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Finnischer Spitz

Ein Finnischer Spitz läuft durch den Schnee
Der Finnische Spitz kam ursprünglich auf der Jagd nach Elchen, kleinerem Raubwild und Vögeln zum Einsatz Foto: Getty Images

Der Finnische Spitz ist ein kluger und aktiver Hund, der seinen eigenen Kopf hat und leidenschaftlich laut bellt – Eigenschaften, derer man sich als potenzieller neuer Halter bewusst sein sollte.

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Herkunft

Wie der Name bereits verrät, stammt der Finnische Spitz ursprünglich aus Finnland. Erste Stammbuchaufzeichnungen gab es gegen Ende des 19. Jahrhunderts, insbesondere in den nördlichen und östlichen Teilen des Landes. 1892 entstand der Rassestandard.

Früher kam der Finnische Spitz häufig als Jagdhund zum Einsatz. Er half vor allem bei der Treibjagd auf Elche, kleineres Raubwild und Vögel. Später spezialisierte man sich mit ihm auf die Jagd nach den Vogelarten Birk- und Auerhuhn. Hierbei war seine Aufgabe, die Vögel in die Baumkronen zu scheuchen, wo die Jäger sie dann schießen konnten. Mit seinem lauten Bellen signalisierte er den Jägern die jeweilige Stelle.

Die Entwicklung der Rasse ist ein wichtiger Bestandteil der finnischen Kultur. 1979 wurde der Finnische Spitz zum „Nationalhund“ gekürt. Der russische Zuchtverband nennt die Rasse Karelo-Finnische Laika. Durch eine Vereinbarung mit dem finnischen Zuchtverband wurde 2006 festgelegt, dass diese Bezeichnung im Rassestandard des Finnischen Spitzes zusammengefasst wird.

Aussehen & Fell

Der Finnische Spitz ist ein kleiner bis mittelgroßer Hund mit prägnantem quadratischem Körperbau und einer aufrechten Haltung. Sein Fell ist am Körper recht lang, entweder halb oder ganz aufgerichtet. Am Hals und am Rücken ist es jedoch etwas steifer. Besonders bei Rüden ist das steife Haar an den Schultern deutlich länger.

Die Haarfarbe des Finnischen Spitz ist auf dem Rücken leuchtend rot oder goldrot, vorzugsweise ein heller Ton. An den Ohren, den Backen, an Kehle, Brust, Bauch und an der Innenseite der Beine, sowie an der Hinterseite der Oberschenkel und an der Rute ist die Farbe etwas heller. Kleine weiße Abzeichnungen an Pfoten und ein weißer Fleck an der Brust sind laut Rassestandards erlaubt.

Charakter & Gemüt

Der Finnische Spitz hat typische Charaktereigenschaften eines Jagdhundes. Er ist klug, souverän und eigenständig. Das selbstständige Loslaufen und auf Spurensuche gehen, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Wegen seines großen Selbstbewusstseins und seinem gewissen Drang nach Unabhängigkeit ist der Finnische Spitz nur bedingt Kooperationsbereit. Vollständigen Gehorsam wird man bei ihm nicht erreichen können, denn die Rasse wurde dafür gezüchtet, auch eigenständig Entscheidungen zu treffen.

Die Hunde benötigen abwechslungsreiche Beschäftigungen und haben viel Freude am Lernen. Gerade deswegen benötigt der Finnische Spitz immer neue Herausforderungen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist er schnell gelangweilt und sein Gehorsam und die Kooperationsbereitschaft nehmen ab.

Grundsätzlich besitzt die Rasse ein freundliches und liebes Wesen und eignet sich daher auch als Familienhund. Fremden begegnet er – typisch Spitz – zunächst misstrauisch, weshalb er auch häufig als Wachhund zum Einsatz kommt.

Erziehung

Die starke Bellfreudigkeit des Hundes ist in seinen Genen verankert. Durch ein frühes Training kann das Bellen reduziert werden. Komplett unterdrückt werden sollte es aber nicht, da es zur Natur des Tieres gehört. Allgemein benötigt der Finnische Spitz eine konsequente aber liebevolle Erziehung, da er dazu neigt, eigenständig zu agieren.

Haltung & Pflege

Eine intensive Pflege benötigt der Finnische Spitz prinzipiell nicht. Wenn es aber zum regulären Fellwechsel kommt, sollte der Hundehalter täglich zur Bürste greifen. Denn gerade im Frühjahr und Herbst haart die Hunderasse besonders stark.

Der Finnische Spitz ist an das Klima seines Herkunftslandes gewohnt und verträgt daher Hitze nicht allzu gut. An besonders warmen Tagen benötigt er genügend Schattenplätze und ausreichend Wasser. Im Winter jedoch kann es für ihn kaum genügend Bewegung geben. Für einen ausgiebigen Winterspaziergang ist er daher immer zu haben. Dabei wärmen ihn seine dichte Unterwolle und Schnee und Eis machen ihm nichts aus.

Da er ausreichend Auslauf benötigt, empfiehlt sich ein Haus mit Garten. Durch seine eigenwillige Art eignet er sich eher für erfahrene Hundehalter.

Ernährung

Wie bei anderen Rassen auch muss die Ernährung auf Alter, Gewicht, Größe und Aktivität des Tieres angepasst sein. Eine proteinreiche Ernährung ist für den Finnischen Spitz wichtig. Dabei sollte das Futter einen Mindestfleischanteil von 70 Prozent haben – dies gilt für das Trocken- und Nassfutter. Bei reiner Trockenfütterung, sollte immer darauf geachtet werden, dass genügend Wasser zur Verfügung steht.

Der Finnische Spitz hat ein großes Kaubedürfnis, das mit Trockenkauartikeln wie etwa Rinderohren befriedigt werden kann.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Beim Finnischen Spitz können rasssetypische Erkrankungen wie die Hüftdysplasie und Probleme mit Knie- und Ellbogengelenken auftreten. Davon abgesehen hat er eine robuste Gesundheit mit einer Lebenserwartung von bis zu 13 Jahren. 

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Der Finnische Spitz im Überblick

  • Charakter: lernbegierig, intelligent, mutig
  • Größe: 40–45 cm
  • Gewicht: 7–13 kg
  • Fell: halb oder ganz aufgerichtetes, längeres Fell mit dichter Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–13 Jahre
  • Besonderheiten: bellfreudig, eigensinnig und selbstständig

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