Der Beo ist nicht nur in Asien ein beliebtes Heimtier. Auch in Europa wird die Haltung immer häufiger, obwohl der Vogel hier unter Artenschutz steht. Wie man das Tier so artgerecht wie möglich halten kann.
Aussehen
Der Beo kommt vor allem in Süd- und Südostasien häufig vor. Sein Körper ist schwarz-gefiedert und glänzt grünlich, wenn Licht auf die Federn fällt. Besondere Erkennungszeichen sind darüber hinaus die gelben Hautlappen an den Kopfseiten und seine ebenfalls meist gelben Beine. Der Schnabel ist bei vielen Tieren orange und wird zur Spitze hin gelb. Bei Beos gibt es drei Unterarten, den Großen, den Mittelbeo und den Kleinen. Im Heimtierhandel finden sich meist Mittelbeos, die 26 bis 35 Zentimeter groß werden und etwa 250 Gramm wiegen.
Die Vögel fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen, da aufgrund der hohen Nachfrage immer wieder Tiere aus der Natur gewildert wurden. Händler müssen daher nachweisen, dass von ihnen verkaufte Beos ausschließlich aus Nachzuchten stammen. Die Tiere sind in Deutschland meldepflichtig, je nach Kommune kümmert sich darum das Veterinäramt und/oder die Untere Naturschutzbehörde.
Verhalten
Obwohl der Beo nicht zu den Papageien, sondern zu den Starenvögeln gehört, gilt er als äußerst talentiert, was das Nachahmen menschlicher Stimmen betrifft. Dies ist jedoch in aller Regel kein Zeichen dafür, dass ein Beo handzahm wird. Denn er imitiert Stimmen und Geräusche, weil es ihm gefällt und nicht weil er Menschen gefallen will. Denn wirklich zutraulich wird der Beo selten. Er kann im Gegenteil sogar sehr wehrhaft sein, wenn er bedrängt wird.
Beos sind darüber hinaus sehr laut und singen pausenlos. An ruhige Abende vor dem Fernseher ist mit diesen Vögeln nicht zu denken. In einer Mietwohnung kann das bei sehr empfindlichen Nachbarn zu einem Problem mit der Hausverwaltung oder dem Vermieter führen. Es empfiehlt sich daher eine Haltung in einer Außenvoliere, am besten auf einem freistehenden Grundstück.
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Richtige Haltung & Pflege
Die Voliere für den Beo sollte zwei Meter hoch und breit und mindestens einen Meter lang sein. Diese Maße reichen für zwei Vögel aus – denn ein Beo sollte nie allein gehalten werden. Die Voliere sollte außerdem an den Stoffwechsel der Beos angepasst sein, denn sie werden nicht stubenrein und spritzen ihren zumeist flüssigen Kot in alle Richtungen davon. Deswegen werden Volieren für Beos meist mit Plexiglas verkleidet angeboten. Dies muss man entsprechend oft reinigen.
Dass der Kot der Tiere so flüssig ist, liegt auch an ihrer Ernährungsweise. Denn ein Beo frisst keine Körner, sondern ernährt sich von Früchten und Insekten. Im Tierfachhandel werden spezielle Beo-Futterperlen angeboten, die die wichtigsten Nährstoffe für die Tiere enthalten. Diesen sind jedoch meist Ballaststoffe in Form von Getreide zugesetzt, in der Hoffnung, dass der Kot der Tiere dann ein wenig fester wird.
Allerdings kann man den Vögeln auch verschiedenste Früchte, Vogelmiere, sowie Insektenweichfutter und Quark anbieten. Als Futtertiere eignen sich vor allem Mehlwürmer, Heimchen, Heuschrecken und Grillen. Allerdings sollte bei der Ernährung darauf geachtet werden, dass sie eisenarm ist. Denn ein Beo neigt zur Eisenspeicherkrankheit, bei der sich das Mineral anreichert und Organe und Zellen schädigt.
Beos benötigen darüber hinaus eine große Wasserschale in ihrer Voliere, denn sie baden und planschen sehr gern. Auch Sitzstangen aus Naturhölzern dürfen nicht fehlen. Leben die Tiere in einer Außenvoliere, brauchen sie darüber hinaus noch ein Schutzhaus, in das sie sich zurückziehen können. Im Winter benötigen Beos eine Tageslichtlampe, die für zehn Stunden gleichbleibende Lichtverhältnisse sorgt. Bei guter Pflege werden Beos etwa 15 bis 20 Jahre alt.
(ls)