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Chihuahua

Chihuahua
Chihuahuas sind niedlich, doch als Familienhund erst geeignet, wenn Kinder mindestens sechs Jahre alt sind Foto: Getty Images

Sie sind die kleinste und eine der ältesten Hunderassen der Welt. Christoph Kolumbus brachte Chihuahuas von seinen Entdeckungsreisen in Amerika mit nach Europa. Seitdem feiern sie ihren Siegeszug als beliebte Schoß- und Begleithunde.

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Herkunft

Die genaue Herkunft des Chihuahuas ist nicht zu 100 Prozent feststellbar – allein schon deshalb, weil sie die wohl älteste Hunderasse Amerikas ist. Schon bevor Kolumbus den Kontinent unter spanischer Flagge entdeckte, waren Chihuahuas in der Region des heutigen Mexiko weitverbreitet. Als Vorfahr der Chihuahuas gilt der Techichi, von dem es Aufzeichnungen bis in 9. Jahrhundert zurück gibt. Kolumbus soll den heutigen Chihuahua mit nach Europa gebracht haben. Seither ist die kleine Hunderasse sehr beliebt in unseren Breiten und wurde in den USA bereits 1904 als offizielle Rasse anerkannt.

Aussehen & Fell

Den niedlichen Ausdruck erhält der Chihuahua nicht nur durch seine geringe Körpergröße. Er weist darüber hinaus auch überproportional große „Fledermausohren“ und Augen auf, was ihm auch im Erwachsenenalter das typische Kindchenschema erhält. Je nach Felllänge unterscheidet man zwei Varianten des Chihuahuas: Der Langhaar-Chihuahua hat langes, weiches Fell, das entweder glatt oder gewellt ausfallen kann, die Kurzhaar-Variante weist hingegen kurzes, glattes Haar auf, das eng am Körper anliegt und schön glänzt. Chihuahua wiegen zwischen eineinhalb bis drei Kilogramm. Somit fällt auch die Körpergröße je nach Züchtung recht unterschiedlich aus. Die immer mehr auf Kleinwuchs gezüchteten Exemplare sind hierbei krankheitsanfälliger und empfindlicher.

Charakter & Gemüt

So klein die Chihuahuas auch sein mögen, besitzen sie umso mehr Charakter und Willenskraft. Sogar als Wachhund kann der Chihuahua eingesetzt werden, da er seine Halter und sein Revier sehr lautstark und energisch verteidigen kann. Notfalls unter Einsatz seines eigenen Lebens. Mit anderen Haustieren kommt der Chihuahua gut zurecht, die große Aufmerksamkeit, die Babys und Kleinkinder einfordern, sind dieser Rasse eher weniger recht. Mit Kindern ab sechs Jahren eignet sich der Chihuahua aber auch als Familienhund.

Erziehung

Der kleine Hund benötigt eine konsequente Erziehung, da er sonst auch schnell zum kleinen „Kläffer“ werden kann. Sein starkes Selbstbewusstsein erfordert eine starke Führung vonseiten der Halter. Wie immer sollte hier aber mit positiver Verstärkung und nicht mit Bestrafung gearbeitet werden. Nur eine liebevolle, aber konsequente Erziehung wird dazu führen, dass der kleine Sturkopf bereitwillig mitmacht und Kommandos befolgt. Chihuahuas fixieren sich gern auf einen einzigen Menschen und wollen diesen am liebsten nur für sich allein haben. Da kann es schon einmal zur Eifersucht kommen, wenn Partner, Kinder oder ein anderes Haustier in den Augen des Chihuahuas mehr Aufmerksamkeit bekommen. Genau dies muss der kleine Hund aber lernen auszuhalten und Kläffereien oder stures Verhalten in solchen Fällen sollte unbedingt von Anfang an unterbunden werden. Praktisch ist eine frühzeitige Gewöhnung an den Fahrradkorb oder eine Tragetasche schon im Welpenalter. So kann der kleine Hund auch auf längeren Unternehmungen problemlos mitgenommen werden, ohne an die Grenzen seiner Ausdauer zu kommen.

Richtige Haltung & Pflege

Auch wenn viele den Chihuahua als reinen Schoß- und Begleithund ansehen, möchte er nicht immerfort getragen werden. Stattdessen erkundet er seine Umgebung auch gern auf den eigenen vier Pfoten und liebt es, ausdauernd durch Parks und Grünanlagen zu wetzen. Wichtig ist dem Chihuahua auch die uneingeschränkte Aufmerksamkeit und Liebe seines Herrchens oder Frauchens. Dann ist er ein treuer und verlässlicher Begleiter in jeder Lebenslage.

Naturgemäß braucht der langhaarige Chihuahua mehr Fellpflege als die kurzhaarige Variante. Mindestens alle zwei bis drei Tage sollte das lange Fell vorsichtig mit einem Kamm entwirrt werden, um ausgefallene Haare und Schmutz zu entfernen. Viele Halter neigen dazu, ihre Chihuahuas mit Spängchen, Mäntelchen und anderen Hundeaccessoires auszustatten. Über Geschmack lässt sich natürlich nicht streiten, dennoch sollte der Chihuahua nicht mit einer lebenden Anziehpuppe verwechselt und niemals in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden.

Ernährung

Chihuahuas sind in ihren Ernährungsgewohnheiten nicht anders als die meisten anderen Hunde. Jedoch sollte bei den Miniaturhunden die Körpergröße bedacht werden. Nassfutter mit sehr großen Fleischbrocken sollte zerkleinert werden. Auch Trockenfutter gibt es ein verschiedenen „Körnungen“, sodass auch die winzige Chihuahua-Schnauze die Nahrung gut aufnehmen und zerbeißen kann. Wie immer sollte man hochwertigen Futtermitteln den Vorrang geben, da sich dies auch langfristig positiv auf die Gesundheit des Vierbeiners auswirkt. Bei guter Pflege kann der Chihuahua 20 Jahre alt werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Rassetypische Krankheiten beim Chihuahua sind Rückwärtsniesen, Milchzahnpersistenz und verschiedene Herzprobleme. Die verstärkte Zucht zu besonders kleinen und leichten Exemplaren machen diese Hunde leider anfälliger für Krankheiten. Chihuahuas aus einer seriösen Zucht, die auf andere Kriterien Wert legt, sind robuster und weniger krankheitsanfällig.

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Der Chihuahua im Überblick

  • Charakter: selbstbewusst, aktiv, teilweise stur
  • Größe: ca. 15 bis 23 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 2,7 Kilogramm
  • Fell: lang oder kurz in Schwarz, Weiß, Rehfarben, Creme oder Gold
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 20 Jahre
  • Besonderheiten: sehr fixiert auf „seinen“ Menschen, neigt zu Eifersucht, nicht mit Kleinkindern kompatibel

(ms)

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