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Bracco Italiano

Der Bracco Italiano erfreut sich als Jagd- und als Familienhund immer größerer Beliebtheit.
Der Bracco Italiano erfreut sich als Jagd- und als Familienhund immer größerer Beliebtheit. Foto: Getty Images / olgagorovenko

Der Bracco Italiano ist mit seinem ruhigen und freundlichen Wesen gut als Familienhund geeignet. Aufgrund seines Jagdtriebs bedarf es aber einer konsequenten Erziehung, weshalb er sich nicht als Anfängerhund eignet.

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Herkunft

Der Bracco Italiano gilt als älteste Vorstehhunderasse. Bereits im Mittelalter beschrieb der italienische Schriftsteller Petrus de Crescientis die Rasse schon mit ihrem noch heute gültigen Namen. Auch viele weitere Quellen aus dem Mittelalter zeigen die lange Geschichte der Hunde, die ursprünglich für die Jagd auf Federwild eingesetzt wurden.

Im 18. Jahrhundert gab es laut Quellen zwei verschiedene Typen: den kastanienbraunen Bracco Lombardo und den Bracco Piemontese mit orangefarbenen Abzeichen. Der Bracco Lombardo war – wie sein Name erahnen lässt – für die Jagd in der Lombardei gezüchtet worden. Für diese war er mit seinem ausholenden trabenden Gang prädestiniert. Der Bracco Piemontese hingegen eignete sich aufgrund seiner Trittsicherheit besser für die Jagd in den Gebirgen des Piemonts. Beide Rassen wurden von Züchtern gekreuzt und es entstand die heutige Form des Bracco Italianio. Die Rasse war lange Zeit hauptsächlich in Italien bekannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Bracco Italiano fast ausgestorben. Züchter bauten die Rasse jedoch wieder auf und im Jahr 1949 wurden durch den italienischen Rassehunde-Verband ENCI die Rassestandards definiert. Diese gelten noch heute und wurden von der FCI anerkannt. Mittlerweile ist der Bracco Italiano auch außerhalb von Italien bekannt und wird als Jagdhund immer beliebter.

Aussehen & Fell

Mit seiner breiten Brust und einer Widerristhöhe von bis zu 67 Zentimetern gehört er zu den großen Hunderassen. Er hat eine kräftige, hervortretende Muskulatur und einen prägnanten, gut modellierten Kopf. Typisch für ihn sind seine Schlappohren und die ausgeprägten Wangen.

Sein Fell ist dicht, kurz und glänzend. Am Kopf, an den Vorderseiten der Gliedmaßen und auf den Pfoten ist es kürzer und feiner. Folgende Farbgebungen sind erlaubt: weiß, weiß mit orangen oder braunen Flecken und weiß mit kastanienbraunen Flecken.

Charakter & Gemüt

Als Jagdhund liebt er die Nasenarbeit und schnüffelt am liebsten ausreichend auf langen Spaziergängen. Der aktive Hund liebt es gefordert zu werden und sollte daher genügend körperlich und geistig ausgelastet werden. Auch das Apportieren bereitet ihm große Freude.

Der Bracco Italiano ist ein kluger Hund mit schneller Auffassungsgabe. Dennoch scheint es, als würde er häufig etwas mehr Zeit benötigen, um über das Gehörte nachzudenken, weshalb er auch als „Denker“ unter den Jagdhunden gilt. Dies kann dazu führen, dass es so wirkt, als würde er einfache Übungen nicht verstehen oder Kommandos ignorieren. Tage später überrascht er einen dann aber mit der unaufgeforderten Ausführung. Bringt man ihm genügend Geduld entgegen, wird er es einem danken. Er benötigt oft einfach etwas Zeit. Dies gilt auch bei seiner Entwicklung. So erreicht er erst nach etwa zweieinhalb Jahren den Erwachsenenstatus, was für große Hunderassen üblich ist.

Seine Halter überzeugt er Bracco Italiano mit seinem treuen und liebevollen Charakter. Mit Kindern und anderen Hunden versteht er sich in der Regel gut, was ihn zu einem guten Familienhund macht. Da er sehr menschenbezogen ist, genießt er stets die gemeinsame Zeit mit seinem Halter.

Erziehung

Seine Erziehung sollte immer konsequent erfolgen. Dabei ist es aber wichtig, die Stimme nicht zu laut zu erheben und auch nicht mit Strafen zu arbeiten. Dies verunsichert den sensiblen Hund eher und kann ihn sogar verängstigen. Zudem vergisst der Bracco Italiano nicht und kann daher nachtragend sein.

Da er einen ausgeprägten Wunsch hat, zu gefallen, ist er sehr lernwillig. Dabei will er aber verstehen, warum er etwas tun soll. Bei seiner Erziehung sind daher Liebe und Geduld die Schlüssel zum Erfolg. Als Anfängerhund eignet er sich deshalb eher nicht.

Haltung & Pflege

Das kurze und dichte Fell ist sehr pflegeleicht. Wöchentliches Bürsten ist völlig ausreichend. So werden lose Haare entfernt und der Vierbeiner erhält zugleich eine wohltuende Massage. Seine Schlappohren sollten regelmäßig kontrolliert und von Schmutz befreit werden, damit es zu keinen Entzündungen kommt. Die Kontrolle seiner Augen ist außerdem wichtig, da die Rasse zu Augenproblemen neigt.

Ernährung

Bei einem aktiven Hund wie dem Bracco Italiano sollte auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen geachtet werden. Je aktiver der Hund ist, desto größer sollten auch seine Portionen ausfallen. Die Rasse kann allerdings zu Magenproblemen und Blähungen neigen. Wenn dies der Fall ist, sollten die Mahlzeiten in mehrere kleinere Portionen aufgeteilt und über den Tag verteilt gegeben werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Wie es häufig bei großen Hunden der Fall ist, neigt auch der Bracco Italiano zu Gelenkproblemen sowie zu Ellenbogen- und Hüftgelenkdysplasie. Erblich bedingte Augenkrankheiten kommen ebenfalls häufiger vor. Daher ist es wichtig, auf seriöse Züchter zu achten, wenn der Wunsch nach einem Bracco Italiano besteht.

Einige Hunde der Rasse neigen zu Magenproblemen oder sogar Magenverdrehungen. Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung und die richtige Pflege kann man dies aber in den Griff bekommen.

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Der Bracco Italiano im Überblick

  • Charakter: menschenbezogen, gutmütig, bewegungsfreudig
  • Größe: 55–67 cm
  • Gewicht: bis zu 40 kg
  • Fell: kurz und dicht
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–15 Jahre
  • Besonderheiten: benötigt mehr Zeit bei der Entwicklung

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