Italienisches Windspiel: Charakter, Haltung und Pflege der Hunde

Der kleine Windhund aus Italien, wo er Piccolo Leviero Italiano genannt wird, bringt nur fünf Kilogramm auf die Waage. Damit ist die Rasse die kleinste unter den Windhunden. Das Italienische Windspiel ist naturgemäß sehr bewegungsfreudig und verschmust zugleich. Damit ist die Hunderasse auch gut für aktive Familien geeignet.

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Herkunft

Gemeinhin wird vermutet, dass das Italienische Windspiel seinen Ursprung in Ägypten hat. In den Gräbern von Pharaonen wurden mumifizierte Hunde gefunden, die dem heutigen Italienischen Windspiel vom Körperbau her recht ähnlich sind. Im 6. Jahrhundert v. Chr. Sollen die Römer die Hunde dann schließlich nach Italien gebracht haben, wo sich im Laufe der Jahrhunderte das Erscheinungsbild des Italienischen Windspiels manifestierte. Im 16- und 17. Jahrhundert war die Hunderasse vor allem bei Adeligen sehr beliebt. Sie wurden traditionell als Begleithunde und wohlhabende Familien gehalten und oft in Gemälden und Skulpturen der Renaissance abgebildet. Heutzutage wird das Italienische Windspiel sowohl als Begleithund als auch für Hunderennen und Agility geschätzt. Es ist auch in vielen Ländern außerhalb Italiens beliebt geworden, darunter auch in Deutschland.

Aussehen & Fell

Das italienische Windspiel ist ein eleganter Hund von kleiner bis mittlerer Größe, der für seine grazile Erscheinung bekannt ist. Die Hunderasse wird maximal 38 Zentimeter groß und bringt dabei rund fünf Kilogramm auf die Waage. Das Italienische Windspiel hat einen schlanken, muskulösen Körperbau mit langen Beinen und einer stolzen Haltung. Die Rasse wird oft als „Gazelle unter den Hunden“ bezeichnet. Das Fell des italienischen Windspiels ist kurz, fein und es gibt keine Unterwolle. Die Farbpalette ist vielfältig und umfasst verschiedene Schattierungen, einschließlich einfarbiger Varianten in Rehbraun, Schwarz, Rot, Blau, Grau, Gelb und Rot.

Der Kopf des italienischen Windspiels ist schmal und langgestreckt, mit einer geraden oder leicht gewölbten Stirn. Die Augen sind groß und ausdrucksstark. Die Ohren sind hoch angesetzt und hängend, wobei sie oft nach hinten geklappt sind. Insgesamt strahlt das italienische Windspiel Eleganz, Anmut und Würde aus. Es ist ein ästhetisch ansprechender Hund mit einem unverwechselbaren Aussehen.

Charakter & Gemüt

Das Italienische Windspiel ist oft sehr sensibel und empfindsam. Die Rasse kann stark auf die Stimmungen ihrer Besitzer reagieren und benötigt eine sanfte und liebevolle Erziehung. Zudem haben die Tiere eine starke Bindung zu ihren Menschen und sehnen sich nach ihrer Nähe. Sie sind gerne immer in Gesellschaft ihrer Familie und können unter Trennungsangst leiden, wenn sie zu lange alleine gelassen werden. Obwohl sie oft als ruhig und gelassen angesehen werden, haben Italienische Windspiele auch einen verspielten und lebhaften Charakter. Sie genießen es, mit ihren Besitzern zu interagieren und können sich für Spiele und Spaziergänge begeistern. Gegenüber Fremden zeigt sich die Hunderasse oft erst einmal zurückhaltend. Obwohl sie klein sind, haben Italienische Windspiele einen relativ hohen Bewegungsbedarf. Sie benötigen regelmäßige lange Spaziergänge und ausreichend Gelegenheit zum Rennen und Spielen, um körperlich und geistig ausgelastet zu sein.

Erziehung

Die Erziehung sollte schon im Welpenalter mithilfe von positiver Verstärkung, Belohnungen und Lob erfolgen. Halter müssen sich konsequent und dabei liebevoll zeigen. Eine Welpenspielstunde und der Besuch einer Hundeschule sollten beim Italienischen Windspiel allein zur frühen Sozialisierung erfolgen. Andernfalls kann die Rasse in Alltagssituationen schnell unsicher reagieren.

Richtige Haltung & Pflege

Als Windhund braucht das Italienische Windspiel vor allem eins: viel Bewegung! Mit drei gemütlichen Spaziergängen am Tag ist es damit nicht getan. Die Hunderasse muss mehrmals täglich ins Sprinten kommen, um ausgelastet zu sein. Ein Haus mit Garten hilft zumindest ein wenig, den Bewegungsdrang abzubauen. Ansonsten empfehlen sich auch Hundesportarten oder tatsächlich die Teilnahme an (spielerischen) Rennen. Aber Achtung! Bei der Rasse handelt es sich um Sprinter, keine Dauerläufer. Für stundenlanges nebenher traben am Rad ist diese Rasse nicht geeignet. Das Fell benötigt aufgrund der fehlenden Unterwolle und der Kürze nur zu Massagezwecken ein paar Bürstenstriche. Im Winter ist allerdings oft ein Mäntelchen notwendig, da die Tiere schnell frieren.

Ernährung

Für die Ernährung des Italienischen Windspiels sollte hochwertiges Futter gewählt werden, das für kleine, aktive Rassen geeignet ist. Abhängig von Gewicht, Größe und Bewegung muss die richtige Futtermenge ermittelt werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Italienische Windspiele können an genetischen oder erblichen Krankheiten wie Progressiver Retinaatrophie (PRA) leiden, was zu Sehverlust führen kann. Patellaluxation, bei der die Kniescheibe aus ihrer Position herausrutscht, kann zu Lahmheit und Schmerzen führen. Zahnprobleme wie Zahnsteinbildung und Zahnverlust sind häufig. Auch Allergien können sich äußern und treten in Form von Hautausschlägen, Juckreiz oder Magen-Darm-Problemen auf. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine gute Pflege sind wichtig, um diese Krankheiten zu erkennen.

Das Italienische Windspiel im Überblick

Charakter: verschmust, anhänglich, sehr aktiv
Größe: bis zu 38 Zentimeter
Gewicht: bis zu 5 Kilogramm
Fell: einfarbig in Rehbraun, Schwarz, Rot, Blau, Grau, Gelb und Rot
Bewegungsbedarf: sehr hoch
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–15 Jahre
Besonderheiten: Aufgrund von fehlender Unterwolle und sehr feinem Fell braucht die Rasse im Winter meist ein Mäntelchen.

(ms)

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