Der Briard gilt als freundlich und sanftmütig und ist daher ein beliebter Familienhund. Aufgrund seiner Herkunft als Hütehund und seines damit verbundenen Temperaments empfiehlt er sich für erfahrene Halter.
Herkunft
Der Briard – auch Berger de Brie genannt – stammt ursprünglich aus Frankreich. Dort wurde er gezüchtet, um Rinder- und Schafsherden zu hüten. Für seine Zucht wurden Bauern- und Hofhunde mit Barbets gekreuzt. Die Rasse wurde erstmals schriftlich 1809 von dem Abt Rozier beschrieben. Im Jahr 1863 konnten Besucher einer Landwirtschaftsausstellung den ersten öffentlichen ausgestellten Briard bewundern. 1896 wurde der Rassestandard festgelegt, seitdem ist der Briard eine eigenständige Rasse. Im Jahr 1909 wurde der „Club Des Amis Du Briard“ gegründet und der erste Standard überarbeitet.
Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurden Briarde als Melde- und Wachhunde eingesetzt. Auch die Polizei nutze sie als Diensthunde.
Heutzutage ist die Rasse nicht nur in ihrem Herkunftsland Frankreich beliebt, sondern auch weltweit als Familienhund geschätzt.
Aussehen & Fell
Der Briard ist ein mittelgroßer, rustikaler Hund mit muskulösem Körperbau. Sein Körper ist gut proportioniert und mit langem, üppigem Fell bedeckt. Typisch für ihn ist sein massiver, langer Kopf und die dunklen Augen. Er trägt einen markanten Schnauz- und Kinnbart und hat prägnante Augenbrauen. Seine Ohren sind hoch angesetzt, recht kurz und hängend.
Sein gerader Rücken und die muskulösen Läufe sind ebenfalls charakteristisch für seine Rasse. Seine Rute ist gut behaart und mit einer wehenden Fahne versehen und bildet am Ende einen Haken. Im Stehen hängt sie niedrig, in der Bewegung aber etwas höher und bildet eine optische Verlängerung der Rückenlinie.
Besonders beim Briard sind seine doppelten Afterkrallen an den Hinterläufen, die noch aus seiner Vergangenheit herrühren, sich heutzutage aber eher hinderlich im Alltag zeigen.
Das Fell des Briards ist am ganzen Körper und am Kopf lang und gedreht. Im trockenen Zustand erinnert es an Ziegenhaar. Es hat nur wenig Unterwolle, bietet ihm aber durch die Üppigkeit einen guten Schutzmantel für sämtliche Witterungen. Als Fellfarben sind Schwarz, Fauve, sowie Fauve mit Schwarz, Grau und Blau erlaubt. Bei Hunden mit warmem fauve-Ton können an Extremitäten und den abfallenden Körperstellen hellere Partien im gleichen Ton auftreten. Diese helleren Partien, die Ton in Ton verlaufen, können aber auch bei den Fellfarben Schwarz, Blau und Grau vorkommen. Alle genannten Fellfarben können ergrauen.
Charakter & Gemüt
Als ehemaliger Hütehund besticht der Briard mit Intelligenz, Wachsamkeit und Selbstständigkeit. Fremden gegenüber tritt er mit einem angeborenen Misstrauen gegenüber. Seine Bezugspersonen wiederum beschützt er und baut zu ihnen eine enge Bindung auf. Am liebsten hat er sie immer um sich herum. In ihm sind noch immer das Schutz- und Hüteverhalten eines alten Hirtenhundes verankert. Auf Spaziergängen kann er daher dazu neigen, sein menschliches Rudel zusammenhalten zu wollen und reagiert unruhig, wenn sich Personen aus der Gruppe entfernen. Dabei agiert er aber nicht aufdringlich und zeigt in der Regel auch keine dominanten Führungsambitionen.
Der Briard ist sehr feinfühlig und braucht den engen Kontakt zu seinen Vertrauenspersonen. Gegenüber Kindern tritt er sehr sanftmütig auf, weshalb er sich ideal als Familienhund eignet. Durch seinen ausgeprägten Familiensinn fällt es dem anhänglichen Vierbeiner allerdings schwer allein zu sein.
Erziehung
Da er nicht gut allein sein kann, sollte man ihn von klein auf an Trennungen gewöhnen. Der Besuch einer Welpen- und später Hundeschule ist empfehlenswert. Der Briard ist in der Regel gelehrig, kann aber auch eigenwillig sein, weshalb eine konsequente Erziehung bei ihm wichtig ist. Dabei sollte man stets darauf achten, ihm mit einer liebevollen und einfühlsamen Strenge gegenüberzutreten. Konsequenz und Geduld sind außerdem der Schlüssel für eine gelungene Erziehung.
Richtige Haltung & Pflege
Der Briard ist ein sportlicher und ausdauernder Hund, der ausreichend Bewegung benötigt. Er ist daher keinesfalls ein Hund, den man so nebenbei hält, sondern der perfekte Begleiter für aktive Halter. Täglich ausgiebige Spaziergänge, viel Zeit in der freien Natur und gemeinsame Aktivitäten, wie Joggen oder Fahrradfahren sind wichtig, um ihn genügend auszulasten. Er eignet sich daher gut für Sportarten wie Agility, Vielseitigkeitssport und Turniersport. Aber auch sein Kopf möchte gefordert werden. Dafür bieten sich Fährtenarbeit, Obedience und Dog Dancing an. Durch seine Intelligenz kann er sogar als Rettungs- und Suchdiensthund ausgebildet werden.
Neben dem großen Bewegungs- und Beschäftigungsbedarf sind Ruhezeiten aber ebenfalls wichtig. Diese genießt der familienfreundliche Hund im Kreise seiner Liebsten bei ausgiebigen Streicheleinheiten.
Anders als sein Aussehen vermuten mag, ist sein Haarkleid relativ pflegeleicht. Das ziegenhaarartige, trockene Haar neigt mit der wenigen Unterwolle kaum zu Verfilzungen. Dennoch sollte man es etwa zweimal in der Woche mit einem grobzinkigen Kamm durchkämmen. Seine doppelten Afterkrallen, die tief an seinen Hinterläufen angesetzt sind, können bei sportlichen Aktivitäten das Verletzungsrisiko erhöhen und sollten daher unbedingt regelmäßig gekürzt werden.
Ernährung
Die tägliche Futtermenge sollte an Größe, Gewicht und den Bewegungsdrang des Hundes angepasst sein. Anders als andere große Hunderassen isst der Briard allerdings für seine Größe recht wenig. Die Rasse ist außerdem anfällig für Allergien, was bei der Ernährung eine Rolle spielen kann.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Wie andere große Hunderassen auch neigt der Briard zur Hüftgelenksdysplasie. Generell handelt es sich bei ihm aber um eine relativ gesunde Hunderasse.
Eine spezifische Form eines angeborenen Augenfehlers kommt bei ihm häufiger vor: die sogenannte Nachtblindheit (CSNB). Neben dieser, kann es auch zu einer Veranlagung für eine fehlerhafte Harnleiter kommen. Der VDH lässt allerdings nur Hunde zur Zucht zu, die diese Gendefekte nicht aufweisen.
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Der Briard im Überblick
- Charakter: kinderfreundlich, intelligent, energetisch
- Größe: 56-68 cm
- Gewicht: 25-40 kg
- Fell: lang
- Bewegungsbedarf: hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 10-12 Jahre
- Besonderheiten: haart wenig