Wenn man so möchte, könnte man den Kokoni als den inoffiziellen griechischen Nationalhund beschreiben. Denn dort ist er seit Jahrtausenden heimisch und weitverbreitet, da er sich unkontrolliert auf der Straße vermehrt. Er wird aber trotzdem nicht von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt.
Herkunft
Woher der Kokoni eigentlich stammt, weiß niemand so genau. Doch er gehört zu Griechenland genauso dazu wie lange Olivenhaine oder die Akropolis. Er lebt dort seit Jahrtausenden und wurde den Überlieferungen nach sogar in der Antike als Haus- und Hofhund gehalten. Auch sein Name „Kokoni“ ist griechisch und kann mit „kleiner Hund“ oder „Liebling“ übersetzt werden. Außerhalb von Griechenland ist er noch recht unbekannt. Wird er mal international erwähnt, bezeichnet man ihn oft „Small Greek Domestic Dog“.
Auch wenn er in seiner Heimat aus keinem Stadtbild wegzudenken ist, so wird er dennoch kaum bewusst gezüchtet, sondern von privaten Haltern vermehrt. Es gibt aber auch viele Kokonis, die auf sich allein gestellt auf den Straßen Griechenlands leben und sich dort unkontrolliert fortpflanzen. Daher haben Interessenten besonders im Tierschutz gute Chancen, an einen Hund dieser Rasse zu kommen.
Aussehen & Fell
Der Kokoni ist ein kleiner Hund, der ähnlich wie ein Dackel einen verhältnismäßig langen Körper im Gegensatz zu seinen kurzen Beinen hat. Charakteristisch sind seine stark behaarten Kippohren sowie die großen, ausdrucksvollen Augen, die es in allen möglichen Farben im Spektrum von Hell- bis Dunkelbraun gibt. Und auch das Fell ist in allen Farben möglich. Allerdings gibt es zwei Varianten des Kokoni: Zum einen den „Melitaio Kynideo“, was die langhaarigen Exemplare der Rasse meint. Und dann wären da noch die Hunde mit dem kurzen Fell, die „Alopekis“ genannt werden. Allerdings gibt es von diesem weitaus weniger als von den langhaarigen Hunden.
Da in Griechenland die Straßenhund-Problematik besonders groß ist und die dort frei lebenden Kokoni sich beinahe unkontrolliert vermehren, gibt es dort unglaublich viele Mischlingshunde, was sich dort natürlich auch in der Optik der Tiere zeigt. Dennoch werden reinrassige Kokoni im Schnitt bis zu 38 Zentimeter groß und können bis zu acht Kilogramm wiegen.
Charakter & Gemüt
Der Kokoni besticht nicht nur mit einem süßem und freundlichen Äußeren, sondern bringt auch genau diese Eigenschaften als Charaktermerkmale mit. Er ist lebhaft, verspielt und sehr menschenbezogen. Daher eignet er sich nicht nur als guter Begleithund für Rentner und Singles, sondern gibt einen guten Familienhund ab, der mit großer Vorliebe mit den Kindern tobt. Er gilt als anhänglich, loyal und verbringt gerne viel Zeit mit seinen Menschen. Mit anderen Hunden verträgt er sich gut und versteht sich – mit guter Sozialisation – auch mit Katzen und anderen Tieren, die im Haushalt leben. Apropos Haushalt: Der Kokoni kündigt zuverlässig auch sämtlichen Besuch an, der vor der Tür steht.
Erziehung
Der Kokoni ist gelehrig und leicht zu erziehen. Daher eignet er sich auch sehr gut als Anfängerhund. Dennoch sollten Halter hier mit liebevoller Konsequenz ans Werk gehen und sich nicht von den großen Augen, der kleinen Körpergröße oder dem Charme des Vierbeiners um den Finger wickeln lassen. Denn im Zweifelsfall kann dieser Hund zum unangenehmen Kläffer werden, wenn seine Halter ihn nicht gut erziehen.
Richtige Haltung & Pflege
Denkbar unkompliziert. Das beschreibt den Kokoni wohl am besten, denn er stellt keine allzu großen Ansprüche an seine Haltung. So kann dieser sympathetische Vierbeiner auf dem Land, aber auch in einer Etagenwohnung in der Stadt gehalten werden. Wichtig ist nur, dass dieser Hund ausreichend Bewegung bekommt und nicht allzu viele Stufen steigen muss. Daher sollten Halter, die im zweiten Stock oder höher leben und keinen Fahrstuhl haben, ihren Vierbeiner die Treppen hochtragen, damit seine Gelenke nicht geschädigt werden. Aber bei seinem recht geringen Körpergewicht sollte das kein allzu großes Problem sein und ist gleichzeitig auch ein willkommenes Work-out zwischendurch für den Halter.
Im Hinblick auf Körperpflege sollten Halter das Fell des Small Greek Domestic Dogs wöchentlich ein- bis zweimal gründlich ausbürsten. So werden nicht nur lose Haare, sondern auch Schmutz aus dem Fell entfernt und landen somit auch nicht in der Wohnung. Ansonsten sollten die Kippohren regelmäßig gereinigt und auf Entzündungen untersucht werden.
Ernährung
Auch bezüglich Ernährung glänzt dieser Hund mit Genügsamkeit und stellt keine großen Ansprüche. Wichtig ist nur, dass das Futter hochwertig und proteinreich ist. Daher sollte es einen besonders hohen Fleischanteil enthalten. Etwa ein Drittel Obst- und Gemüseanteil zur Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs sind erlaubt, Getreide- oder Zuckerzusätze würden dem Vierbeiner aber eher schaden als nützen. Auch wenn der Kokoni viel Bewegung braucht, sollten Halter unbedingt sein Gewicht im Blick behalten und auf Anzeichen von Übergewicht achten.
Anfälligkeit für Krankheiten
Da sich Kokonis in ihrer Heimat quasi von selbst vermehrt haben, ohne wirklich aktiv und bewusst gezüchtet worden zu sein, ist davon auszugehen, dass sie eine stabilere Gesundheit als andere Hunderassen haben. Ihre hohe Lebenserwartung von bis zu 16 Jahren unterstreicht diese These. Es sind keine rassetypischen Erkrankungen bekannt.
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Der Kokoni im Überblick
- Charakter: lebendig, verspielt und unkompliziert
- Größe: bis zu 38 Zentimeter
- Gewicht: 6–8 kg
- Fell: alle Farben, lang oder kurz
- Bewegungsbedarf: recht hoch
- Durchschnittliche Lebenserwartung: 14–16 Jahre
- Besonderheiten: außerhalb von Griechenland fast unbekannt
(da)