Der Bluthund begeistert nicht nur mit seiner besonderen Optik, sondern auch mit seiner unglaublich guten Nase, die ihn zum Schnüffel-Meister macht. So kann er nicht nur Menschen über große Entfernungen riechen, sondern auch einige Tage alte Fährten aufnehmen und verfolgen.
Herkunft
Der Bluthund kann auf eine extrem lange Rassegeschichte zurückblicken, die den Überlieferungen nach sogar bis ins 2. Jahrhundert zurückgeht. Dort wurden damals Vorfahren des Vierbeiners bei den alten Galliern und Kelten gehalten. Fünf Jahrhunderte später soll der Jagdhund mit den Schlappohren dann von belgischen Mönchen in den Ardennen gezüchtet worden sein. Daher wird er oft auch als „Hubertushund“ bezeichnet, was an den Namen des Klosters Saint-Hubert angelehnt ist.
Wie er zu seinem heutigen Namen Bluthund kam, lässt sich nicht abschließend klären. So gibt es die Theorie, dass die Namensgebung im 11. Jahrhundert zustande gekommen sein könnte, als Briten einige Hunde dieser Rasse zu sich nahmen und mit dem Namen das reinrassige Blut des Hundes anspielten. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sich der Name auf seine außergewöhnliche Spürnase bezieht, da er bei der Jagd verletztes Wild aufstöbern und somit jeder Blutspur folgen kann. Sein ausgezeichnetes Geruchstalent machte ihn innerhalb kürzester Zeit zu einem sehr beliebten Jagdhund – auch außerhalb seiner Heimat. Daher besitzt dieser Vierbeiner auch unglaublich viele verschiedene Namen und wird in manchen Gegenden als Ardennenbracke, Bloodhound oder auch Chien de Saint-Hubert bekannt.
Aufgrund ihres ungeheuren Geruchssinns, der es ihnen erlaubt, individuelle menschliche Gerüche über weite Strecken zu verfolgen, werden sie auch noch heute gern in der Verbrechensbekämpfung und Rettungsarbeit eingesetzt, beispielsweise um verschüttete Personen zu lokalisieren.
Aussehen & Fell
Der Bluthund ist ein großer, stattlicher Hund mit langen, hängenden Ohren und einer faltenreichen Stirn. Dabei können ausgewachsene Tiere eine Widerristhöhe von bis zu 70 cm und bis zu 50 Kilogramm auf die Waage bringen. Wobei Hündinnen etwas kleiner und leichter als Rüden sind. Das Fell des Bluthundes ist kurz, fein und seidig und in mehreren Farben wie schwarz, rot, braun und lohfarben möglich. Die Augen sind braun und ausdrucksstark.
Über die Jahrzehnte wurden tiefe Falten und lose Haut in das Gesicht des Hundes gezüchtet, welche die historischen Bloodhounds übrigens nicht hatten. Seine Rute ist kräftig und lang und wird stets bogenförmig getragen. Ein weiteres typisches Erkennungsmerkmal des Bluthunds ist der lange Hals, der es ihm ermöglicht, auch beim Laufen die Nase bis auf den Boden zu senken. Das wiederum ist eine wichtige Eigenschaft, die ihm bei der Fährtenarbeit zugutekommt.
Charakter & Gemüt
Den Bluthund zeichnen neben einer hohen Intelligenz, ein freundliches und gutmütiges Wesen aus. Kindern und anderen Tieren begegnet er in der Regel aufgeschlossen und geduldig, weshalb er eigentlich auch einen guten Familienhund abgeben würde. Er hat ein stets sonniges Gemüt und verbringt gern viel Zeit mit seinen Menschen, auf die er sehr fixiert ist. Fremden gegenüber begegnet er interessiert und freundlich. Alles in allem ist dieser Kumpane sehr geduldig und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Und auch wenn sein Name „Bluthund“ vielleicht einen etwas anderes glauben lassen will, als Wachhund ist dieser Vierbeiner denkbar ungeeignet.
Erziehung
Zwar sind Bluthunde sehr smarte, lernwillige und gutmütige Tiere. Doch auf der anderen Seite wäre da dieser charmante Dickkopf und die manchmal recht eigensinnige Art, die seine Menschen manchmal etwas Geduld kosten kann. Daher sollten Halter schon früh mit einer konsequenten, aber liebevollen Erziehung beginnen und sich nicht von dem drolligen Blick dieses Vierbeiners um den Finger wickeln lassen. Denn Inkonsequenz in der Erziehung bemerkt der Bloodhound sofort und wird versuchen, sie für sich zu nutzen.
Richtige Haltung & Pflege
Dass der Bluthund über Jahrhunderte für die Jagd gezüchtet wurde, merkt man ihm noch heute an. So ist er eher nicht der Typ für eine kleine Stadtwohnung, sondern sollte im Idealfall in einem Haus auf dem Land mit Garten gehalten werden. Zudem möchte der intelligente Hund körperlich und geistig gefordert und gefördert werden. Daher sollten ausgiebige Spaziergänge und Nasenarbeit wie Fährtenlesen oder andere Hundesportarten, die sein Riechorgan einbinden, auf der Tagesordnung stehen. Das lastet den Hund aus und fördert die Konzentrationsfähigkeit.
In Sachen Körperpflege ist dieser Vierbeiner recht genügsam. So genügt es, das kurze, wetterfeste Fell alle ein bis zwei Wochen zu bürsten, um Schmutz und abgefallene Haare aus dem Fellkleid zu entfernen. Außerdem sollten Augen, Ohren und Falten regelmäßig kontrolliert und wenn nötig gereinigt werden, um möglichen Entzündungen oder anderen Erkrankungen zuvorzukommen.
Ernährung
Bluthunde neigen zu Übergewicht, deshalb sollte die angebotene Futtermenge immer an Gewicht und Aktivitätslevel des Hundes angepasst sein. Hierbei helfen Futtermengenrechner. Gerade bei Hunden, die schnell zunehmen, sollte auf zugesetzten Zucker im Fertigfutter grundsätzlich verzichtet werden. Diesen kann man beim Lesen der Inhaltsstoffe auf der Verpackung ausfindig machen. Auch Leckerlis enthalten leider oft viel Zucker, um sie für den Hund besonders schmackhaft zu machen.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Da der Bloodhound dazu neigt, viel und schnell zu fressen, erhöht das nicht nur das Risiko für Übergewicht, sondern auch die Gefahr einer Magendrehung. Rassebedingt neigen Hunde dieser Rasse zu Ohren- und Augenerkrankungen. Wer bei der Auswahl des Welpen auf Elterntiere achtet, die keine herunterhängenden unteren Augenlider haben, wird später mit den Augen seines Hundes wahrscheinlich auch weniger Probleme haben. Ansonsten kommen bei Bluthunden auch Gelenkerkrankungen wie Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Ellenbogendysplasie (ED) häufig vor. Gesunde Tiere erreichen hier im Schnitt eine Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren.
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Der Bluthund im Überblick
- Charakter: anhänglich, fröhlich und eigensinnig
- Größe: 58–72 cm
- Gewicht: 41–50 kg
- Fell: kurzes, glattes Fell
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–12 Jahre
- Besonderheiten: extrem gute Nase
(da)