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Magyar Vizsla

Ein Magyar Vizsla lächelt mit offenem Maul
Magyar Viszla stammen ursprünglich aus Ungarn und zählen wohl zu den beliebtesten Hunden überhaupt Foto: Getty Images

Die beliebte Jagdhundrasse stammt aus Ungarn. Der Magyar Vizsla ist ein sehr sensibler Hund, der auch mit großer Intelligenz punkten kann. Richtig erzogen, kann er zu einem folgsamen und immer gut gelaunten Familienhund werden. Für eine kleine Stadtwohnung ist der große Hund aber die falsche Wahl.

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Herkunft

Als Urahn des Magyar Vizslas gelten die Hunde der Magyaren. Das Reitervolk aus Eurasien hielt die gelbfarbenen Hunde, weil sie in den weiten Steppenlandschaften besonders gut getarnt waren und so bei der Jagd weniger auffielen. Später wurden sie unter anderem mit dem türkischen Vorstehhund und dem Sloughi gekreuzt. Im 20. Jahrhundert tauchten viele verschiedene Vorstehhundrassen auf und die Vorläufer des Magyar Vizslas wurden fast verdrängt. Engagierte Züchter kreuzten zum Erhalt der Rasse den Englischen Pointer und Deutsch Kurzhaar ein. Schließlich wurde diese Variante der Rasse 1936 anerkannt, gefolgt von der drahthaarigen Variante im Jahre 1965. Heute erfreut sich der Magyar Vizsla wieder großer Beliebtheit aufgrund seiner angenehmen charakterlichen Eigenschaften.

Aussehen & Fell

Das Fell des Magyar Vizslas ist sehr kurz und glänzend. Bei der drahthaarigen Version der Hunderasse ist es entsprechend etwas länger und von der Struktur her kräftig. Beide Varianten tragen immer eine gelbe Fellfarbe in unterschiedlichen Nuancen. Manche Exemplare weisen vereinzelt weiße Flecken auf. Wie für Jagdhunde üblich, verfügt der Magyar Vizsla über einen sportlichen und eleganten Körperbau. Typisch sind auch die wachen Augen und die ausgeprägten Nasenlöcher. Über diese kann die Rasse besonders gut die Fährte von Wildtieren aufnehmen.

Der Körperbau des Jagdhundes ist elegant und sportlich. Er wirkt sehr feingliedrig und verteilt seine maximal 29 Kilogramm auf bis zu 64 Zentimeter Schulterhöhe. Typisch sind die großen Schlappohren, der lange, gerade Nasenrücken und die lange, dünne Rute, die meist aufrecht steht oder freudig wedelt.

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Charakter & Gemüt

Der Magyar Vizsla ist ein Jagdhund und dementsprechend lebhaft. Er will außerdem gefordert werden. Hier bieten sich Agility Training oder andere Ersatzbeschäftigungen an. Einige der Vertreter der Hunderasse sind auch zu Rettungshunden ausgebildet. Mit seiner hochsensiblen Spürnase ist er dafür bestens geeignet. Der Jagdhund liebt das Wasser und sollte deshalb auch regelmäßig in den Genuss von Spielen und Trainings im kühlen Nass kommen. Hier kann er auch zuverlässig und ausdauernd apportieren. Magyar Vizslas sind nicht gern allein. Sie bauen eine intensive Bindung zu ihren Haltern auf und wollen am liebsten immer mit dabei sein. Bei ihren vergleichsweise größeren Körpermaßen sollte dies vor der Anschaffung bedacht werden. Der Vorstehhund ist nämlich nicht unbedingt ein Tier, das bei jedem Shopping-Trip oder Cafébesuch gern gesehen ist.

Erziehung

Für das selbstbewusste Auftreten und den ausgeprägten Jagdtrieb des Hundes ist schon vom Welpenalter an eine einfühlsame, aber konsequente Erziehung notwendig. Auch der Besuch einer Hundeschule ist unabdingbar, wenn der Hund ein gutes Sozialverhalten entwickeln soll. Hier kann er sich mit Artgenossen ausprobieren und lernt Regeln einzuhalten. Der Magyar Vizsla ist kinderlieb und kann, wenn gut erzogen, zu einem sehr liebenswerten Familienhund werden.

Richtige Haltung & Pflege

Mit seinem lebhaften Verhalten passt der Magyar Viszla nicht gut in eine Stadtwohnung. Er braucht viel Auslauf und Bewegung. Ideal ist ein großes Grundstück mit Nähe zu freien Flächen in der Natur, auf denen er sich nach Herzenslust austoben kann. Die Fellpflege stellt keine besonderen Ansprüche an den Halter. Besonders die kurzhaarige Variante der Rasse braucht hier keine besondere Behandlung. Drahthaar und Kurzhaar sollten aber nach jedem Spaziergang auf Zecken und anderes Ungeziefer untersucht werden. Auch die großen Schlappohren sollten regelmäßig auf Verunreinigungen untersucht und nach dem Schwimmen im See mit einem Handtuch innen sanft getrocknet werden.

Ernährung

In Sachen Futter verträgt der Jagdhund das Futter der gängigen Hersteller. In der Regel gilt aber: Je hochwertiger das Futter, desto länger bleibt der Magyar Viszla agil und gesund. Ein hoher Fleischanteil kombiniert mit einem geringeren Obst- und Gemüseanteil ist hierbei die ideale Mischung für ein gesundes und langes Leben. Viele Hersteller mischen dem Futter Getreide oder gar Zucker bei, um es für die Hunde noch attraktiver zu machen. In der Regel vertragen viele Hunde diese Zusätze aber weniger gut. Wer sichergehen möchte, dass sein Hund nur die besten Zutaten zu sich nimmt, kann den Vorstehhund auch mit Frischfleisch und Gemüse ernähren. Viele Hundehalter setzen inzwischen auch auf das sogenannte BARFen. Dieses ist aber deutlich aufwendiger und kostenintensiver als Hundenahrung von bekannten Herstellern.

 Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Magyar Viszla ist ein sehr großer Hund und wie viele andere große Rassen leidet auch dieser häufiger unter Hüftgelenksdysplasie. Außerdem kann Viszla Myotitis, also eine Schwächung der Kiefermuskultaur, gehäuft auftreten. Sebaneditis, eine Entzündung der Talgdrüsen, tritt ebenfalls auf. Wie immer gilt: Die Kombi aus gesunder Ernährung, viel Bewegung und Liebe, hält auch den Magyar Viszla auf Dauer gesund und fröhlich.

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Der Magyar Vizsla im Überblick

  • Charakter: freundlich, aktiv, fleißig
  • Größe: bis zu 64 Zentimeter
  • Gewicht: 29 Kilogramm
  • Fell: kurz, glatt und glänzend oder etwas länger und rau bei der Rauhaarvariante
  • Bewegungsbedarf: sehr hoch. Neben Gassigängen sind unbedingt zusätzliche Trainingseinheiten zu Land oder Wasser notwendig
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
  • Besonderheiten: Starker Jagdtrieb, eher für fortgeschrittene Halter geeignet

(ms)

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