Die Foreign White ist eine nahe Verwandte der Siamkatze, wird bei manchen Zuchtorganisationen aber auch unter Orientalisch Kurzhaar geführt. Die weiße Katze mit dem markanten Aussehen gilt als eigenwillig, sehr menschengebunden und als tolle Familienkatze.
Herkunft
Die Foreign White ist eine orientalisch wirkende Katzenrasse, die durch die planmäßige Verpaarung von Siamkatzen mit weißen Britisch Kurzhaar in den 1960er-Jahren in England entstand. Bei manchen Zuchtvereinen werden sie deshalb nicht als eigene Rasse geführt, sondern sind nur eine Variante. Bei der Fifé wird sie zum Beispiel unter der Bezeichnung „Weiße Siamkatze“ geführt, hat aber auch ihren eigenen Standard. Wiederum andere Züchter führen sie unter der Bezeichnung Orientalisch Kurzhaar weiß – denn auch diese Tiere wurden von einigen Züchtern eingekreuzt, um eine Foreign White zu erzeugen. Allerdings ist das unter den verschiedenen Verbänden umstritten und als echte Foreign White gelten nur Tiere, die reinrassige Siamkatzen im Stammbaum haben.
Man nahm Tiere mit besonders dunkelblauen Augen, damit man in der Zucht die häufige Taubheit von weißen Katzen nicht an die Linien der Foreign White weitergab. Bei der Zucht gibt es aufgrund der unterschiedlichen Zuchtstandards verschiedene Einteilungsstufen. Einerseits wurden vor allem weiße Katzen mit grünen Augen ausgewählt. Züchtungen aus den USA werden jedoch generell in die niedrigste Stufe 4 eingeteilt, denn die Reinrassigkeit der verwendeten Zuchttiere wurde angezweifelt. Auch gibt es bei diesen Tieren häufig ein unterschiedlich gefärbte Augen, welches jedoch auch in Deutschland als Zuchterscheinung Anklang findet.
Aussehen & Fell
Von der Optik her ähnelt die Foreign White je nach Zuchtlinie sehr der Orientalisch Kurzhaar und zeigt aber auch das typisch dreieckige Gesicht der Siamkatze. Sie ist ebenso schlank und agil wie ihre Vorfahren. Die Ohren sind relativ groß und spitz zulaufend.
Die Augen der Foreign White sind in der Regel blau. Es kann, wie schon beschrieben, aber auch zur Heterochromie kommen. Das heißt, dass viele Tiere zwei unterschiedliche Augenfarben haben, in der Regel blau und grün. Diese Foreign White haben jedoch dadurch keinen Nachteil in der Sicht und Wahrnehmung. Aufgrund dieser Besonderheit werden die Tiere von manchen auch „David-Bowie-Katzen“ genannt.
Das Fell der Foreign White ist typisch für das einer Siamkatze. Es ist kurz, dicht und verfügt über keine Unterwolle. Sie ist meist etwas größer als die Siam, zählt aber noch zu den mittelgroßen Katzen. Mit einem Gewicht von 2,5 bis 5 Kilogramm ist sie jedoch eher schlank und wirkt zierlich.
Charakter & Gemüt
Die Foreign White gilt als aufmerksam und lebhaft. Sie soll zwar sehr eigenwillig sein, aber bindet sich auch stark an ihre Menschen. Manche vergleichen diesen Charakterzug mit der Anhänglichkeit eines Hundes, jedoch ohne auch dieselbe Folgsamkeit an den Tag zu legen.
Wie viele Katzenrassen asiatischen und orientalischen Ursprungs gilt auch die Foreign White als sehr mitteilsam und gesprächig. Manche werden sogar zu Dauer-Miauern.
Die soziale Katze möchte auch nur ungern allein bleiben. Als Einzelkatze für Halter, die den ganzen Tag außer Haus sind, ist sie also weniger geeignet. Sie versteht sich jedoch gut mit Artgenossen und anderen Haustieren, wie Hunden. Vor allem genießt sie jedoch die Interaktion mit den Haltern und fühlt sich als Familienkatze wohl.
Training & Beschäftigung
Die Foreign White ist sehr schlau und anspruchsvoll, was ihre tägliche Beschäftigung angeht. Besonders Intelligenz- und Suchspiel kommen ihr daher sehr entgegen. Manche können sogar Apportieren lernen, lieben es aber auch, Angeln zu jagen oder Bällen hinterherzulaufen und zu springen.
Richtige Haltung & Pflege
Die Foreign White ist als Wohnungskatze mit gesichertem Freigang auf Balkon oder Terrasse glücklich. Möchte man ihr jedoch ungesicherten Freigang gewähren, sollte dieser nicht zu lang sein, denn die Tiere können bei nassem oder kaltem Wetter auf längeren Touren leicht auskühlen. Man kann sie jedoch an funktionelle und wärmende Kleidung in Form von Pullovern oder Mäntel gewöhnen, wenn man frühzeitig damit beginnt. Im Winter sollten sie nur sehr kurze, am besten gar keine Ausflüge machen, da sie wegen der fehlenden Unterwolle sehr schnell frieren und sich eine Unterkühlung holen könnten.
Daher braucht die Foreign White auch in der Wohnung viele gemütliche und warme Schlafplätze, die vor Zugluft geschützt sein sollten. Die Foreign White liebt auch Plätze in der Nähe der Heizung und schläft gern mit im Bett. Dies sollte man ihr im bestmöglichen Fall auch gewähren.
Ernährung
Die Foreign White gilt als etwas wählerische Esserin. Futterwechsel könnten Halter vor Probleme stellen. Auch angefangene, angetrocknete und kalte Kost aus dem Kühlschrank könnte im schlimmsten Fall verweigert werden. Dies sollte man von Anfang an berücksichtigen und der Katze immer eine Auswahl hochwertiger Futtermittel zur Verfügung stellen. Dabei sollte man auf einen hohen Fleischanteil und getreide- sowie zuckerfreie Rezepturen achten.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Die Foreign White wird noch relativ selten gezüchtet und wurde von der ersten Zuchtorganisation erst 1977 anerkannt. Entsprechend gibt es noch keinen Hang zu bestimmten Krankheiten, die durch Überzüchtung vererbt werden. Die Foreign White gilt als gesunde und robuste Katze, die höchstens aufgrund ihres mäkeligen Fressverhaltens zu Stoffwechselproblemen neigen könnte. Jährliche Kontrolluntersuchungen und Impfungen beim Tierarzt sind in der Regel jedoch ausreichend.
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Die Foreign White im Überblick
- Charakter: eigenwillig, anhänglich, schlau
- Größe: mittelgroß
- Gewicht: 2,5 bis 5 Kilogramm
- Fell: kurz, ohne Unterwolle
- Pflege: geringer Aufwand bei Fellpflege, relativ fordernd bei Spiel und Beschäftigung
- Besonderheiten: gilt bei vielen Zuchtorganisationen als weiße Siamkatze
(ls)