Die Kartäuserkatze wird auch „Chartreux“ genannt und gilt als eine der ältesten Rassekatzen der Welt. Mit ihrem blaugrauen Fell und den gelben Augen ist die Kartäuserkatze ein echter Blickfang. Da sie eine enge Bindung zu ihrem Menschen aufbaut, sollte sie nicht zu lange allein bleiben.
Herkunft
Ursprünglich stammt die Kartäuserkatze, auch Chartreux, aus Frankreich, wo sie Schriften und Abbildungen nach schon im Mittelalter auftrat. Zu dieser Zeit war sie allerdings noch langhaarig. Mit der Zeit verpaarte sich die blaugraue Katze auch mit kurzhaarigen Katzen und das lange Fell ging verloren. Erst in den 1920er-Jahren begannen französische Züchter damit, die Kartäuserkatze gezielt auf einheitliche Standards hin zu züchten. 1949 wurde die Chartreux schließlich als eigenständige Rasse anerkannt.
Aussehen & Fell
Kartäuser gehören zu den mittelgroßen Katzen. Sie werden etwa 35 Zentimeter hoch und wiegen dabei vier bis sieben Kilogramm, je nach Katze und Geschlecht. Ein Markenzeichen der Kartäuserkatze ist ihr dichtes, kurzes Fell in verschiedenen Blau- und Grautönen. Durch eine leicht wollige Unterwolle erscheint es besonders dicht gewachsen. Typisch sind außerdem gelbe beziehungsweise bernsteinfarbene Augen. Kartäuser haben einen schlanken, aber dennoch muskulösen Körperbau, der sehr harmonisch wirkt. Oft werden Kartäuser mit der grauen British Kurzhaar verwechselt, diese sind aber deutlich kräftiger gebaut.
Charakter & Gemüt
Kartäuserkatzen sind sehr sanftmütig und ruhig. Sie bauen eine enge Bindung zu ihrem Menschen auf und folgen diesem auf Schritt und Tritt. Da sie auch sehr anpassungsfähig sind und sich schnell an neue Orte gewöhnen, sollten sie deshalb auch besser mit auf Reisen genommen werden, statt fremdbetreut zu werden. Auch sind Kartäuser äußerst leise, sowohl in ihrem ganzen Auftreten als auch beim Lautgeben. Sie mauzen kaum hörbar und selten und sind dadurch sehr angenehme Mitbewohner. Auch andere Haustiere werden akzeptiert. Da die Kartäuserkatze selbst sehr ruhig ist, verträgt sie zu viel Trubel und Hektik weniger gut. Im Zweifel zieht sie sich dann zurück.
Training & Beschäftigung
Durch ihr sanftes Gemüt braucht die Chartreux eher wenig Beschäftigung. Freigänger toben sich draußen genug aus und finden im Garten ausreichend Abwechslung. Wohnungs-Kartäuser brauchen dementsprechend ein wenig mehr Anreize. Kleine Spieleinheiten mit Spielmäusen oder Bällen sind hier aber meist schon genug. Wer schon im Kätzchenalter damit beginnt, kann der intelligenten Kartäuser Katze aber auch das Apportieren beibringen.
Richtige Haltung & Pflege
Wie alle Katzen liebt die Kartäuser natürlich Freigänge an der frischen Luft. Sie gehört aber dennoch zu den Rassen, die auch als Wohnungskatze sehr glücklich werden kann. Wer einen Balkon hat, kann diesen mit einem Katzennetz sichern und seiner Rassekatze hier ein kleines Kletterparadies mit verschiedenen Ebenen aus Brettern an den Wänden oder mit dicken Ästen bauen. Auch ein großer Kratzbaum in der Wohnung oder erhöhte Liegeflächen nimmt die Kartäuserkatze gerne an.
Da die Chartreux eine sehr enge Bindung zu ihrem Menschen aufbaut, ist sie nur ungern den ganzen Tag allein. Wer also tagsüber im Büro ist, sollte unbedingt auf eine Zweitkatze setzen, damit die blaugraue Katze nicht vereinsamt. Dies kann unter anderem eine weitere Kartäuserkatze sein, aber auch mit anderen Katzen versteht sich die Chartreux gut. Das dichte Fell der Kartäuserkatze sollte regelmäßig gründlich gebürstet werden – auch, um die dichte Unterwolle gründlich zu entfernen. In der Regel nehmen die Katzen die massageartige Fellpflege auch dankbar an.
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Ernährung
Kartäuser sind in Sachen Ernährung relativ anspruchslos. Sie vertragen und mögen in der Regel alle gängigen Futtermarken. Man sollte aber hier auf eine hohe Qualität achten. Je mehr Zusätze dem Futter neben Fleisch und einem geringen Anteil Gemüse oder Obst beigemischt sind, desto schlechter für die Katze. Zucker oder Getreide sollten in Katzenfutter vermieden werden. Wer den Appetit seiner Katze ein wenig in Zaum halten möchte, ist mit Nassfutter besser bedient, da dieses durch den höheren Wasseranteil eine geringere Kaloriendichte aufweist als die gleiche Menge Trockenfutter.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Durch die recht eng gesteckten Rassestandards der Kartäuserkatze ließen sich in der Vergangenheit einige Züchter zu Inzucht hinreißen. Dies kann eine Reihe von rassetypischen Erbkrankheiten nach sich ziehen. Bei der Auswahl des Züchters ist also stets auf eine gute Zuchtliniendurchmischung zu achten. In Kombination mit regelmäßigen Check-ups beim Tierarzt kann die Chartreux dann durchaus zwölf bis 15 Jahre alt werden.

Russisch Blau

Heilige Birma

Türkisch Angora
Die Kartäuserkatze im Überblick
- Charakter: sanftmütig, ruhig, verschmust
- Größe: 35 Zentimeter
- Gewicht: 4 bis 7 Kilogramm
- Fell: dicht und kurz, mit Unterwolle, immer blau in verschiedenen Mischungen mit Grau
- Pflege: regelmäßig bürsten
- Besonderheiten: Sollte nicht zu lang allein bleiben oder mit einer Zweitkatze gehalten werden.
(ms)