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Warum sich die Hunderasse Deutsch Drahthaar nicht für jeden eignet

Ein junger Deutsch Drahthaar- Welpe posiert auf einer Blumenwiese.
Der Deutsch Drahthaar ist bekannt für seine Intelligenz, Ausdauer und seinen Arbeitseifer. Besonders verbreitet ist er unter Jägern. Foto: picture alliance/blickwinkel/D. u. M. Sheldon

Der Deutsch Drahthaar ist eine deutsche Hunderasse, die vielerorts für die Jagd eingesetzt wurde und auch noch wird. Jäger schätzen an ihm die Eigenschaft, dass er nicht nur gut im Apportieren ist, sondern auch als Nachsuchhund eingesetzt werden kann. Durch ihre ansprechende Optik ist die Rasse in letzter Zeit immer beliebter geworden, stellt allerdings hohe Ansprüche in der Haltung.

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Herkunft

Der Deutsch Drahthaar stammt – wie der Name schon erahnen lässt – aus deutschen Landen und wurde dort überwiegend für die Jagd gezüchtet. Ursprünglich war der Plan, mit ihm den bestmöglichen Jagdhund zu kreieren, der in jedem möglichen Jagdbereich brilliert. So wurden im 19. Jahrhundert Vertreter der Rassen Griffon, Pudelpointer und Deutsch Stichelhaar miteinander gekreuzt, um so ihre besten Eigenschaften zu kombinieren. Die Optik war eher nebensächlich. So sollte dieser Hund nicht nur bei der Entenjagd an Gewässern eine gute Figur machen, sondern auf Wald und Flur. Um die Eigenschaften der neuen Rasse noch etwas in den Bereichen Vorstehen und Stöbern zu verstärken, wurde etwas später vermehrt Deutsch Kurzhaar eingekreuzt. Dies hatte noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Das dadurch rauere und härtere Fell bot den Hunden vermehrt Schutz vor schlechtem Wetter, scharfen Dornenranken, Brennnesseln aber auch schneidendem Schilf.

Anfangs begegneten Jäger diesem neuen Mix eher etwas skeptisch, doch über die Jahrzehnte konnte der Deutsch Drahthaar beweisen und zählt seither zu den beliebtesten Vorstehhunden Deutschlands. Und auch der Adel an einigen Königshäusern weiß diesen Allrounder durchaus zu schätzen. So wird er unter anderem auch gerne bei der Jagd am spanischen und schwedischen Königshof eingesetzt. Grundsätzlich lässt sich sagen: Deutsch Drahthaar ist ein Hochleistungsjagdhund, der daher überwiegend bei Jägern lebt.

Aussehen & Fell

Der Deutsch Drahthaar ist ein mittelgroßer bis großer Hund, der im Schnitt eine Widerristhöhe von 57 bis 68 cm erreicht. Dabei variiert das Gewicht zwischen 27 und 32 Kilogramm. Besonders charakteristisch ist bei dieser Rasse das drahtige, dichte Fell, das in verschiedenen Farben wie Braunschimmel, Schwarzschimmel oder Braunschimmel mit Platten vorkommt. Von der Statur her ist dieser Vierbeiner kräftig und verfügt über einen langen, muskulösen Hals. Auffällig sind im Gesicht des Deutsch Drahthaar die ausdrucksstarken Augen, die buschigen Augenbrauen und der markante Bart.

Charakter & Gemüt

Fans dieser Rasse lieben am Deutsch Drahthaar seine Intelligenz, Ausdauer und seinen Arbeitseifer. Seinen Menschen ist dieser Vierbeiner ein treuer und zuverlässiger Begleiter, der durchaus eine enge Bindung zu ihnen aufbauen kann. Der Deutsch Drahthaar ist ein wahres Energiebündel und benötigt wegen seines ausgeprägten Jagdinstinkts viel Bewegung und geistige Auslastung. Auch wenn dieser Hund zwar grundsätzlich als freundlich und kinderlieb gilt, kann er durchaus auch ein guter Familienhund sein – vorausgesetzt er seinem „Hauptberuf“ nachgehen und zur Jagd gehen. Als reiner Familienhund ohne wirkliche Auslastung und Jagdmöglichkeit eignet er sich eher nicht.

Erziehung

Auch wenn der Deutsch Drahthaar mit seiner Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe glänzt, eignet er sich trotzdem nicht als Anfängerhund. Stattdessen sollte er ausschließlich von aktiven und hundeerfahrenen Menschen gehalten werden – am besten Jäger, die mit diesem Vierbeiner schon im Welpenalter eine professionelle Jagdausbildung machen und ihn mit liebevoller Konsequenz auf seine Aufgaben vorbereiten.

Ernährung

Grundsätzlich benötigt dieser agile und muskulöse Hund ein hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil. Allerdings kann der Energieverbrauch eines Jagdhundes durchaus unterschiedlich sein und hängt sehr von seinen Aufgaben ab. So legt beispielsweise ein Stöberhund viele Kilometer zurück und verbraucht so natürlich auch entsprechend viel Energie. Während ein Hund bei der Wasserarbeit zwar nicht so weite Strecken läuft, setzt dies dennoch eine hohe körperliche Anstrengung voraus, die bei der Futtermenge durchaus beachtet werden sollte.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Grundsätzlich gilt diese Rasse als gesund und bringt die besten Voraussetzungen für ein langes Hundeleben mit. Dennoch kann in seltenen Fällen Craniomandibulärer Osteopathie vorkommen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die eigentlich eher bei Terriern vorkommt, aber auch in einigen Fällen beim Deutsch Drahthaar beschrieben wurde. Dabei handelt es sich Veränderungen im Schädel und Kieferbereich, die so schmerzhaft sein können, dass einige Hunde deshalb eingeschläfert werden mussten.

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Der Deutsch Drahthaar im Überblick

  • Charakter: intelligent, menschenbezogen, hoher Jagdinstinkt
  • Größe: 57–67 cm
  • Gewicht: 25–35 kg
  • Fell: kurz und rau
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–15 Jahre
  • Besonderheiten: sollte ausschließlich in erfahrene Hände wie die eines Jägers

(da)

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