Ein echter Familienhund und treuer Begleiter – das ist typisch Golden Retriever. Sein freundliches Wesen und sein attraktives Erscheinungsbild haben diese Hunderasse besonders beliebt gemacht. Überzüchtungen des Modehunds haben teilweise aber auch unerwünschte Verhaltensmuster an den Tag gelegt. Ein seriöser Züchter ist bei der Anschaffung also besonders wichtig.
Herkunft
Der Golden Retriever stammt aus Großbritannien und wurde – wie viele Hunderassen aus diesem Land – für die Jagd gezüchtet. Der Fokus lag hierbei auf der Vogeljagd. Erlegte Enten und andere Wasservögel sollte er schnell und ohne Umwege aus dem Wasser apportieren. Ursprünglich wurde laut Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert ein gelber Retriever mit welligem Fell mit einem Tweed Water Spaniel gekreuzt. Diese Spaniel-Rasse gilt heute als ausgestorben. Die Kreuzung wurde aber weitergezüchtet und 1913 dann als offizielle Rasse mit dem Namen „Gelber“ Retriever anerkannt. In den 1920er-Jahren schließlich bekam der Golden Retriever dann seinen heutigen Namen.
Aussehen & Fell
Der Golden Retriever ist mittelgroß und verfügt über einen muskulösen und gleichmäßig proportionierten Körperbau. Seine großen runden Augen und sein aufmerksamer Gesichtsausdruck verleihen ihm sein liebenswertes und stets freundlich wirkendes Aussehen.
Das Fell des Golden Retrievers ist mittellang und entweder glatt oder wellig. Kräftige Unterwolle lassen ihn weder in kalten Wintern noch im Wasser frieren. Wie der Name schon sagt, tragen Golden Retriever oft ein gold-cremefarbenes Fell, das bis ins Gelbe gehen kann. Einige tragen auf der Brust ein weißes Abzeichen.
Charakter & Gemüt
Der Golden Retriever wurde mit dem Anspruch gezüchtet, den perfekten Apportierhund zu züchten. Hierfür wurden Rassen gekreuzt, die gelehrige Jagdhunde sind – besonders zu Wasser. Bis heute liebt diese Hunderasse deshalb auch ausgiebiges Spielen und Apportieren im Wasser. Der Golden Retriever verfügt außerdem über großen Arbeitseifer, weshalb er oft als Rettungs- und Blindenhund eingesetzt wird.
Erziehung
Mit der richtigen Erziehung wird aus dem freundlichen Energiebündel schnell ein treuer Begleiter, der für jeden Spaß zu haben ist und seinem Herrchen oder Frauchen dabei kaum von der Seite weicht. Golden Retriever wurden so gezüchtet, dass sie eine enge Bindung zu ihren Menschen aufbauen. Der Wille zu gefallen ist deshalb besonders ausgeprägt. Wer liebevoll und konsequent erzieht, wird deshalb sehr schnell Resultate sehen. Andersherum bemerken die intelligenten Vierbeiner auch besonders schnell, wenn ihr Halter einmal weniger konsequent auftritt und nutzen das gerne aus. Um den durchaus noch stark ausgeprägten Jagdinstinkt in den Griff zu bekommen, sollte Golden Retriever schon ab Welpenalter eine Hundeschule besuchen. Hier wird auch das Sozialverhalten mit anderen Hunden trainiert und dem Halter die Kunst der konsequenten Erziehung nahegebracht. Viele Halter verzeihen dem knuddeligen Fellbündel kleine Ausreißer schnell und fördern so Probleme bei der Leinenführigkeit oder dem Freilauf.
Richtige Haltung & Pflege
Das lange Fell mit der üppigen Unterwolle machen die Pflege des Golden Retrievers etwas aufwändiger. Man muss mehrmals wöchentlich gründlich bürsten, um Verfilzungen vorzubeugen und übermäßigen Haarverlust auf Teppichen und dem Rest der Wohnung zu vermeiden. Auch Ohren, Nase und Augen sollte man bei der Fellpflege routinemäßig überprüfen. Von Welpenalter an daran gewöhnt, lassen Golden Retriever diese Prozedur geduldig über sich ergehen. Zum Hundefriseur muss er nicht, manche Halter sehen ihren edlen Hund aber besonders gerne mit sauber getrimmten Rutenfransen.
Neben regelmäßigem Auslauf sollte man den Golden Retriever auch anderweitig fördern. Agility-Training oder einfache Aufgaben, die regelmäßig in den Alltag eingebaut werden, halten ihn auf Trab und sorgen für den nötigen Ausgleich. Als reiner Wachhund den ganzen Tag auf dem Grundstück gehalten, ist er schnell unterfordert. Es muss aber nicht immer gleich ein anspruchsvolles Training sein. Der Golden Retriever ist mit einem Besuch am See, ausgiebigen Bad und vielen Apportiereinheiten mit Stock oder Spielzeug im Wasser relativ leicht zufriedenzustellen.
Ernährung
Im Welpenalter sollte man den Golden Retriever mit speziellem Futter versorgen, das seinem Kalorienbedarf entspricht. Weit verbreitet ist die falsche Annahme, dass ein Welpe nicht zu viel Futter bekommen kann. Beim Golden Retriever kann dies aber zu vorschnellem Wachsen führen und das unreife Skelett wird übermäßig belastet. Fehlstellungen, später Gelenkprobleme können hier die Folge sein. Der Golden Retriever neigt zu Übergewicht, deshalb muss die Futtermenge und -Zusammensetzung stets an Größe und Bewegungsdrang angepasst sein. Auch Leckerlis müssen in die Gesamtfuttermenge mit einbezogen werden.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Wie viele große Hunde neigt der Golden Retriever zu Hüftdysplasie. Ein Tier von einem seriösen Züchter mit Stammbaum und eine artgerechte Ernährung sowie genug Bewegung kann diesem Leiden vorbeugen. Häufiger sind beim Golden Retriever auch Epilepsie und verschiedene Futtermittelallergien. Durch die hohe Nachfrage und damit teilweise einhergehende Überzüchtung sind leider auch verschiedene Verhaltensprobleme aufgetreten. So neigen manche Tiere dazu, aus Angst Aggression zu entwickeln. Auch Bissigkeit ist dann leider nicht selten. Diese Hunde brauchen unbedingt das Training in der Hundeschule und erfahrene Hundehalter.
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Der Golden Retriever im Überblick
- Charakter: freundlich, aktiv, lernfreudig
- Größe: 51 bis 56 Zentimeter
- Gewicht: bis 40 Kilogramm
- Fell: mittellang bis lang, cremefarben oder golden, braun und weiß
- Bewegungsbedarf: hoch, braucht zusätzlich auch Trainingseinheiten zur geistigen Stimulation
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 bis 14 Jahre
- Besonderheiten: Unbedingt auf einen seriösen Züchter achten, die Rasse wurde als Modehund teilweise stark überzüchtet
(ms)