, auf Getreide und Zucker sollte verzichtet werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Bedlington Terrier sind anfällig für Augenerkrankungen wie etwa Rolllider, Distichiasis oder Katarakt. Auch Hyperkeratose der Ballen ist bei dieser Rasse bekannt.

Die Rasse zeigt außerdem eine leichte Neigung zur Kupfertoxikose. Hier kommt es zur übermäßigen Speicherung von Kupfer in der Leber. Durch Blut und DANN-Test kann dies bei Zuchttieren aber weitgehend ausgeschlossen werden.