Manchester Terrier: Charakter, Aussehen und Haltung

Der Manchester Terrier gehört zu den ursprünglichsten britischen Hunderassen und wurde dort vor allem für die Jagd auf Ratten und andere Nagetiere genutzt, um Haus und Hof vor lästigen Schädlingen zu schützen. Lange galt er sogar als Luxus-Hund.

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Herkunft

Der Manchester Terrier kann auf eine lange und äußerst bewegte Geschichte zurückblicken. So wurde er den Überlieferungen nach bereits Ende des 18. Jahrhunderts aus diversen Terrier-Arten gekreuzt. Damals wollten die Menschen einen agilen Arbeitshund züchten, der Haus und Hof frei von Ratten und anderen lästigen Nagern halten konnte. Er sollte schnell sein und klein genug, um gut in enge Ecken und die kleinen Wohnungen der Arbeiter zu gelangen. Dank seines außerordentlichen Jagdtriebs und seines Einsatzes im Kampf gegen Nager wurde er auch „Rattler“ genannt.

Zu Unterhaltungszwecken und als Volksbelustigung wurden Manchester Terrier in einer Art Hundewettkampf eingesetzt. In den sogenannten „rat pits“ wurde viel Geld auf den Hund gesetzt, der die meisten Ratten in einem bestimmten Zeitraum tötete. Noch Beliebter wurde die Rasse als Begleithund, nachdem etwas später Whippet, Altenglischer Terrier sowie italienisches Windspiel eingekreuzt wurden, die das Aussehen des Manchester Terriers weiter aufwerteten. Dennoch konnte sich die Rasse in puncto Beliebtheit nie gegen die anderen Terrier-Arten durchsetzen.

Wie viele Hunderassen auch litt der Manchester Terrier sehr unter den Wirren des Zweiten Weltkriegs und dem daraus resultierenden Umstand, dass kaum Menschen die Kapazitäten hatten, um die Zucht voranzutreiben. So ging auch in dieser Zeit der Terrier-Bestand enorm zurück und konnte erst nach dem Krieg wieder stabilisiert werden.

Aussehen & Fell

Der Manchester Terrier ist ein mittelgroßer Hund mit sportlich-kompaktem bis muskulösen Körperbau. Er erreicht eine Schulterhöhe von 38 bis 41 Zentimeter und bringt dabei 5,4 bis 10 Kilogramm auf die Waage. Trotz seines sportlichen Looks hat dieser Vierbeiner eine unglaublich elegante Ausstrahlung. Das dürfte nicht zuletzt an seinem glänzenden, tiefschwarzen Fell und den braun-rötlichen Abzeichen in Gesicht, den Läufen und der Brust liegen. Auf den ersten Blick erinnert der Manchester Terrier an den kleineren English Toy Terrier.

Die Augen sind braun und groß und haben stets einen wachen Blick. Seine Ohren sind kurz, dreieckig und verfügen meist über umgeknickte Enden. Dies war nicht immer so. Erst über die letzten Jahrzehnte wurden die Ohren vermehrt in diese neue Form gezüchtet.

Charakter & Gemüt

Intelligent, aktiv und mit einem großen Jagdtrieb ausgestattet. Der Manchester Terrier ist ein Terrier durch und durch. Er gilt als wachsam, unerschrocken und verfügt über ein großes Selbstbewusstsein. Dies kann gelegentlich dazu führen, dass dieser Hund etwas eigensinnig ist und seine Stellung im Rudel hinterfragt. Seinen Menschen ist er gegenüber in der Regel treu und kann sich ihnen gegenüber ausgesprochen verkuschelt und anhänglich zeigen. Fremde lässt er erstmal nicht so nah an sich ran. Ihnen begegnet er anfangs meist zurückhaltend bis misstrauisch. Daher muss sich sein Vertrauen erarbeitet werden.

Manchester Terrier sind kleine Energiebündel, die ein Höchstmaß an körperlicher und geistiger Auslastung fordern und auch brauchen. Daher eignet sich die Rasse durchaus als Familienhund für Menschen, die aktiv sind und gerne viel Zeit in der Natur verbringen.

Erziehung

Grundsätzlich ist der Manchester Terrier ein smarter Vierbeiner mit einer schnellen Auffassungsgabe und dem tiefen Wunsch, seinen Menschen zu gefallen. Daher ist er auch recht einfach zu trainieren. Allerdings ist sein Jagdinstinkt sehr ausgeprägt, weshalb schon früh an diesem Thema sowie auch am Rückruf gearbeitet werden sollte.

Zudem nimmt er seine Aufgabe als Wachhund sehr ernst und kann durchaus territorial sein. Insgesamt sollten Halter darauf achten, dass der Manchester Terrier möglichst ausgelastet ist, da er sonst dazu neigen kann, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen: Beispiel kreatives Umgraben des Gartens, lautes Bellen oder „zeitgenösische Zerrupfkunst“ von Couch, Bettdecken und Teppichen. Daher sind eine frühe und gute Erziehung und Sozialisierung hier das A und O. Als typischer Terrier braucht auch er eine klare Linie und feste Regeln.

Richtige Haltung & Pflege

Wie eingangs beschrieben sollte der Manchester Terrier ausreichend gefördert und gefordert werden, da er sonst dazu neigt, unerwünschtes Verhalten an den Tag zu legen. Dabei ist es egal ihm, ob er in einer Stadtwohnung oder einem großzügigen Landwesen lebt. Hauptsache er wird beschäftigt, erfährt viel körperliche Nähe und kann ganz viel Zeit mit seinen Menschen verbringen. Denn alleine Zuhause sein ist überhaupt nicht sein Ding.

Ansonsten ist der Hund im Hinblick auf Körperpflege denkbar pflegeleicht. Es reicht vollkommen aus, sein kurzes Fell einmal pro Woche zu bürsten, um es von ausgefallenen Haaren zu befreien. Ansonsten sollten Halter regelmäßig Augen, Ohren und Zähne kontrollieren.

Ernährung

Der Manchester Terrier benötigt eine Ernährung, die an seine Größe, sein Gewicht, das Alter und besonders an sein Aktivitätslevel angepasst ist. Allgemein sollte das Futter für den aktiven Vierbeiner hochwertig und proteinreich sein.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Manchester Terrier gelten als robuste Rasse. Bei ihnen sind bisher kaum rassespezifischen Krankheiten bekannt. wie bei allen kleineren Hunderassen kann es zu einer Patelle-Luxation kommen, bei der die Kniescheibe vorübergehend herausspringt. Rassespezifisch kann ein Gendefekt „von Willebrand Typ 1“ auftreten, den es auch beim Menschen gibt. Beim Manchester Terrier führt er zu einer Störung der Blutgerinnung.