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Japan Chin

Ursprünglich wurde der Japan Chin als Begleiter für japanische Adlige gezüchtet und galt als Statussymbol.
Ursprünglich wurde der Japan Chin als Begleiter für japanische Adlige gezüchtet und galt als Statussymbol. Foto: Getty Images / MementoImage

Der Japan Chin ist eine kleine Hunderasse und stammt – wie der Name schon vermuten lässt – aus Japan. Dabei ist Chin die vereinfachte Kurzform von „chiichi inu“, was auf Deutsch übersetzt ungefähr soviel wie „kleiner Hund“ bedeutet. Auch wenn der Chin zu den kleinsten Hunden der Welt gehört, steht der dem Wolf genetisch überraschend nahe.

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Herkunft

Der Japan Chin kann auf eine lange Historie zurückblicken, die bis ins antike Japan zurückgeht. Damals wurde die Kleinsthunderasse ausschließlich für den Adel gezüchtet und galt dort lange als Statussymbol. Mit seinem charmanten Charakter und seiner kleinen Körpergröße kam er besonders bei den Damen gut an. Diese schätzten an ihm unter anderem, dass er so klein war, dass er bequem in ihre Kimonoärmel passte. Daher gab es einen regelrechten Hype, bei dem Züchter versuchten, die Hunde immer kleiner und kleiner zu züchten. Denn je kleiner sie waren, umso höher ihr Wert.

Zwar geht die Geschichte des Japan Chin noch weiter zurück, doch die genaue Herkunft ist bis heute umstritten. Dennoch wird vermutet, dass dieser Zwerghund mit den kurznasigen Rassen aus China verwandt ist, von denen auch der Pekinese abstammt. Was auch die optische Ähnlichkeit zu ihm erklären würde. Bekannt in Europa machte ihn übrigens Königin Victoria im Jahr 1853. Damals bekam sie zwei Chin-Hunde vom japanischen Königshaus als Geschenk überreicht. Doch die britische Monarchin war nicht die einzige adlige Europäerin, die sich über solch einen Hund freuen durfte. So soll auch die deutsche Kaiserin Augusta 1880 einen Japan Chin geschenkt bekommen haben.

Aussehen & Fell

Vom Körperbau ist der Japan Chin zwar recht kompakt und quadratisch beschaffen, dennoch wirkt er elegant und auch grazil. Neben seinem langen, flauschigen Fell, das es mit schwarzen oder roten Abzeichen gibt, stechen auch seine großen, etwas hervorstehenden Augen heraus sowie die recht platt anmutende Nase. In seiner Heimat Japan waren die Chin-Hunde besonders beliebt, die einen runden Fleck auf der Stirn haben. Denn wie die Legende besagt, sei das der Fingerabdruck, den der Buddha bei der Segnung der kleinen Hunde hinterließ.

Charakter & Gemüt

Dass der Japan Chin über so lange Zeit der Elite vorbehalten war, ist kein Zufall. Denn der kleine Hund begeistert mit seinem ruhigen und angenehmen Wesen. Zwar ist er aufmerksam und wachsam und meldet seinen Menschen jeden Besuch, doch macht er dies ohne dabei besonders laut oder gar aufdringlich zu werden. Aggressivität oder nervöses Verhalten sind dem aufgeschlossenen Vierbeiner fremd. Im Allgemeinen ist er verträglich mit seiner Umgebung. Das dürfte nicht zuletzt an seinem neugierigen und anpassungsfähigen Wesen liegen. Zu seinen Menschen baut er eine sehr enge Verbindung auf und sucht viel Körperkontakt, während er Fremden eher scheu und zurückhaltend begegnet.

Erziehung

Da der Japan Chin leicht zu erziehen ist und im Allgemeinen auch keine zu großen Anforderungen stellt, ist er ein guter Anfängerhund. Dennoch sollte er aber konsequent und liebevoll erzogen werden, damit das Zusammenleben mit seinen Menschen – und gegebenenfalls anderen Tieren – harmonisch abläuft. Zudem ist es möglich, dass der Chin über einen nicht zu unterschätzenden Jagdtrieb verfügt.

Richtige Haltung & Pflege

Alles in allem ist der Japan Chin ein sehr genügsamer Kumpane, der bis auf seine liebenden Menschen nicht viel zum Glücklichsein braucht. Er kann durchaus in einer kleineren Stadtwohnung gehalten werden und braucht auch nicht allzu viel Auslauf, weshalb er bei Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität sehr beliebt ist. Für wahre Sportskanonen oder Freunde ausgedehnter Gewaltmärsche ist der Chin eher nicht der geeignete Begleiter.

Aufwendig hingegen wird es aber bei der Fellpflege. Halter sollten hier regelmäßig und ausgiebig das seidige Fell ausbürsten, um Verfilzungen zu verhindern – besonders im Frühjahr und Herbst während des Fellwechsels.

Ernährung

Gesunde Vertreter dieser Rasse sind im Hinblick auf Futter recht unproblematisch. Es können Trocken- oder Nassfutter gefüttert werden und wer will, kann auch BARFen. Dennoch sollte man das Gewicht des Vierbeiners immer genau im Auge haben, da diese Rasse zu Übergewicht neigt. Daher sollten die Menge des Futters immer an Alter, Körpergewicht und Bewegungsdrang angepasst sein. Insgesamt sollte im Futter kein Weizen und auch kein Zucker enthalten sein.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Leider neigt der Japan Chin zu diversen rassetypischen Krankheiten, von denen einige sogar in den ersten zwei Lebensjahren auftreten können. Besonders oft kommen hier Augenkrankheiten wie die Liderkrankung Trichiasis, Distichiasis, das Fehlen der Tränenflüssigkeit und daher trockene Augen sowie grauer Star vor. Außerdem sind beim Chin auch Wasserköpfe (Hydrocephalus) recht weit verbreitet.

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Der Japan Chin im Überblick

  • Charakter: liebevoll, aufmerksam und loyal
  • Größe: 20–28 cm
  • Gewicht: 1,5–4 kg
  • Fell: seidig, gerade und lang
  • Bewegungsbedarf: recht niedrig
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12–14 Jahre
  • Besonderheiten: Hunde dieser Rasse sind sehr auf ihre Menschen bezogen, aber leider oft auch sehr krank.

(da)

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