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Dalmatiner

Ein Dalmatiner steht im Gras
Dalmatiner haben ein sehr markantes Fell und ziehen schon allein deshalb viele Blicke auf sich Foto: Getty Images

Dalmatiner sind nicht nur wegen der berühmten Zeichentrickfilme besonders bei Familien beliebt. Wenn der temperamentvolle Hund ausreichend ausgelastet und gefordert wird, ist er auch tatsächlich ein sehr umgängliches und anhängliches Tier.

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Herkunft

Der Ursprung des Dalmatiners soll in Dalmatien, dem heutigen Kroatien, liegen. Es gibt Abbildungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert aus dem Mittelmeerraum, auf denen bereits weiße Hunde mit schwarzen Tupfen zu sehen sind. Von dort aus sollen sie auf dem Seeweg nach Indien gelangt sein, wo wiederum britische Kolonialherren sie entdeckten und zurück in den europäischen Raum, bzw. nach Großbritannien brachten. Dort waren sie lange elegante Begleiter von Reitern und Kutschen. Nicht zuletzt deshalb sind Dalmatiner auch heute noch besonders bei Reitsportfans sehr beliebt. In den Vereinigten Staaten waren die Hunde lange Begleiter der Feuerwehr. Sie sollten im 19. Jahrhundert die Straße „freibellen“, wenn ein Einsatzwagen Platz brauchte. Bis heute ist der Dalmatiner deshalb Maskottchen der US-amerikanischen Feuerwehr. 1890 wurde der Hund schließlich als offizielle Rasse anerkannt.

Aussehen & Fell

Dalmatiner kommen nicht gescheckt auf die Welt. Die ersten ca. zehn Tage ihres Lebens sind die Hunde reinweiß, erst dann erscheinen nach und nach die typischen schwarzen oder dunkelbraunen Tupfen, die durch eine Genmutation entstanden sind. Tiere mit schwarzen Tupfen haben in der Regel braune Augen, Tiere mit braunen Tupfen wiederum bernsteinfarbene oder sogar blaue Augen. Auch gemischte Augenfarben sind möglich. Dalmatiner mit blauen Augen sind oft von Geburt an taub. Auch dies hängt mit einem Gendefekt zusammen, der zum Beispiel auch bei vielen weißen Katzen verbreitet ist und zur Ausprägung von Albinismus führt. Dalmatiner sind muskulös, aber trotzdem schlank gebaut. Sie verfügen über einen wohlproportionierten Körperbau, der ihnen ihr elegantes Aussehen verleiht. Ausgewachsene Hunde dieser Rasse können bis zu 60 Zentimeter Schulterhöhe erreichen, wobei Weibchen meist kleiner sind als Männchen. Mehr als 30 Kilogramm sollte ein Dalmatiner nicht auf die Waage bringen.

Charakter & Gemüt

Immer wieder wird die Familientauglichkeit des Dalmatiners infrage gestellt. Zurecht, denn wenn der Dalmatiner nicht ausgelastet ist, sowohl körperlich als auch mental, kann er Unarten entwickeln. Familien mit Babys oder sehr kleinen Kindern können dem Dalmatiner allein aus Zeit- und Organisationsgründen möglicherweise nicht das passende Umfeld bieten. Mit größeren Kindern oder Teenagern kann der Dalmatiner aber durchaus eine Bereicherung für die ganze Familie sein. Ausgedehnte Fahrradtouren liebt der Dalmatiner als ausdauernder Begleiter genauso wie Joggingrunden. Überhaupt ist der Dalmatiner am liebsten immer mit dabei und fordert auch ausgedehnte Kuscheleinheiten mit seinen Menschen ein.

Erziehung

Wer bereits Erfahrung mit Hunden hat und bereit ist, sich intensiv mit der liebevollen, aber konsequenten Erziehung seines bewegungsfreudigen Dalmatiners zu beschäftigen, für den ist diese Rasse die richtige Wahl. Stubenhocker, die sich einfach nur einen hübschen Hund an die Seite stellen möchten und Anfänger in der Hundehaltung sind, werden wahrscheinlich schnell überfordert sein mit dem Energiebündel. Vom Welpenalter an braucht der Dalmatiner viel Konsequenz und Aufmerksamkeit. Auch der Besuch einer Hundeschule sollte beim Dalmatiner eigentlich ein Pflichtprogramm sein.

Richtige Haltung & Pflege

Viel Bewegung, viel Zeit: Das sind die wichtigsten Zutaten für eine artgerechte Haltung des Dalmatiners. Ein Haus mit Garten ist ideal für den Vierbeiner, aber auch dann kommen die Halter nicht um ausgedehnte Gassirunden und zusätzliche Bewegungseinheiten herum. Der Dalmatiner will aber auch geistig gefordert werden. Er liebt es zu apportieren, aber auch ausgedehnte Such- und Jagdspiele. Auch für Agility-Training oder andere Hundetrainings bietet sich der Dalmatiner an. Insgesamt werden aktive Menschen, die ihren Hund immer und überall mit hinnehmen können, am ehesten glücklich mit dem Dalmatiner.

Ernährung

Der getupfte Hund leidet recht häufig unter Harnsteinen. Da deren Bildung durch purinreiche Kost gefördert wird, sollten diese Lebensmittel vermieden werden. Dazu gehören zum Beispiel Innereien, Hefe oder auch Rindfleisch. Am besten wird die Ernährung mit dem Tierarzt abgesprochen, auch weil Dalmatiner häufig zu Allergien neigen. Wichtig ist auch, dass der Hund besonders zum Trinken animiert wird, was dann auch das Risiko für Nierensteine sinkt.

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Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Neben der Anfälligkeit für Harnsteine und Allergien besteht beim Dalmatiner eine Anfälligkeit für Hüftdysplasie und erblich bedingte Taubheit. Diese tritt vor allem bei Hunden mit blauen Augen gehäuft auf.

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Der Dalmatiner im Überblick

  • Charakter: bewegungsfreudig, sensibel, anhänglich
  • Größe: 50 bis 60 Zentimeter Schulterhöhe
  • Gewicht: bis zu 30 Kilogramm
  • Fell: weiß mit schwarzen oder dunkelbraunen Tupfen, kurz und dicht
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 10–13 Jahre
  • Besonderheiten: Braucht eine konsequente und liebevolle Erziehung und genug Auslastung (körperlich wie geistig). Dann ein toller Familienhund

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