Egal ob Rauhaar-, Langhaar- oder Kurzhaardackel – der Vierbeiner gehört zu den ältesten und gleichzeitig beliebtesten Hunderassen der Welt. Kein Wunder, denn er macht seine Halter durch Robustheit und Anhänglichkeit glücklich. Mit liebevoller Konsequenz können auch Anfänger mit einem Dackel gut zurechtkommen.
Herkunft
Der europäische Adel setzte früh auf den Dackel, auch Dachshund genannt. In Großbritannien wurde er vor allem bei der Jagd eingesetzt, da er durch seinen Körperbau spielend leicht auch in enge Kaninchenbauten vordringen konnte. Aber auch in Deutschland feierte der kleine Hund mit dem langen Körper und den kurzen Beinen bald seinen Siegeszug. Lange Zeit galt er sogar als der beliebteste Hund in Deutschland, was beispielsweise durch deutsche Erfindungen wie dem Wackeldackel auf der Hutablage im Auto deutlich wird. In den 1970er-Jahren war er ein regelrechter Modehund. Seitdem nimmt die Welpenanzahl allerdings stetig ab. Erklärt wird dies unter anderem mit dem Umstand, dass potenzielle Hundehalter schlichtweg eine viel größere Auswahl an kleinen Hunderassen haben, auch aus dem europäischen Ausland.
Aussehen & Fell
Dackel treten grundsätzlich in drei verschiedenen Varianten auf: Langhaar-, Kurzhaar- und Rauhaar. Das Fell des Langhaardackels ist besonders seidig und weich, beim Rauhaardackel wurden Terrier eingekreuzt und er erhielt dadurch seine raue Haarstruktur. Außerdem trägt er im Gegensatz zum Langhaardackel eine Art Schnauzer um das Maul. Der Kurzhaardackel hat entsprechend seinem Namen ein kurzes, glänzendes Fell und sieht ansonsten dem Langhaardackel in Bezug auf die Feingliedrigkeit ähnlich. Dackel sind grundsätzlich mehr lang als hoch. Schulterhöhen um 35 Zentimeter sind die Regel und ein Gewicht von circa 4 Kilogramm ideal. Hier kommt es aber auch stets darauf an, um welche Dackelvariante es sich handelt. Überdies gibt es auch kleinere Dackel: Zwergdackel und Kaninchendackel konnten durch ihre deutlich geringere Brustkorbbreite besonders gut in die hintersten Winkel von Kaninchenbauten vordringen und wurden ursprünglich auch für diesen Zweck gezüchtet. Die Fellfarben des Dackels reichen von Braun über Schwarz oder Schwarz-braun.
Charakter & Gemüt
Dackel sind echte Charakterköpfe. Sie können durchaus freundlich auftreten, diesbezüglich aber auch schnell ihre Meinung ändern und scheinbar unbegründet stur und bockig reagieren. Als einst für die Jagd gezüchtete Hunde treten sie sehr selbstbewusst auf und scheinen sich ihrer vergleichsweise geringen Körpergröße nicht wirklich bewusst zu sein. Besonders der Rauhaardackel, der auch Terrier-Gene in sich trägt, tritt gern draufgängerisch auf. Der teilweise fehlende Respekt gegenüber großen Hunden kann den ein oder anderen Konflikt heraufbeschwören. Allerdings treten Dackel hierbei selten aggressiv auf.
Erziehung
Gerade durch das selbstbewusste Auftreten des Dackels und seinem ausgeprägten Jagdtrieb ist eine konsequente Erziehung besonders wichtig. Schon von klein auf sollte der Dackel in die Welpenspielstunde gehen, um in der Sozialisierung mit anderen Hunden das passende Sozialverhalten zu erlernen. Im Anschluss bietet sich vor allem für Anfänger der Hundehaltung der Besuch einer Hundeschule an, um gemeinsam mit dem Hund zu trainieren. Oftmals liegt unangemessenes Verhalten bei Hunden nicht am Tier selbst, sondern an mangelnder Konsequenz beim Halter. Auch der Jagdtrieb des Dachshundes ist nicht zu unterschätzen und sollte frühzeitig kontrolliert werden. Sind diese „Baustellen“ durch die richtige Erziehungsarbeit allerdings aus dem Weg geräumt, ist der Dackel ein toller Begleiter für Familien oder auch ältere Menschen.
Richtige Haltung & Pflege
Dackel fühlen sich natürlich auf einem großen Grundstück besonders wohl, denn sie bringen durchaus einiges an Aktivität und Temperament mit. Allerdings gehören sie auch zu den wenigen Hunderassen, die sich in einer Stadtwohnung wohlfühlen können. Dann brauchen sie umso mehr Auslauf. Drei lange Gassirunden am Tag sind das Minimum. Zusätzlich können Dackel auch für verschiedene Such- und Jagdspiele begeistert werden. Wer in einer Wohnung lebt, sollte seinen Dackel die Treppenstufen nicht allein gehen lassen. Durch seinen besonderen Körperbau können Knochen und Gelenke durch die unnatürliche Bewegung übermäßig belastet werden und die sogenannte Dackellähme die Folge sein. Im Treppenhaus sollte der Dackel also am besten immer getragen werden. Dies sollte schon vor der Anschaffung, besonders bei älteren oder weniger kräftigen Menschen bedacht werden.
Ernährung
Wie alle Hunde ist auch der Dackel ein Fleischfresser. Obst und Gemüse im Futter sorgen für die notwendige Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Andere Zusätze wie Getreide und Zucker sollten allerdings nicht enthalten sein. Vielen Futtersorten aus dem Tierfachhandel oder dem Supermarkt sind diese zugesetzt. Dackel neigen zu Übergewicht und brauchen deshalb kalorienarmes Futter. Nassfutter ist deshalb auch Trockenfutter vorzuziehen, da es bei gleicher Menge weniger Kalorien enthält.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Dackel gelten als robust und gesund, besonders den Rauhaardackel kann gesundheitlich anscheinend kaum etwas aufhalten. Recht verbreitet ist allerdings die Dackellähme, eine Art Bandscheibenvorfall. Gesunde, kalorienarme Kost und ausreichend Bewegung sowie das Vermeiden von Treppen können dieser Erkrankung in der Regel gut vorbeugen.
Zwergdackel
Yorkshire Terrier
Basset Hound
Der Dackel im Überblick
- Charakter: selbstbewusst, anhänglich, stur
- Größe: rund 35 Zentimeter, je nach Dackelvariante
- Gewicht: 3 bis 9 Kilogramm, je nach Dackelvariante
- Fell: braun, braun-schwarz oder grau-beige
- Bewegungsbedarf: hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 16 Jahre
- Besonderheiten: Sein ausgeprägter Jagdtrieb und sein großes Selbstbewusstsein sollten frühzeitig unter Kontrolle gebracht werden, dann ist er ein toller Hund für Jung und Alt.
(ms)