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Hamsterratte

Hamasterratte an Brustgeschirr und Leine auf einer Wiese
Hamsterratten haben einen ausgezeichneten Geruchssinn und werden zum Beispiel zum Aufspüren von Landminen eingesetzt Foto: Actionpress / SOUTH WEST NEWS SERVICE LTD

Das Nagetier stammt ursprünglich aus Zentralafrika und wird erst seit wenigen Jahren als Haustier gehalten. Hamsterratten sind nachtaktiv und fallen durch ihre Größe von bis zu 45 Zentimetern und ihre Lebenserwartung von bis zu sieben Jahren auf. Die Haltung kann durch die Größe und den hohen Bewegungsbedarf der Tiere aufwendig und kostspielig sein.

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Herkunft

Hamsterraten kommen natürlich in Afrika in einem großen Verbreitungsgebiet südlich der Sahara vor. Hier bewohnen sie verschiedene Landschaften wie die Trockensavanne oder den Regenwald. Auch in Höhen von bis zu 2,1 Kilometer wurden sie schon gesichtet. Die nächsten Verwandten der Hamsterratten sind die Baummäuse, die ebenfalls in Afrika vorkommen. Hamsterratten sind nachtaktiv und bei Tageslicht nahezu blind. Die Natur hat die Nager deshalb mit einem besonders empfindlichen Geruchssinn ausgestattet. Dieser hat die Hamsterratten zu beliebten Assistenztieren bei der Prävention von Krebs und Tuberkulose gemacht. Sie können diese im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrer feinen Nase aufspüren. Auch Diabetes-Patienten können durch die Hamsterratte gewarnt werden, sobald ihr Blutzuckerspiegel sich verändert. Die Gambia-Riesenhamsterratte wird auch zum Aufspüren von Minen genutzt. Bisher war die Hamsterratte als Haustier recht unbekannt, erfreut sich in den vergangenen Jahren aber wachsender Beliebtheit unter Tierhaltern.

Aussehen

Entsprechend ihrem Namen ist die Hamsterratte einer Hausratte auf den ersten Blick sehr ähnlich. Allerdings werden Hamsterratten deutlich größer. Bis zu 45 Zentimeter kann ein ausgewachsenes Tier messen und über zwei Kilogramm auf die Waage bringen. Auffällig sind auch die vergleichsweise kleinen Augen. Da die Rattenart nachtaktiv ist, ist sie nicht auf ihr Augenlicht angewiesen und verfügt dafür über einen extrem feinen Geruchssinn. Optisch ist die Nasenpartie der Hamsterratte deshalb auch deutlich stärker ausgeprägt als bei anderen Rattenarten. Ausfällig sind zudem die großen Hamsterbacken, die der Ratte ihren Namen gegeben haben. Hier sammeln sie Früchte, Nüsse oder auch Schnecken und Insekten, die sie dann in ihrem Bau bevorraten.

Charakter & Gemüt

Angepriesen werden Hamsterratten als eine lediglich etwas größere und nachtaktive Version der Farbratte, die ein beliebtes Haustier ist. Die Farbratte kann sehr zahm und zutraulich werden und mit ihren Haltern regelrechte Kuschelsessions einlegen. Hamsterratten sind diesbezüglich aber nicht mit Ratten vergleichbar. Sind nur sehr schwer zu zähmen und somit keine Kuscheltiere. Ferner sind Hamsterratten Einzelgänger und verhalten sich auch demensprechend wenig sozial. Wer sich das Nagetier als Haustier halten möchte, sollte stets im Blick behalten, dass es sich hierbei um ein Wildtier mit entsprechenden Verhaltensweisen handelt.

Haltung & Pflege

In ihrem natürlichen Lebensraum in Afrika legen Hamsterratten für die Nahrungssuche weite Strecken zurück. Bei ihrer Größe bedeutet dies auch für die Haltung als Haustier, dass die Nagetiere sehr viel Bewegung und Auslauf benötigen, um artgerecht gehalten zu werden. Zudem klettern sie gern. Die gewöhnlichen Käfige für Nager aus dem Zoofachhandel werden den Bedürfnissen der Hamsterratte allein aufgrund der Größe der Tiere nicht gerecht. Für eine atgerechte Haltung sollte man daher selbst ein Gehege anlegen, das man möglichst abwechslungsreich und vor allem großzügig gestaltet. Dabei muss man auf eine hohe Bissfestigkeit des Materials achten. Wie Hausratten haben auch Hamsterratten starke Nagezähne, allerdings deutlich größer und kräftiger. Sogar Alustangen bei gewöhnlichen Nagerkäfigen können sie damit durchtrennen. Ein Auslauf im Zimmer sollte deshalb auch nur mit einigen Vorsichtsmaßnahmen stattfinden. Jegliche Gegenstände, die nicht angeknabbert werden dürfen, müssen entfernt werden. Andernfalls kann die Hamsterratten mit ihren starken Nagezähnen großen Schaden anrichten.

Training & Beschäftigung

Für die bewegungsfreudigen Tiere ist vor allem ausreichend Auslauf notwendig und dies im besten Fall zur Nachtzeit, wenn sie am aktivsten sind. Plattformen oder Äste in verschiedenen Höhen angebracht, befriedigen das Kletter-Bedürfnis der Rattenart. Darüber hinaus beschäftigt sich die Hamsterratte weitgehend selbst.

Ernährung

Hamsterratten ernähren sich in freier Wildbahn hauptsächlich von Früchten, Samen, Wurzeln oder auch Nüssen. Einige Tiere fressen auch Insekten. All diese Nahrungsbestandteile sollten auch bei einer als Haustier gehaltenen Hamsterratte auf dem Speiseplan stehen. Beliebt sind bei den Haustieren zum Beispiel Mehlwürmer, auch Ratten- oder Papageienfutter aus dem Zoofachhandel sind geeignet.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Hamsterratten scheinen im Gegensatz zu Farbratten weniger häufig von Tumoren befallen zu werden. Empfindlich sind die Tiere an ihren Atemwegen. Ein hoher Ammoniakanteil der Luft, wie er bei größeren Mengen von Urin entsteht, kann zu Atemwegsinfekten führen. Auf eine gründliche Reinigung des Geheges ist also besonders zu achten.

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Die Hamsterratte im Überblick

  • Charakter: nachtaktiv, bewegungsfreudig, intelligent
  • Größe: bis zu 45 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu zwei Kilogramm
  • Fell: kurz, grau-braun
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: bis zu sieben Jahre
  • Besonderheiten: Sollte nach wie vor als Wildtier betrachtet werden und ist in der Haltung deshalb anspruchsvoll

(ms)

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