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Cymric

Eine Cymric-Katze vor schwarzem Hintergrund
Eine Cymric ist vor allem an ihrem halblangem Fell und dem fehlenden Schwanz zu erkennen Foto: picture alliance / Anka Agency International | Gerard Lacz

Die Cymric-Katze gilt als langhaarige Variante der Manx und fällt vor allem durch ihren meist vollständig fehlenden Schwanz auf. Darunter haben die Tiere oft ein Leben lang zu leiden. In Deutschland gilt die Rasse deswegen als Qualzucht und ist mit einem Zuchtverbot belegt.

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Herkunft

Die Katze mit dem klangvollen Namen Cymric stammt von der Isle of Man, zwischen Irland und Großbritannien gelegen. Sie ist eine enge Verwandte der Manx – bei vielen Zuchtverbänden werden sie auch als Versionen ein und derselben Rasse geführt. Wie bei der Manx fehlt auch der Cymric häufig der Schwanz. Daher gilt sie in Deutschland als Qualzucht und es ist verboten, sie zu züchten.

Auch der Name Cymric ist sehr irreführend, denn Cymru ist eigentlich die walisische Bezeichnung für das Land Wales. Doch die Cymric hat mit dem Land in Großbritannien nichts zu tun. Der Name entstand in den 1960er-Jahren in Kanada, als die Cymric dort im großen Stil gezüchtet und in den USA populär wurde. Der Name sollte eben irgendwie keltisch und mythisch klingen.

Aussehen & Fell

Die Cymric soll einen sehr kurzen Rücken und tiefe Flanken aufweisen. Der Kopf soll relativ rund sein und pausbäckig wirken. Die Cymric gilt als mittelgroße Katze. Die Ohren sind ebenfalls mittelgroß, das Fell ist halblang, mit dichter Unterwolle. Bei der Zucht sind alle erdenklichen Fellfarben und Muster erlaubt. Die Hinterbeine sollen etwas länger als die Vorderbeine sein, was sie beim Laufen wie ein Kaninchen hoppeln lässt. Der Brustkorb wird als breit beschrieben. Die Cymric ist im Allgemeinen sehr muskulös und eher kompakt gehalten.

Bei der Cymric sind laut Standard des internationalen Katzenzuchtverbandes Fédération Internationale Féline (Fife) drei Formen mit verkürzten Schwänzen zugelassen. Beim „Rumpy“ fehlt der Schwanz komplett, es zeigt sich sogar ein Loch am Ende des Rückgrates. Bei der Bezeichnung „Rumpy Riser“ verlängert sich das Rückgrat nach oben, „so dass der Eindruck der Schwanzlosigkeit der Katze nicht gestört wird“, wie die Fife die Zucht beschreibt.

Die Variante „Stumpy“ erlaubt einen verkümmerten, höchstens drei Zentimeter langen Schwanz bei der Cymric, der auch unregelmäßig geformt sein kann. Bei anderen Zuchtverbänden existiert zudem die Variante „Longy“, bei der die Katzen etwa einen halblangen Schwanz haben. Dieser wird von manchen Züchtern dann jedoch kupiert, um die Schwanzlosigkeit der Cymric zu „erhalten“. Auch diese Praktik ist in Deutschland verboten.

Charakter & Gemüt

Trotz ihrer Beeinträchtigung gilt die Cymric als sehr aktiv und verspielt. Die Rasse kann sehr menschenbezogen werden und spielt und schmust gern. Durch den fehlenden Schwanz ist sie jedoch in ihrer typisch kätzischen Kommunikation stark eingeschränkt. Manche Artgenossen können daher mit Aggression oder Unverständnis auf sie reagieren. Hält man sie mit anderen Katzen, empfiehlt es sich, sie ebenfalls mit Special-Needs-Katzen zu halten. Mit Hunden versteht sie sich in der Regel gut.

Training & Beschäftigung

Aufgrund des fehlenden Schwanzes hat die Cymric in der Regel ein Handicap, wenn es ums Klettern und Springen geht. Denn mit dem Schwanz balanciert eine Katze. Es kann also sein, dass die Cymric weniger agil ist oder sich bei Sprüngen verschätzt und stürzt.

Gleichzeitig ist sie jedoch ganz Katze und will ausgelastet werden. Dafür eignen sich vor allem Intelligenz- und Jagdspiele. Allerdings sollte man als Halter darauf achten, dass sich die Cymric dabei nicht überanstrengt. Dies erkennt man an Hecheln oder Schnauben, heftigem Atmen und warmer Nase und Ohren.

Richtige Haltung & Pflege

Wer sich ein Herz für die Cymric fassen möchte, sollte sich unter keinen Umständen eine kaufen und somit die hierzulande verbotene Zucht unterstützen. Stattdessen sollte man sie aus zweiter Hand oder aus dem Tierschutz adoptieren. Bei dieser Rasse muss man sich als Halter auch auf sehr hohe Tierarztkosten und häufige Kontrollbesuche einstellen, um dem Tier eine lebenswerte Zeit zu ermöglichen. Denn die Cymric leidet ihr Leben lang unter dem Fehlen des Schwanzes und kann teils starke Schmerzen haben.

Für die Cymric eignet sich vor allem eine Wohnungshaltung oder gesicherter Freigang auf Terrasse oder Balkon. Denn aufgrund des fehlenden Schwanzes kann sie nicht richtig mit Artgenossen kommunizieren und es besteht die Möglichkeit, dass sie von anderen Freigängern angegriffen oder gemobbt wird.

Von der Cymric heißt es, dass sie gern im Wasser planscht. Ob dies ein Überbleibsel ihres Ursprungs auf der Isle of Man ist, lässt sich nicht sagen. Gerade im Sommer kann man ihr aber ein Planschbecken zum Spielen anbieten. Anschließend sollte man das lange Fell jedoch gut abtrocknen.

Generell sollte ihr Fell drei bis vier Mal die Woche gebürstet werden, im Fellwechsel ist sogar tägliche Fellpflege sinnvoll. Auch die Ohren sollten regelmäßig kontrolliert werden, denn durch den dichten Bewuchs könnten sich Schmutz oder Milben in der Ohrmuschel sammeln.

Ernährung

Wie alle Katzen ist auch die Cymric ein Carnivor und daher auf eine Versorgung mit hochwertigem Protein angewiesen. Dafür eignen sich Trockenfutter mit einem hohen Fleischanteil und qualitative Nassfutter.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Die Cymric trägt eine tödliche Erbkrankheit in ihren Genen. Denn das Merkmal, das ihre Schwanzlosigkeit bedingt, führt bei dominanter Vererbung zum Tod der Tiere. Etwa 25 Prozent der Nachkommen in der Zucht stirbt so bereits vor der Geburt oder kurze Zeit danach.

Der Gendefekt wirkt sich auf die gesamte Wirbelsäule und das Rückenmark aus. Bei der Zucht entstehen so immer wieder Tiere mit deformierten oder zusammengewachsenen Wirbeln oder einem offenen Rücken. Es wird auch von einem Hang der Cymric zu Gelenkerkrankungen wie Arthritis berichtet, die die Katzen meist auch schon in sehr jungem Alter entwickeln.

Die Folgen dieser Grunderkrankung können unter anderem Lähmungen der hinteren Gliedmaßen, sowie Schmerzen im Beckenbereich, beim Toilettengang oder auch vollständige Urin- und Kot-Inkontinenz sein. Allerdings kann auch der Darmausgang der Tiere so verformt sein, dass es zu häufigen Verstopfungen und Entzündungen der Analdrüsen kommt.

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Die Cymric im Überblick

  • Charakter: aktiv, verspielt, menschenbezogen
  • Größe: mittelgroß
  • Gewicht: 3–6 kg
  • Fell: mittellang
  • Pflege: aufwendig, Fellpflege mehrmals in der Woche, häufige Kontrollen beim Tierarzt nötig
  • Besonderheiten: gilt als Qualzucht. Beim Wunsch nach einer Cymric sollte man nur aus dem Tierschutz adoptieren.

(ls)

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