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Clownfisch

Zwei Clownfische schwimmen über einer Anemone
Clownfische sind spätestens seit dem Film „Findet Nemo“ vielen ein Begriff. Doch dass die Tiere nicht nur hübsch, sondern auch intelligent sind, war lange nicht bekannt. Foto: Getty Images

Clownfische sind Salzwasserfische mit ganz speziellen Ansprüchen. Man sollte sie in einem Artaquarium mit vielen Anemonen halten, mit denen sie in Symbiose leben. Die Fische leben zudem in einem Schwarm mit einem komplexen Sozialgefüge, in dem die Männchen konstant vom Alphaweibchen unter Stress gesetzt werden.

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Aussehen

Seit dem Film „Findet Nemo“ muss man das Aussehen von Clownfischen nicht groß beschreiben. Allerdings gibt es 27 verschiedene Arten von ihnen. Am bekanntesten und am häufigsten im Meerwasseraquarium zu finden sind jedoch gerade die Arten, die orange-weiß sind. Die Fische aus der Familie der Riffbarsche gibt es in zwei etwas unterschiedlichen Varianten.

Der Echte Clownfisch (Amphiprion percula) ist dadurch vom Falschen Clownfisch (Amphiprion ocellaris) zu unterscheiden, dass sich der mittlere weiße Streifen ein bisschen zur Seite zieht, während er beim Echten Clownfisch eher gerade verläuft. Ein weiterer Unterschied sind die beim Echten Clownfisch deutlich sichtbaren schwarzen Umrandungen der drei weißen Streifen. Diese hat dem im Westpazifik lebenden Fisch auch den Beinamen Trauerbandfisch eingebracht.

Falsche Clownfische dagegen zeigen meist eine weit weniger ausgeprägte schwarze Umrandung ihrer Streifen, die teilweise ganz verschwindet. Außerdem haben sie eine grau-orange Iris, die ihre Augen größer wirken lässt als die des Echten Clownfischs. Bei den vor allem im Indo-Westpazifik lebenden Tieren gibt es auch eine melanistische Variante, die nahezu komplett schwarz ist und trotzdem noch ihre drei charakteristischen Streifen zeigt.

Beide Clownfisch-Arten werden sechs bis acht Zentimeter groß, wobei es beim Echten Clownfisch auch Exemplare gibt, die bis zu elf Zentimeter erreichen. Echte Fischkenner können die unterschiedlichen Arten auch an der unterschiedlichen Weich- und Hartstrahlen-Anzahl sowie der Rückenflossenstacheln unterscheiden, von denen der Echte Clownfisch jeweils eine bis zwei mehr besitzt als der Falsche. Die Tiere teilen sich jedoch kein Habitat, sondern kommen in unterschiedlichen Bereichen des Pazifiks vor, weshalb man Echte und Falsche Clownfische auch nicht gemeinsam im Becken halten sollte.

Verhalten

Clownfische leben in Korallenriffen in Symbiose mit Anemonen. Diese sind jedoch keine Pflanzen, sondern gehören zu den sogenannten Blütentieren. Auch die Anemone benötigt intensive Pflege im Aquarium, damit sie gedeiht. Denn das Einfahren eines Salzwasseraquariums ist eine Kunst an sich. Bevor Anemone und Clownfische einziehen können, muss das Becken zunächst die richtigen Voraussetzungen für die Bewohner haben und bereits Lebendgestein und Korallen enthalten.

Will man eine Anemone und später Clownfische einsetzen, sollte das Ökosystem im Becken bereits sechs Monate stabil sein. Außerdem sollten die eingesetzten Anemonen mindestens doppelt so groß wie die Clownfische sein, damit die Nesseltiere diese nicht direkt „todkuscheln“. Denn die Clownfische müssen gegen das Gift der Anemone erst einen Schleimfilm entwickeln, um nicht von den Toxinen überwältigt zu werden.

Zur Vergesellschaftung mit Clownfischen eignen sich vor allem folgende drei Varianten:

  • die Prachtanemone (Heteractis magnifica)
  • die Riesenanemone (Stichodactyla gigantea)
  • die Lederanemone (Heteractis crispa)

Mit ihren Tentakeln schützt die Anemone den Clownfisch vor Fressfeinden. Daher sollte es mehrere davon im Becken geben, denn Clownfische halten sich am liebsten in der Nähe ihrer Anemonen auf. Viel Raum zum Schwimmen benötigen sie im Becken daher nicht.

In der Natur leben Clownfische in Schwärmen, wobei jeweils das größte Tier der Alpha-Fisch ist. Dies ist in der Regel ein Weibchen. Deswegen sollte der Schwarm aus einem Weibchen und mehreren Männchen bestehen. Allerdings sind geschlechtliche Zuordnungen Clownfischen gänzlich egal. Verstirbt das ursprüngliche Weibchen, transformiert sich das nächstgrößere Männchen zum Alpha-Clownfisch.

Dadurch ergibt sich aber eine Eigenart von Clownfischen, derer man sich bewusst sein sollte. Das Weibchen setzt die Männchen nämlich so unter Stress, dass die Ausschüttung des Hormons Cortisol stets hoch ist. Sinkt diese ab, vollzieht sich die Geschlechtsumwandlung der Tiere. Entsprechend hektisch und schnell schwimmen die Männchen im Becken herum und es herrscht eine gewisse Aggression in der Gruppe. Daher sollte der Schwarm im Becken nie zu groß werden, da es sonst zu Revierkämpfen oder bei Dauerstress auch zum Tod der Tiere kommen kann.

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Richtige Haltung & Pflege

Am besten hält man den Clownfisch-Schwarm in einem Artaquarium. In der Natur ernähren sie und ihre Anemonen sich fast ausschließlich von Zooplankton, sind aber Allesfresser. Sie können sowohl an Lebend-, Frost- sowie Trockenfutter gewöhnt werden. Zur Fütterung eignen sich Salzwasserkrebse, Schwebegarnelen, Glaskrebse sowie Zwerggarnelen und Ruderfußkrebse. Auch Grün- und Rotalgen können in Maßen gefüttert werden. Diese können als Flocken, Granulat oder auch Tabletten angeboten werden. Oder man züchtet sie selbst im Becken der Fische.

Clownfische und Anemonen brauchen ein Aquarium mit mindestens 200 Liter Fassungsvermögen. Das Wasser sollte tropische Temperaturen von 24 bis 28 Grad haben. Da sie Salzwassertiere sind, benötigen sie entsprechende Salinität im Wasser. Diese sollte etwa bei 33 bis 35 Gramm pro Liter Wasser liegen. Sie bevorzugen basisches Wasser mit einem pH-Wert von 8 bis 8,3. Die Tiere benötigen eine starke Pumpe, die das Wasser stets sauber hält. Auch auf die Wasserwerte sollte penibel geachtet werden.

Die Vermehrung von Echten und Falschen Clownfischen gelingt in Gefangenschaft relativ problemlos, daher sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Tiere aus Nachzuchten und nicht aus Wildfängen stammen. Denn Tiere, die direkt dem Meer entnommen werden, tragen häufig Erreger in sich, die Zuchtfische nicht haben und sind großem Stress in einem Aquarium ausgesetzt. In der Natur werden Echte und Falsche Clownfische fünf bis acht Jahre alt. Bei guter Pflege können sie im Aquarium jedoch bis zu 17 Jahre alt werden.

(ls)

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