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Border Collie

Border Collie
Border Collies haben einen ausgeprägten Hüteinstinkt und sind nicht für Hunde-Anfänger geeignet Foto: Getty Images

Der Hütehund ist ein echtes Schmuckstück unter den Hunderassen. Überdies ist der Border Collie ein sehr sportlicher Zeitgenosse und braucht regelmäßig Beschäftigung, die Körper und Geist fordern. Mit konsequenter Erziehung kann er zu einem tollen und anhänglichen Familienhund werden.

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Herkunft

Die ersten Border Collies stammen aus der Grenzregion zwischen England und Schottland. Daher auch ihr Name: Border ist Englisch für Grenze. Der Beiname Collie beschreibt einen „nützlichen Gegenstand“. Sein Name beschreibt auch gut seinen ursprünglichen Zuchtgrund: Er sollte als folgsamer und ausdauernder Hütehund eingesetzt werden. Die Rasse soll auf einen Stammvater namens „Old Hemp“ zurückgehen, der im 19. Jahrhundert besondere Fähigkeiten beim Hüten von Schafen aufwies. Erst in den 1970er-Jahren kamen die ersten Border Collies nach Deutschland und wurden 1976 von der FCI als offizielle Hunderasse anerkannt.

Aussehen & Fell

Den Border Collie gibt es in zwei Fell- und vielen Farbvarianten. Das Fell trägt der Hütehund entweder kurz oder lang, wobei letztere Variante deutlich häufiger anzutreffen ist. Die Farbe betreffend, ist das Fell der meisten Border Collies schwarz-weiß. Es gibt allerdings eine Vielzahl an Farbschattierungen, die lohfarbene, graue oder auch braune Nuancen aufweisen können. Insgesamt ist der Border Collie eher ein mittelgroßer Hund, was ihn aber umso wendiger macht. Die Hunderasse kann weite Entfernungen fast geräuschlos überwinden. Der Körper ist muskulös und dennoch leicht gebaut. Ist der Border Collie dabei, seine Arbeit als Hütehund zu verrichten, geht er in eine sehr starre und geduckte, fast schleichende Körperhaltung über.

Charakter & Gemüt

Der Border Collie ist ein Hütehund durch und durch. Seine Spezialität ist hierbei das Hüten von Schafen, die er mühelos und sehr selbstständig als ganze Herde unter Kontrolle bringen oder auch einzelne Tiere isolieren kann. Er ordnet sich dabei den Anweisungen des Schäfers gerne unter, kann sich in seinem Arbeitseifer aber teilweise selbst überfordern. Wichtig ist hierbei, dass der Halter des Border Collies seinem Hund auch klar aufzeigt, wann die Hütearbeit beendet ist und das Tier sich ausruhen muss.

Border Collies können sehr gute Familienhunde sein. Allerdings brauchen sie für ihren intelligenten und wachen Geist auch eine fordernde Beschäftigung. Fehlt diese, kann dies dazu führen, dass der Border Collie einzelne Familienmitglieder oder sogar das Familienauto hütet und dabei wie besessen nicht mehr vom Hüteobjekt Abstand nimmt.

Erziehung

Border Collies sind durch ihren ausgeprägten Hüteinstinkt in der Erziehung anspruchsvoll. Schon von Welpenalter an müssen sie lernen, zu 100 Prozent auf ihre Halter zu hören. Allerdings erleichtert ihr Wille zu gefallen diesen Lernprozess enorm. Sie wollen ihrem Frauchen oder Herrchen unbedingt alles recht machen. Aber auch die anderen Familienmitglieder sollten den gleichen konsequenten Erziehungsstil an den Tag legen. Border Collies brauchen zwingend viel Bewegung und Beschäftigung. Dies sollte aber nicht bedeuten, dass sie rund um die Uhr bespaßt werden. Allzu schnell gewöhnen sich die Hunde dann an diesen Luxus und fordern ihn auf Dauer auch ein. Gefragt ist hier ein gutes Mittelmaß aus anregender Beschäftigung, Training wie Agility oder Clickertraining, ausgiebigen Bewegungseinheiten und strikten Pausen.

Haltung & Pflege

Bei der Auswahl des Züchters ist Vorsicht angesagt. Genau wie Golden Retriever sind Border Collies durch ihre attraktive Erscheinung inzwischen sehr beliebt. Dies führt nicht selten zu Überzüchtung und kann schwierige Verhaltensweisen bei einzelnen Tieren hervorrufen. Außerdem ist die Haltung von Border Collies aufgrund ihres Aktivitätsdrangs nicht für Hundeanfänger geeignet. Körperpflege und Futter sind dagegen eher durchschnittlich anspruchsvoll. Die Variante mit langem Fell braucht regelmäßige Fellpflege in Form von gründlichem Bürsten.

Ideal ist für Border Collies – wie für alle größeren und aktiven Hunde – ein Haus oder eine Wohnung mit Garten. Wachhunde sind Border Collies aber nicht. Wer einen Hund sucht, der laut anschlägt, wenn jemand sich dem Grundstück nähert, sollte ich eher für eine andere Hunderasse entscheiden. Auch die reine Wohnungshaltung ist möglich, für Halter aber sehr viel anspruchsvoller, da entsprechend dem großen Bewegungsdrang des Hundes mehr und besonders lange Gassirunden eingeplant werden müssen.

Ernährung

Qualitativ hochwertiges Futter kann vielen Krankheiten vorbeugen. Industriell hergestelltem Dosenfutter sind oft Zucker oder Getreide zugesetzt, um dieses zu strecken und für Hunde interessanter zu machen. Border Collies können durch diese Art der Ernährung aber Nierenerkrankungen erleiden. Am besten ist deshalb Futter mit einem hohen Anteil an magerem Fleisch. Auch BARFen, also das Füttern mit hochwertigen, rohen Zutaten, ist für die Hunde geeignet.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Border Collies gelten als robust, häufiger anzutreffen sind bei dieser Rasse allerdings Hüftdysplasie, Epilepsie oder auch Linsenluxation (Verlagerung der Augenlinse). Wie einige Australien Shephards weisen auch Border Collies unter Umständen eine Multi-Drug-Resistance auf. Diese kann dazu führen, dass manche Medikamente bei dem betroffenen Hund nicht heilend, sondern regelrecht wie Gift wirken. Generell ist hier bei Medikamenten langsames Herantasten wichtig.

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Der Border Collie im Überblick

  • Charakter: intelligent, lernwillig, sehr aktiv, möchte seinem Halter unbedingt gefallen
  • Größe: bis 53 Zentimeter hoch
  • Gewicht: 12 bis 20 Kilogramm
  • Fell: mittellang oder lang, schwarz-weiß oder braun-weiß bzw. tricolor
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch; drei lange Gassirunden am Tag sind Pflicht plus zusätzliches Beschäftigungstraining
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: bis 14 Jahre
  • Besonderheiten: braucht eine sehr konsequente Erziehung, dann ist er auch ein toller Familienhund

(ms)

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