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Burmilla

Eine kleine Burmilla-Katze sitzt auf einem Stuhl mit gepolsterter Rücklehne
Die Burmilla gilt mit ihren ausdrucksvollen, großen Augen und ihrem weiß-melierten Fell als eine der schönsten Katzenrassen Foto: picture alliance / Mary Evans Picture Library | Jean-Michel Labat / ardea.com

Die Burmilla ist wohl eine der schönsten Katzenrassen. Dank ihres ungewöhnlich zweifarbigen Fells und ihrer großen Augen gibt es wohl nur wenige Katzenfans, die ihr nicht sofort ihr Herz schenken würden.

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Herkunft

Die Burmilla ist eine relativ junge Katzenrasse, die 1981 in Großbritannien entstand. Sie ist ein Mix zwischen der Chinchilla-Perser-Katze und der Burma und entstand bei der Züchterin Helen von Kirchberg. Die Tiere mit den klangvollen Namen Jamari Sanquist (Chinchilla-Kater) und Bambino Lilac Fabergé (eine lilafarbene Burma) waren eigentlich nicht füreinander bestimmt, fanden aber dennoch zueinander, als beim Reinigen versehentlich ihre Türen offengelassen wurden.

Aus dieser Paarung entstand die Burmilla, die bereits 1984 ihren ersten Zuchtverein „Burmilla Cat Club“ erhielt. Seitdem wird der Standard für die Rasse etabliert. Seit 1995 findet sich bei der größten Katzenzuchtorganisation Fédération Internationale Féline (FIFe) ein einheitlicher Standard. Weitere große Zuchtorganisationen wie die SCF und FCA erkennen Sie ebenfalls an. Bei der GCCF (Governing Council of the Cat Fancy) gehört sie zum Standard der asiatischen Gruppe.

Aussehen & Fell

Die Burmilla hat ein besonderes Fell. Dies ist kurz, kann aber auch in einer halblangen Variante vorkommen und besitzt keine Unterwolle. Bei der FIFé werden die Varianten Gold und Silber in den Varianten „shaded“ und „shell“ anerkannt. Das bedeutet, dass die Burmilla eine Basis aus weißen Fell hat, bei dem jeweils ein Drittel (shaded) oder das oberste Achtel (shell) eine andere Fellfarbe tragen.

Bei diesem farbigen Teil gibt es dann noch die Unterscheidungen in Orange und Nicht-Orange. Bei der Variante, die kein Orange im Fell trägt, dürfen die Fellspitzen schwarz, schokoladenbraun, blau, lila, rehbraun oder zimtfarben sein. In der Orange-Gruppe sind auch die Fellvarianten rot, creme oder Schildpatt erlaubt. Trägt die Burmilla eine Colourpoint-Zeichnung, gelten noch einmal andere Zuchtregeln. Dann darf ihr Fell auch die Farbe Seal, was etwa dem Braun einer Robbe entspricht, tragen.

Die Burmilla ist eine mittelgroße Katze. Sie soll einen keilförmigen Kopf haben, der sich zum Kinn hin verjüngt. Ihre Ohren sollen groß, mit leicht gerundeten Spitzen sein. Das Besondere an der Burmilla sind ohne Frage ihre großen, ausdrucksvollen Augen. Diese sollen schwarz umrandetet sein und in einem klaren Grünton leuchten. Bei Katzen, die orange im Fell tragen, sind auch bernsteinfarbene Augen erlaubt. Ihr Körperbau ist schlank und doch kräftig, ihre Hinterbeine sind ein bisschen länger als die Vorderbeine.

Charakter & Gemüt

Die Burmilla gilt als menschengebunden und lebt sich in einer Familie meist gut ein. Sie gilt als sehr verschmust und möchte gern Nähe zu ihren Haltern. In ihr steckt aber wohl auch eine gute Portion Unabhängigkeit. Von der Chinchilla-Katze hat sie ein unaufgeregtes Wesen mitbekommen, von der Burma ihre Anhänglichkeit und einen Hang viel zu kommunizieren. Wer also keine „gesprächige“ Katze möchte, die viel miaut, der sollte besser keine Burmilla ins Haus holen.

Training & Beschäftigung

Die Burmilla gilt als aufgeweckte Katze, die sich schnell langweilt, wenn sie nicht ausgelastet wird. Daher sollte man mit ihr regelmäßige Spieleinheiten planen und vor allem ihre Intelligenz und die Freude am Jagdtrieb mit geeigneten Spielen fördern.

Da sie häufig eine gute Bindung zum Halter aufbaut, kann man mit ihr auch leicht Trick- oder Clickertraining einstudieren. Dies lastet sie vor allem mental, aber auch körperlich aus.

Richtige Haltung & Pflege

Die Burmilla liebt soziale Interaktion. Sie als Einzelkatze zu halten, wenn man den ganzen Tag außer Haus ist, wird ihr nicht gerecht. Lassen sich Abwesenheiten nicht vermeiden, sollte die Burmilla einen gleich gesinnten Artgenossen bekommen, oder man bietet gleich einem Wurfgeschwisterpaar ein Zuhause. Allerdings darf auch die Zeit mit dem Halter nicht zu kurz kommen, denn die Burmilla liebt es, sich streicheln zu lassen und gilt im Allgemeinen als Schoßkatze.

Man kann die Burmilla als reine Wohnungskatze halten, sollte ihr aber in jedem Fall eine katzengerechte Einrichtung zur Verfügung stellen. Sie zählt nicht zu den aktiven Katzenrassen, kann aber von einem hohen Kratzbaum oder einem interessant gestalteten Laufparcours an der Wand sehr profitieren. Im Idealfall gewährt man ihr jedoch auch Freigang, der am besten gesichert auf Balkon oder Terrasse stattfindet.

Ihr Fell gilt auch in der halblangen Variante als eher pflegeleicht. Durch die fehlende Unterwolle reicht einmal wöchentliches Bürsten aus. Allerdings neigt die Burmilla durch ihr feines Fell auch dazu, schnell zu frieren. Stundenlanger ungesicherter Freigang, vor allem im Winter oder bei Regen, ist daher nicht zu empfehlen. Die Burmilla braucht darüber hinaus viele warme Plätze, wo sie vor Zugluft geschützt dösen kann.

Ernährung

Die Burmilla ernährt sich, wie alle Katzen, vor allem carnivor. Bei der Futterauswahl sollte man auf hochwertige Inhaltsstoffe und die richtige Nährstoffzusammensetzung achten. Für sie eignen sich sowohl Trocken- als auch Nassfutter. Auch Barfen kann man mit der Burmilla probieren, allerdings sollte man sich hier beraten lassen, welche essenziellen Nährstoffe dem Futter zusätzlich zugefügt werden müssen, damit die Katze keine Mangelernährung erleidet.

Bei der Burmilla lässt sich relativ häufig ein Hang zu Allergien feststellen. Dies kann dazu führen, dass man ihr spezielles, wenig allergenes Futter geben muss. Am besten stellt man seine Burmilla regelmäßig beim Tierarzt vor, sodass eventuelle Unverträglichkeiten diagnostiziert und behandelt werden können. Denn im schlimmsten Fall können sich Allergien bei Nichtbehandlung so verstärken, dass die Tiere gar kein konventionelles Futter mehr vertragen und nur noch selbst gekochtes verzehren können.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die Burmilla gilt als eher gesunde Katzenrasse und hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 15 Jahren. Das einzige bekannte gesundheitliche Problem ist der Hang zu Allergien. Daher lohnt es sich, dies direkt beim Tierarzt abklären zu lassen. Die Unverträglichkeiten bzw. Allergien könnten unter anderem die Atemwege der Katze, aber auch ihren Stoffwechsel betreffen. Allergien müssen jedoch nicht zwangsläufig auftreten, da es noch keine gesicherten Daten darüber gibt, wie viele Burmillas letztendlich darunter leiden.

In Deutschland wird sie jedoch noch selten gezüchtet. Daher sollte man sich den Stammbaum der Tiere genau anschauen. Denn auch die Burma und die Chinchilla gibt es hierzulande eher selten. Daher helfen sich unseriöse Züchter bei der Burmilla und der Britisch Kurzhaar damit, reine Perser einzukreuzen, um eine vorstehende Schnauzpartie und einen kleinen Kopf zu erzeugen. Allerdings ist Perser eine sehr überzüchtete Rasse, die aufgrund einiger Merkmale auch als Qualzucht angesehen wird.

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Die Burmilla im Überblick

  • Charakter: anhänglich, intelligent, neugierig
  • Größe: mittelgroß
  • Gewicht: 2,5 bis 5 kg bei Kätzinnen, 3,5 bis 6 kg bei Katern
  • Fell: seidig, ohne Unterwolle
  • Pflege: gilt als pflegeleicht, neigt aber zu Allergien
  • Besonderheiten: In Deutschland selten gezüchtet, sollte kein Erbgut von Perser-Katzen enthalten

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