Die Chantilly-Tiffany ist eine halb-langhaarige Rasse, die ihren Ursprung in Nordamerika hat. Die Chantilly-Katzen galten bis in die 1960er-Jahre als ausgestorben, tauchten dann aber wieder auf. Typisch ist ein schokoladenbraunes Fell, es gibt sie aber auch in anderen Farben. Allen Vertretern der Rasse gemein sind die goldenen Augen, deren Farbe sich im Alter intensivieren soll.
Herkunft
Die Herkunft dieser Rasse ist bis heute nicht ganz geklärt. So heißt es in manchen Quellen, die Chantilly-Tiffany stamme von der Burma- oder Perserkatze ab, andere vermuten eine Mischung aus langhaarigem Abessinier und kurzhaariger brauner Havanna. Fest steht: Die New Yorker Züchterin Jennie Robinson soll 1976 ein Katzen-Pärchen mit goldenen Augen und schokoladenbraunem Fell erworben haben. Woher diese stammen, ist nicht bekannt. Die Rasse wurde zunächst als „Foreign Longhair“ registriert und später in Tiffany unbenannt. Da es im britischen Rasseregister „The Governing Council of the Cat Fancy“ aber bereits eine Kreuzung aus Chinchilla-Perser und Burma-Katze unter der Rassebezeichnung „Tiffanie“ gab, wurde die Rasse erneut in „Chantilly“ unbenannt, um Verwirrung zu vermeiden. Heute wird sie oft als „Chantilly-Tiffany“ bezeichnet und ist von der American Cat Fanciers Association anerkannt.
Aussehen und Fell
Die Chantilly-Tiffany ist eine Halblanghaar-Katze, deren Fell sehr seidig, dicht und buschig ist, mit einer mäßig ausgeprägten Unterwolle. Die meist vertretene Fellfarbe ist schokoladenbraun. Mittlerweile erlaubt der Rassestandard es, auch andere Katzenrassen einzukreuzen – mit Ausnahme der Burma. Dadurch gibt es auch andere Farben wie lila/lavendel, blau, rot, beige und zimtbraun. Die Ohren sind an den Spitzen abgerundet, der Schwanz lang und buschig. Die Augenfarbe ist goldfarben und intensiviert sich mit zunehmendem Alter. Vor allem in Kombination mit dem schokoladenbraunen Fell wirkt die Erscheinung sehr edel. Daher wird die Chantilly-Tiffany gerne auch als das „Supermodel“ unter den Katzen bezeichnet.
Charakter & Gemüt
Die Chantilly-Katze gilt als treu und menschenbezogen. Sie ist gerne in Gesellschaft und „spricht“, wobei ihre Stimme sanft und wie ein Zwitschern klingen soll. Diese Rasse ist anhänglich, liebevoll und zutraulich und genießt Aufmerksamkeit. Allerdings soll sie auch recht eifersüchtig sein. Es wird daher empfohlen, diese Katze als Einzelkatze zu halten. Ob dies wirklich auf alle Vertreter dieser Rasse zutrifft oder inwieweit hier nicht auch Verhalten von Menschen missinterpretiert wird, lässt sich schwer sagen. Generell profitieren fast alle Katzen vom Zusammenleben mit Artgenossen – die Chantilly-Tiffany ist da keine Ausnahme.
Training & Beschäftigung
Die Chantilly-Tiffany gilt als bewegungsfreudige und verspielte Katze. Manche empfehlen sogar, ihr ein eigenes Spielzimmer zur Verfügung zu stellen. Das impliziert aber, dass die Katzen dort – wie Kinder – alleine spielen. Viel wichtiger ist jedoch, gemeinsam mit der Katze zu spielen, da die Rasse sehr menschenbezogen ist. Vor allem Spielangeln animieren die Tiere dazu, sich ausgiebig zu bewegen.
Richtige Haltung und Pflege
Als Halblanghaar benötigt die Chantilly-Katze regelmäßige Fellpflege, um Verfilzungen der Unterwolle zu vermeiden und lose Haare zu entfernen. Das sollte bereits mit den Kätzchen geübt werden. Dann kann tägliches Bürsten sogar die Bindung zwischen Mensch und Tier stärken. Vor allem, wenn die Chantilly-Tiffany Freigang genießt, ist eine regelmäßige Fellpflege wichtig. Allerdings sollten diese Katzen, falls sie Freigang bekommen, nur gesicherten Freigang haben. Durch die Seltenheit der Rasse sowie ihr edles Erscheinungsbild und ihre große Menschenbezogenheit besteht die Gefahr, dass die Katzen entführt und für viel Geld weiterverkauft werden. Daher empfiehlt sich eine reine Wohnungshaltung. Hier ist es wichtig, dass die Räume ausreichend Klettermöglichkeiten bieten, damit die Katzen ihren Bewegungsdrang ausleben können.
Ernährung
Die Ernährung der Chantilly-Katze unterscheidet sich nicht wesentlich von der anderer Hauskatzen. Sie sollte individuell auf Alter, Ernährungszustand und eventuelle gesundheitliche Probleme zugeschnitten sein. Da die Chantilly-Tiffany wegen ihrer äußeren Erscheinung und Seltenheit von ihren Besitzern gerne auf Zuchtshows präsentiert wird, wird oft empfohlen, besonders auf das Gewicht der Katze zu achten, um einen Hängebauch zu vermeiden. Dieser kommt jedoch nicht nur von Übergewicht. Trotzdem sollte man auf hochwertiges Katzenfutter mit essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen setzen, das eine langfristige Gesunderhaltung gewährleistet. Hierbei ist Nassfutter dem Trockenfutter vorzuziehen, da es durch den höheren Feuchtigkeitsgehalt nicht nur besser für die Nieren ist, sondern auch Übergewicht eher vorbeugt.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Chantilly-Tiffany-Katzen gelten als eine gesunde Rasse, bei der keine größeren gesundheitlichen Probleme bekannt sind. Allerdings muss man bedenken, dass es sich um eine seltene Rasse handelt und dies der Grund sein kann, warum rassespezifische Krankheiten bisher noch nicht gut beschrieben sind. Zudem soll die Rasse auf ein einziges Zuchtpaar zurückgehen. Dies führt in der Zucht meist zu genetischen Engpässen und Fehlbildungen. Allerdings dürfen auch andere Rassen eingekreuzt werden, sodass ein guter Züchter dieses Risiko minimieren kann.
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Die Chantilly-Tiffany im Überblick
- Charakter: menschenbezogen, mitunter aber eifersüchtig
- Größe: 40 bis 50 Zentimeter
- Gewicht: 4 – 6 kg
- Fell: mittellang, Schwarz, blau, Chocolate, Lilac Silber, Champagner
- Pflege: regelmäßiges Bürsten
- Besonderheiten: goldene Augen, deren Farbe sich im Alter intensiviert, seltene Rasse