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Deerhound

Deerhound
Als ehemaliger Jäger benötigt der energetische Deerhound täglich viel Auslauf. Foto: picture alliance/Mary Evans Picture Library/John Daniels/ardea.com

Der Deerhound, auch Schottischer Hirschhund genannt, wurde früher für die Jagd auf Hirsche eingesetzt. Trotz seines Jagdtriebs ist er ein sanftmütiger und freundlicher Riese, der sich durchaus als Familienhund eignet.

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Herkunft

Die Ursprünge des Deerhound gehen bis ins Mittelalter zurück, wo er als Jäger von Hirschen eingesetzt wurde. Im 15. Jahrhundert jagte er seine Beute unerbittlich durch das schottische Hochland über viele Kilometer hinweg. Wenn er die Beute ergriff, schüttelte er sie so lange, bis der Jäger ihn erreichte und ablöste. Als die Schusswaffen eingeführt wurden, verlor der Deerhound ein Teil seiner Jagdaufgaben. Für das sogenannte Deer-Stalking – die Hirschjagd mit Feuerwaffen – wurde er aber dennoch weiterhin eingesetzt, weshalb sich sein Bestand im Laufe der Zeit nicht stark änderte. Im Jahr 1886 gründete sich der Britische Deerhoundclub der den Rassestandard, der auch noch heute gültig ist, festlegte.

In Deutschland tauchte die Rasse erstmals in den 1920-er Jahren auf, verschwand dann aber wieder schnell und fand ihren festen Platz erst wieder in den 1970er-Jahren. Der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband betreut die Rasse in Deutschland und bietet auch das sogenaante Coursing an, eine beliebte Windhundsportart, bei dem mit einer Köder-Attrappe eine Hetzjagd simuliert wird.

Aussehen & Fell

Beim Deerhound handelt es sich um einen großen Windhund mit muskulösem, schlankem Körper. Sein Rundrücken endet in einer langen Rute, die er in einem Bogen nach unten trägt. Die Beine sind lang und der stark ausgebildete Brustkorb sorgen für schnelles Sprinten. Seine athletische Figur ermöglicht ihm elegante und geschmeidige Bewegungen.

Charakteristisch für den Deerhound ist sein markantes raues Haarkleid, das nässeabweisend ist. Das Fell ist meist struppig und dicht anliegend und fühlt sich harsch an. An Kopf, Brust und am Bauch ist es wesentlich weicher. An den Innenseiten der Vorder- und Hinterläufe befinden sich leichte Haarfransen.

Das Fell ist zwischen sieben und zehn Zentimeter lang. Farbtechnisch sind laut FCI dunkles blaugrau, grau oder gestromt, gelb, rotsandfarben oder rotbräunlich mit schwarzer Maske und schwarzen Ohren, Rute und Läufen erlaubt. Weiße Fellzeichnungen der Brust, Zehen sowie eine kleine weiße Rutenspitze sind ebenfalls erlaubt. Laut Rassestandard ist aber weniger weiß besser, da der Hund möglichst einfarbig sein sollte.

Charakter & Gemüt

Der Deerhound zeichnet sich durch sein sanftes und freundliches Gemüt aus und eignet sich daher ideal als Familienhund. Durch seine gehorsame Art ist er bei guter Erziehung leicht zu führen und weist ein ruhiges Temperament auf. Gemeinsame Zeit mit seinen Haltern genießt der ausgeglichene Vierbeiner sehr. Durch seine sensible Art ist er sehr empfänglich für unterschiedliche Stimmungen und gegenüber Kindern zeigt er sich besonders geduldig. Wie es für Windhunde typisch ist, reagiert er auf Fremde nicht aggressiv, sondern eher zurückhaltend und ruhig, ist dabei aber nicht allzu schüchtern.

Dennoch sollte man bei dem ruhigen Riesen nicht vergessen, dass es sich bei ihm um einen ehemaligen Jäger handelt und diese Charaktereigenschaft auch noch tief in ihm verankert ist. Seine Sinne sind daher sehr geschärft und er nimmt stets jede kleinste Bewegung wahr. Schnelligkeit, Kraft und eine hohe Ausdauer sind weitere Eigenschaften, die der Deerhound besitzt und die man bei seiner Haltung berücksichtigen sollte.

Erziehung

Da der Deerhound sehr gehorsam ist und seinen Haltern gefallen möchte, ist er gut zu erziehen. Die Basis hierfür bildet ein intensives Vertrauensverhältnis zwischen Halter und Hund. Eine gute Erziehung eröffnet ihm auch Möglichkeiten wie etwa freien Auslauf. Grundlage hierfür ist ein guter Rückruf, da er als ehemaliger Jäger gerne einmal schnell potenzieller Beute hinterherjagt.

Richtige Haltung & Pflege

Wie es typisch für Windhunde ist, braucht der Deerhound sehr viel Auslauf. Mit einfachen Gassirunden kann man ihm nicht gerecht werden. Er benötigt Freiraum, um sich ordentlich auszutoben und viel rennen zu können. Auf speziellen Anlagen für Rennhunde kann man seinem Bedürfnis nach Auslauf gut gerecht werden. Natürlich ist das auch in der freien Natur umsetzbar – allerdings sollte hier sein Jagdinstinkt nicht außer Acht gelassen werden. Als ehemaliger Jäger hat der Deerhound hervorragende Augen. Daher kann es vorkommen, dass er potenzielle Beute lange vor seinem Halter erblickt und aus dem Nichts losrennt und zu jagen beginnt.

Der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband ermöglicht ein weites Angebot an unterschiedlichen artgerechten Möglichkeiten der Bewegung und Auslastung, sowie dem Coursing. Idealerweise hat man als Halter selbst auch Spaß am Windhundsport – so kann man gewährleisten, dass der Hund genügend Bewegung bekommt und stärkt durch die gemeinsame Aktivität noch zusätzlich die Bindung zu seinem Tier.

Die Fellpflege des Deerhound gestaltet sich unkompliziert. Sein raues und strubbeliges Fell ist recht robust. Gelegentliches Bürsten ist daher völlig ausreichend.

Ernährung

Die Ernährung des Deerhounds sollte auf sein Alter, Gewicht, Größe und besonders auf seine Aktivität angepasst sein. Besonderer Wert sollte dabei immer auf hochwertiges Futter und eine abwechslungsreiche Ernährung gelegt werden. Gerade in der Wachstumsphase des Deerhounds ist die richtige Fütterung besonders wichtig. Am besten lässt man sich dementsprechend fachkundig beraten.

Deerhounds eignen sich zum Barfen. Auch hier empfiehlt sich eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und gegebenenfalls eine Beratung durch einen Experten, um sicherzustellen, dass man seinem Tier alle wichtigen Nährstoffe mit der Ernährung zufügt.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Beim Deerhound handelt es sich um eine robuste Rasse, bei der keine rassetypischen Krankheiten bekannt sind. Ein häufig auftretendes Problem ist allerdings die Magendrehung. Daher sollte der Hund nach dem Essen erst einmal ruhen und sich nicht direkt viel bewegen und anstrengende Laufeinheiten absolvieren. Im besten Fall füttert man nach erfolgter körperlicher Bewegung. So kann das Risiko der Magenverdrehung minimiert werden.

Bei einigen Tieren der Rasse wurde außerdem eine leichte Tendenz zu Herz- und Krebserkrankungen beobachtet. Regelmäßige Kontrolltermine beim Tierarzt sollten daher immer auf dem Programm stehen.

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Der Deerhound im Überblick

  • Charakter: familienfreundlich, energetisch, sanft
  • Größe: 70–80 cm
  • Gewicht: 34–50 kg
  • Fell: rau und struppig
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 8–11 Jahre
  • Besonderheiten: benötigt viel Auslauf, gut erziehbar

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