Der Kangal ist ein kräftiger und imposanter Hund aus der Türkei, der eine Schulterhöhe von 81 Zentimetern erreichen kann. Ein Schoßhund ist die Rasse damit nicht – auch charakterlich, denn Kangals gelten als eigenständige und selbstbewusste Wach- und Schutzhunde, die aber durchaus eine enge Bindung zu ihrem Halter aufbauen.
Herkunft
Bis heute ist nicht ganz eindeutig geklärt, wo die Ursprünge des Kangals liegen. Vermutet wird, dass die Rasse ein Nachfahre der Herdenschutzhunde zentralasiatischer Nomaden ist, die den Hund 10.000 vor Christus nach Anatolien brachten. Hier wurde die Rasse hauptsächlich zur Bewachung von Viehherden gegen Raubtiere wie Wölfe und Bären weitergezüchtet. Die Hunderasse ist nach der Stadt Kangal benannt, die in der Region Sivas liegt. Hier soll das Zentrum der ersten Zuchtbemühungen gelegen haben. Ursprünglich wurde der Kangal Karabasch genannt, was auf Türkisch so viel wie „Schwarzkopf“ bedeutet. Dieser Name bezieht sich auf die schwarze Maske, die für die Rasse bis heute typisch ist. Erst seit 2018 ist der Kangal von der FCI, der Fédération Cynologique Internationale, offiziell als Rasse anerkannt. Heute ist der Kangal aufgrund seines Muts und seiner Loyalität ein beliebter Begleit- und Wachhund auf der ganzen Welt.
Aussehen & Fell
Der Kangal ist ein großer und muskulöser Hund mit einem kräftigen Körperbau. Er hat eine imposante Erscheinung mit einer Schulterhöhe von bis zu 81 cm. Ein Gewicht von bis zu 70 kg sind hierbei möglich. Die Rasse hat eine kurzhaarige, dichte Felldecke, die in der Regel in den Farben beige oder gestromt vorkommt. Ein typisches Merkmal des Kangals sind seine dunklen, mandelförmigen Augen, die von einer schwarzen Maske umrahmt werden. Der Kopf ist massiv und kräftig mit einer breiten Schnauze und starkem Kiefer. Insgesamt prägt den Kangal ein beeindruckendes Erscheinungsbild, das seinen Ruf als Wachhund unterstreicht.
Charakter & Gemüt
Der Kangal ist ein unabhängiger und selbstbewusster Hund mit einem starken Schutzinstinkt. Als ursprünglicher Hirtenhund wurde er gezüchtet, um seine Herde vor Raubtieren wie Wölfen zu beschützen. Dies spiegelt sich auch in seinem Wesen wider. Der Kangal ist sehr wachsam und reagiert schnell auf ungewohnte Geräusche oder Bewegungen in seiner Umgebung. Entgegen ihrem Ruf sind Hunde dieser Rasse jedoch nicht aggressiv und zeigen in der Regel nur dann Verteidigungsbereitschaft, wenn sie glauben, dass ihre Familie oder ihr Territorium bedroht sind. Der Kangal ist ein treuer und liebevoller Hund, der eine enge Bindung zu seiner Familie aufbaut und der seinen Besitzern eine starke Begleiter- und Wachhundfunktion bieten kann. Er ist jedoch nicht für Anfänger oder Menschen geeignet, die einen Bürohund suchen. Der Kangal erfordert viel Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit.
Erziehung
Die Erziehungsarbeit mit positiver Verstärkung ist bei einem Kangal in der Regel am effektivsten. Der Hund sollte für erwünschtes Verhalten also belohnt werden – in Form von Lob und Leckerlis. Der Einsatz von Strafen oder einer „harten Hand“ sind beim Kangal tabu. Dies könnte das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter bei dem sonst sehr treuen und ergebenen Tier zerstören. Auch die Sozialisierung ist ein wichtiger Teil der Erziehung eines Kangals. Der Hund sollte frühzeitig an verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen gewöhnt werden, um sicherzustellen, dass er sich in allen Situationen ruhig und gelassen verhält. Dies gelingt zum Beispiel durch den frühzeitigen Besuch einer Welpenspielstunde und anschließend einer Hundeschule.
Richtige Haltung & Pflege
Da es sich beim Kangal um einen großen und kräftigen Hund handelt, braucht er viel Bewegung und Auslauf. Ein eingezäunter Garten oder ein großer Hof sind ideal für den Kangal. Das Gelände sollte allerdings ausbruchssicher sein, damit der Rassehund nicht ausbüxen und seine Nachbarschaft gleich mit beschützen kann. Der Kangal benötigt eine starke Bindung zu seiner Familie und verbringt gerne Zeit in ihrer Nähe. Reine Außenhaltung oder gar eine Zwingerhaltung kann zu Verhaltensproblemen führen.
Ernährung
Ein ausgewogenes Hundefutter sollte immer eine Mischung aus Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralien enthalten. Bei großen Hunden wie dem Kangal ist zusätzlich auf die richtige Menge zu achten. Mit Hilfe der Tabellen auf Hundefutterpackungen kann die richtige Menge entsprechend des Alters, der Größe und des Gewichts des Kangals bestimmt werden.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Der Kangal gilt als sehr robuster Rassehund, bei dem bisher keine rassetypischen Krankheiten bekannt sind. Für einen Hund dieser Größe kann der Kangal erstaunliche 12 Jahre alt werden.
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Der Kangal im Überblick
- Charakter: mutig, unabhängig, treu
- Größe: bis zu 81 Zentimeter
- Gewicht: bis zu 70 Kilogramm
- Fell: beige oder gestromt, dicht und drahtig
- Bewegungsbedarf: hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: bis zu 12 Jahre
- Besonderheiten: Ist ein Wach- und Schutzhund durch und durch und braucht daher eine konsequente Erziehung und im besten Fall Haus und Hof zum Beschützen.
(ms)