Der Chinesische Schopfhund – auch unter dem Namen Chinese Crested Dog bekannt – ist eine recht seltene Hunderasse aus China, die besonders durch ihr außergewöhnliches Äußeres ins Auge sticht. Der exotische Nackthund mit Haarwuchs an Kopf, Pfoten und Rute ist zwar ein echter Hingucker, aber wird von Tierschützern nicht ganz unkritisch gesehen …
Herkunft
Auch wenn sich die genaue Rassegeschichte des Chinesischen Schopfhunds bis heute nicht komplett und lückenlos klären lässt, so ist sie dennoch sehr lang und bewegt. Was sich aber sagen lässt ist, dass die allerersten haarlosen Hunde in Afrika geboren wurden. Ihre Haarlosigkeit ist auf eine Mutation zurückzuführen, die von Experten unter dem Namen Canis Africanis geführt wird. Diese haarlosen Hunde wurden dann weiter gezüchtet und fanden – wie auch immer – ihren Weg nach China. Den Überlieferungen gab es bereits während der Han-Dynastie vor 200 v. Chr. bis 200 n. Chr. bereits Nackthunde in China, aus denen der Treasure House Guardian hervorging, der allerdings ein wenig Fell am Körper trug. Diese Rasse war dem dortigen Adel vorbehalten und zeugte von enormem Wert. Über die Jahre wurden diese Hunde dem heutigen Chinesischen Schopfhund immer ähnlicher.
Bis sie ihrer heutigen – fast haarlosen – Form dann ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. in China gezüchtet wurden und durch die Teeschifffahrt schlussendlich in die USA kamen. Dort fanden die haarlosen Hunde schnell viele Fans, von denen sie dann weitergezüchtet wurden. Aber nicht nur die Rassegeschichte des Chinesischen Schopfhundes gibt Experten ein großes Rätsel auf, sondern auch die Frage, wie die Verbindung des nackten Chinesens mit dem Mexikanischen und dem Peruanischen Nackthund genau aussieht. So wird vermutet, dass die drei Rassen in den USA miteinander gekreuzt wurden, doch wie die drei Rassen genau zueinander stehen, konnte noch immer nicht geklärt werden.
Aussehen & Fell
Kaum eine Hunderasse polarisiert so wie der Chinesische Schopfhund. So lieben die einen sein angenehmes Wesen und den einzigartigen Look dieses exotischen Vierbeiners, während Vertreter dieser Rasse regelmäßig zum „Hässlichsten Hund“ gewählt werden. Doch nicht alle Exemplare dieser Zunft sehen gleich aus. Es tatsächlich zwei Varianten des Chinesischen Schopfhundes: Zum einen die haarlose Variante, bei der die Tiere ein paar Haarbüschel an Kopf, Beinen und Rute haben. Und dann gibt es auch noch die „Powder Puff“-Variante, bei der die Hunde ein langes, doppeltes Fell haben.
Zudem gibt es hier auch zwei verschiedene Körpertypen innerhalb dieser Hunderasse. Da wäre zum einen der feinknochige, eher zierliche Typ, der unter Kennern als „deer type“ bekannt ist, dessen Körperbau an den eines kleinen Pinschers erinnert. Zum anderen gibt es den „cobby type“, der eine kräftigere und gedrungenere Statur hat. Dabei erreichen Hunde eine Größe von bis zu 33 cm bei einem Gewicht, das laut Rassestandard nicht mehr als 5,5 kg überschreiten sollte. Das Fell kann alle Farben und Farbkombinationen aufweisen.
Die dunklen, ausdrucksstarken Augen stehen überraschend weit auseinander und die verhältnismäßig großen Ohren stehen meist. Laut Standard sind aber Knickohren erlaubt.
Charakter & Gemüt
Fröhlich, freundlich und ausgeglichen. Das sind drei Eigenschaften, die allesamt auf den Chinesischen Schopfhund zutreffen. Er ist äußerst anhänglich und liebt es viel Zeit mit seinen Menschen zu verbringen und bei allem dabei zu sein. Daher mag er es überhaupt nicht lange allein gelassen zu werden. Grundsätzlich verfügt dieser Nackthund über ein sanftes und verspieltes Wesen. Aggressionen oder Dominanzverhalten liegen ihm denkbar fern – genauso wie Starallüren. Er meldet Fremde im Territorium zuverlässig an, ohne dabei zum nervigen Kläffen zu neigen.
Haltung & Pflege
Da dieser Vierbeiner ein kleines Sensibelchen ist und schnell auf eine harte Hand verstört reagiert, sollten Halter sehr einfühlsam bei der Erziehung mit ihm vorgehen und mit positiver Bestärkung arbeiten. Dank seiner schnellen Auffassungsgabe lernt er die wichtigsten Grundkommandos leicht und lässt sich spielerisch zum Training animieren. Für Clicker-Training ist der sympathische Nackedei übrigens recht empfänglich, genauso wie für Sportarten für kleine Hunde.
Woran unbedingt schon früh bei ihm gearbeitet werden sollte, ist das Thema Alleinbleiben, da dieser Hund extrem unter Trennungsangst leidet und gestresst wird, wenn er nicht entsprechend trainiert ist. Zudem sollte er auch schon früh an die Reise in öffentlichen Verkehrsmitteln gewohnt werden. Aufgrund seines ausgeglichenen Temperaments eignet er sich auch als Anfänger- und Familienhund. Dennoch gibt es in Sachen Pflege ein paar Dinge zu berücksichtigen: Da der Schopfhund nur über wenig Fell verfügt, friert er bei Kälte und Nässe schnell, weshalb es sinnvoll ist, ihm dafür ein Hundemäntelchen zu besorgen.
Allerdings leidet dieser Kumpane nicht nur unter Kälte, sondern auch im Zweifelsfall unter Hitze. Denn das fehlende Fell ist auch der Grund, warum seine Haut im Sommer der Sonne schutzlos ausgeliefert ist. Daher kann sich der Chinesische Schopfhund in der Sonne recht schnell einen Sonnenbrand einfangen, der – wie bei uns Menschen auch – auf Dauer das Risiko für Hauterkrankungen und Hautkrebs erhöht. Daher sollten Halter von Nackthunden Rücksprache mit ihrem Tierarzt darüber halten, wie sinnvoll Sonnencreme für das jeweilige Tier sein kann und den Hund nicht in der prallen Sonne stehen lassen.
Bleiben wir mal beim Thema Hautpflege: Die nackte Haut des Hundes sollte regelmäßig mit einer milden Hautlotion für Hunde eingecremt werden und auf Kratzer untersucht werden, die gegebenenfalls sofort desinfiziert werden sollten.
Ernährung
Hunde ohne Fell haben einen hohen Energiebedarf, da ihr Stoffwechsel schneller arbeiten muss, um sie warmzuhalten. Das liegt daran, dass es ihnen schwerer fällt, die Grundtemperatur zu halten. Deshalb sollten Halter darauf achten, dass ihre Hunde sich hochwertig und ausgewogen ernähren, denn sonst verlieren sie schnell an Gewicht.
Es wird empfohlen den Schopfhund mit mehreren kleineren Portionen über den Tag verteilt zu füttern. Da dieser Hund rassetypisch mit Zahnproblemen kämpft, sollte Zusatzfutter mit Zucker vermieden werden, da dies die Zahnprobleme noch weiter verschlimmern könnte.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Insgesamt ist der Chinesische Schopfhund ein robuster Hund, als er aussieht. Dennoch bringt er einige Wehwehchen mit: Denn insgesamt treten bei diesem Nackthund vermehrt Hauterkrankungen auf. Auch Sonnenbrände können vor allem bei hellhäutigen Hunden auftreten. Außerdem hat er aufgrund eines Gendefekts Zahnprobleme: Oft fehlen ihm einige oder manchmal sogar alle Zähne.
Immer wieder wird auch diskutiert, ob Nackthunde als Qualzucht einzustufen sind. Deshalb sollte man, wenn man sich schon für solch ein Tier entscheidet, dann darauf achten, nur eines von einem seriösen Züchter oder aus dem Tierschutz zu übernehmen.

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Der Chinesische Schopfhund im Überblick
- Charakter: sanft, clever, verspielt
- Größe: 23 bis 33 cm
- Gewicht: 2,3-5,4 kg
- Fell: nur Kopf und Brust behaart, sonst weiche, warme Haut
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
- Besonderheiten: Chinesische Schopfhunde haben Schweißdrüsen und sind in der Lage, sich auch ohne Hecheln abzukühlen.
(da)