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Landseer

Lange Zeit galt der Landseer nur als schwarz-weiße Variante des Neufundländers. Inzwischen hat sich der große Vierbeiner aus Deutschland als eigenständige Rasse etabliert.
Lange Zeit galt der Landseer nur als schwarz-weiße Variante des Neufundländers. Inzwischen hat sich der große Vierbeiner aus Deutschland als eigenständige Rasse etabliert. Foto: Getty Images

Lange Zeit galt der Landseer nur als schwarz-weiße Variation des Neufundländers. Mittlerweile konnte sich der große Vierbeiner als eigenständige Rasse durchsetzen.

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Herkunft

Lange galt der Landseer als schwarz-weiße Variation des Neufundländers. Beide Rassen haben den Überlieferungen nach ihren Ursprung an der Ostküste Kanadas, weshalb der Neufundländer auch nach der gleichnamigen Insel dort benannt ist. Allerdings trennte sich der Weg beider Rassen etwa vor 100 Jahren. Damals wollte man nämlich gezielt Hunde mit schwarz-weißer Fellfarbe züchten.

Bis dato hatten sich Hunde dieser Rasse dort einen großen Namen bei der Jagd gemacht. So halfen die massigen Tiere mit dem wetterbeständigen Fell nicht nur den Fischern und Robbenjäger bei ihrer Arbeit, sondern wurden gelegentlich auch bei der Jagd auf Bären und größerem Wild eingesetzt. Aber nicht nur das: Aufgrund seiner Stärke, dem zähen Wesen und seines scharfen Verstandes halfen Landseer beziehungsweise Neufundländer immer wieder bei der Rettung und Bergung von Schiffbrüchigen und retteten so viele Leben.

Ab dem 18. Jahrhundert kamen immer wieder Landseer bzw. Neufundländer nach Großbritannien. Seinen Namen verdankt der Landseer übrigens dem berühmten Maler Sir Edwin Henry Landseer, der sich in seiner Kunst viel mit Tieren und Landschaften beschäftigte und auf einigen seiner Gemälde eindrucksvoll Landseer-Hunde malte. 1903 wurde die Rasse erstmals als eigenständige Rasse anerkannt.

Aussehen & Fell

Der Landseer ist mit seiner Widerristhöhe von etwa 72 bis 80 cm eine wahre Erscheinung, die man kaum übersehen kann. Er gehört somit zu den großen Hunderassen und bringt im Schnitt 60 bis 75 kg auf die Waage. Sein Körperbau ist muskulös und gut proportioniert.
Besonders auffällig ist bei dem großen Hund sein charakteristisches Fell, das in der Regel aus einer weißen Grundfarbe und schwarzen Platten und Sprenkeln besteht. Dabei ist der Kopf schwarz und hat eine weiße Schnauzenpartie.

Insgesamt ist das Fell sehr dicht, mittellang und wasserabweisend, was ihn im Wasser vor tiefen Temperaturen schützt, aber dafür hitzeempfindlich macht. Das Deckhaar ist mit Unterwolle durchsetzt, jedoch nicht so dicht wie bei seinem nahen Verwandten, dem schwarzen Neufundländer. Das ist aber nicht der einzige Unterschied zwischen den bedien Rassen. So wirkt der Kopf des Landseers weniger massig und seine Schnauze ist etwas länger.

Charakter & Gemüt

Mit seiner liebenswürdigen Art und seinem freundlichen Wesen hat sich der Landseer längst zum beliebten Familienhund gemausert. Er ist gutmütig, zuverlässig, loyal und seinen Menschen immer gegenüber treu ergeben. Da dieser Hund aufgeschlossen ist und sich schnell an neue Umstände und Situationen anpassen kann, eignet er sich tatsächlich auch für den Alltag und kann – theoretisch – überallhin mit genommen werden.

Wichtig ist ihm viel Kontakt mit seinen Menschen, die er am liebsten immer und überall mit hinbegleiten würde. Auch Fremden gegenüber verhält sich der Landseer meist freundlich und aufgeschlossen. Gleiches gilt auch für andere Tiere im Haushalt, wie beispielsweise Katzen. Mit ihnen kann dieser große Hund nach einer Eingewöhnungsphase problemlos zusammenleben.

Ihm ist wichtig dazuzugehören und eine Aufgabe zu haben – sei es das Tragen leichter Einkäufe oder dem Einsammeln von Spielsachen im Haus. Es müssen also nicht immer ganz so anspruchsvolle Arbeiten wie eine Ausbildung zum Rettungs- oder Lawinenhund sein, um diesen smarten Hund zu fördern und zu fordern.

Erziehung

Da der Lanseer ein sehr intelligenter Hund mit guter Auffassungsgabe ist, lernt er schnell und versteht, was von ihm gewollt wird. Auch wenn er leicht zu führen und ausgesprochen gutmütig ist, so sollten Halter – wie bei allen Hunden auch – auf eine konsequente aber liebevoller Erziehung setzen. Zudem sollte schon früh mit dem Training und der Sozialisierung begonnen werden. Unter Beachtung der wichtigsten Regeln ist der Landseer auch durchaus als Anfängerhund geeignet.

Haltung & Pflege

Auch wenn sich das Leben mit einem Lanseer als Hund recht unkompliziert anhören mag, so eignet er sich tatsächlich nicht für alle. Alleine schon aufgrund seiner Körpergröße braucht dieser Vierbeiner recht viel Platz und dürfte sich da in einer kleinen Stadtwohnung alles andere als wohlfühlen. Stattdessen ist er in einem großen Haus mit Garten und vielen Parks und Seen besser aufgehoben. Tatsächlich lieben Hunde dieser Rasse das Wasser und können von Seen und Teichen nicht genug bekommen. Daher müssen Gassirunden gar nicht so lang sein, wenn es die Möglichkeit gibt, im Anschluss schwimmen zu gehen.

Auch in Sachen Fellpflege ist der Landseer nichts für alle. Da das dichte Fell täglich mit einer Spezialbürste gestriegelt werden sollte, ist der Pflegeaufwand recht hoch. Denn das Fellkleid sollte weder geschoren noch getrimmt werden. Ein weiteres Ausschlusskriterium für diesen Hund ist der finanzielle Faktor, den man bei einem so großen Hund wie dem Landseer nicht unterschätzen sollte.

Ernährung

Da Landseer zu Gelenkerkrankungen neigen, sollte beim Futtermittel auf eine Nährstoffzusammensetzung geachtet werden, die Gelenke und Skelett gesund hält. Es gibt spezielle Futtermischungen, die einen Schwerpunkt auf Zusätze dieser Art legen. Ferner ist ein hochwertiges Futtermittel immer einem sehr günstigen Produkt vorzuziehen. Diese enthalten oft Getreide und sogar Zucker, um das Futter künstlich zu strecken und es noch attraktiver für den Hund zu machen.

Die Ernährung trägt einen wesentlichen Teil zur Gesundheit von Hunden bei und schlussendlich kann die falsche Ernährungsweise zu höheren Tierarztkosten für Behandlungen führen. Gerade bei großen Hunden, die eine beachtliche Menge an Futter vertilgen, sollte der Kostenfaktor Ernährung von Anfang an großzügig ins Budget mit eingerechnet werden.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Grundsätzlich gelten Landseer als recht robuste Rasse. Allerdings neigen sie wie alle großen Hunde zu Hüftgelenksdysplasie und Magendrehung. Aufgrund ihrer ihres dichten Fells vertragen sie Hitze nur schlecht und sollten im Sommer nicht der prallen Hitze ausgesetzt werden.

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Der Landseer im Überblick

  • Charakter: intelligent, gutmütig und freundlich
  • Größe: 67–80 cm
  • Gewicht: 50–75 kg
  • Fell: mittellanges Deckhaar mit Unterwolle, wasserabweisend
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 8–10 Jahre
  • Besonderheiten: ausgezeichneter Schwimmer, wird gerne als Wasserrettungshund eingesetzt

(da)

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