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Norwegischer Lundehund

Der Norwegische Lundehund beeindruckt mit außergewöhnlichen anatomischen Merkmalen und besonderen Eigenschaften, die nur diese Rasse kann.
Der Norwegische Lundehund beeindruckt mit außergewöhnlichen anatomischen Merkmalen und besonderen Eigenschaften, die nur diese Rasse kann. Foto: IMAGO / Anka Agency International

Der Norwegische Lundehund ist eine seltene Hunderasse, die – wie der Name schon erahnen lässt – ursprünglich aus Norwegen stammt. Für besonderes Aufsehen sorgen bei dieser Rasse einige außergewöhnliche anatomische Merkmale sowie ihre Fähigkeit, Vögel an steilen Klippen zu jagen.

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Herkunft

Der Norwegische Lundehund ist die älteste Rasse Norwegens, die bereits über Jahrhunderte hinweg gezüchtet wurde und sich seither gut an die anspruchsvolle Küstenlandschaft Norwegens angepasst hat. Historischen Überlieferungen nach wurde der Norwegische Lundehund bereits im 16. Jahrhundert erwähnt und auch schon gehalten. Ursprünglich wurde er speziell für die Jagd auf Papageitaucher gezüchtet, die übrigens auch „Lunde“ genannt werden – daher auch der Name.

Der talentierte Klippenjäger erfreute sich in seiner Heimat so enorm großer Beliebtheit, dass zeitweilen beinahe jede Familie im Land ein solches Exemplar Zuhause hatte. Dennoch ist er über die Jahre immer seltener geworden und beinahe in Vergessenheit geraten. Das liegt zum einen daran, dass sich mit der Industrialisierung ab dem 19. Jahrhundert die Fangmethoden verändert haben und somit der Bedarf nach den Eigenschaften der Hunde rapide nachließ. Zum anderen strecke eine Straupe-Epedemie viele Hunde dieser Rasse nieder, mit dramatischen Folgen: Der Lundehund-Bestand schrumpfte massiv. Seither gilt diese Rasse noch immer als wahre Rarität.

Aussehen & Fell

Der Norwegische Lundehund ist mittelgroß und erinnert viele auf den ersten Blick an einen Fuchs. Er hat einen rechteckigen Körperbau und einen tiefen, mittelbreiten Brustkorb sowie aufrecht stehenden Ohren. Im Vergleich zu anderen Hunderassen können die Ohren des Lundehund geschlossen werden, was das Eindringen von Wasser und Schmutz zu verhindert. Eine Eigenschaft, die ihm gerade Schwimmen einen enormen Vorteil beim Schwimmen oder bietet.

Das ist aber noch nicht alles. Der Norwegische Lundehund kommt mit vielen anatomischen Besonderheiten, die ihn von anderen Hunderassen abhebt. So hat die Rasse acht Ballen und sechs daumenähnlichen Zehen, was ihm vor allem im Gebirge besonderen Halt gibt sowie flexible Gelenke, die es ihm ermöglichen, sich in engen Räumen zu bewegen. Und dann wäre da ja noch sein Fell, bei dem die Farbe von rotbraun über fahlbraun bis weiß variieren kann.

Charakter & Gemüt

Charakterlich ist der Norwegische Lundehund für seine freundliche, verspielte und intelligente Natur bekannt. Er ist lebhaft, neugierig und durch sein unglaubliches Klettertalent der ideale Begleiter für Outdoor-Aktivitäten. Er ist außerdem auch ausgesprochen kinderlieb. Dennoch hat diese Rasse nicht nur oft einen recht hohen Jagdtrieb, sondern gilt oft auch als unabhängig und stur, weshalb er eine liebevolle aber konsequente Erziehung braucht.

Richtige Haltung & Pflege

Für Halter, die bisher Erfahrung mit Hunden haben, ist die Erziehung und Haltung des Norwegischen Lundehundes recht unkompliziert. Da es sich bei dieser Rasse um recht bellfreudige Tiere handelt, die nicht nur bei vermeintlicher Gefahr, sondern auch einfach so Dinge anbellen, die sie interessant finden, sollten Halter viel Geduld mitbringen. Zudem braucht der Lundehund viel Auslauf und Bewegung, weshalb er sich eher weniger für die Haltung in einer Stadt eignet. Das Fell sollte man regelmäßig bürsten – vor allem während des Fellwechsels, um lose Haare zu entfernen.

Ernährung

Allerdings bei der Ernährung wird der Norwegische Lundehund etwas kompliziert. Denn wie die meisten Hunderassen aus dem norwegischen Raum hat auch der Lundehund mit Verdauungsschwierigkeiten zu kämpfen, die durch Säugetierfette ausgelöst werden. Deshalb sollten Halter davon absehen, ihrem Lundi Schwein oder Rind zu füttern. Um den empfindlichen Magen nicht zu reizen, sollte stattdessen auf Geflügel-Fleischsorten ausgewichen werden. Insgesamt gehen für ihn immer Geflügel, Fisch und Kartoffeln. Zudem empfiehlt sich Nassfutter, bei dem aber im Vorfeld gecheckt werden sollte, dass keine überflüssigen Zusatzstoffe enthalten sind.

Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten

Wegen des zu kleinen Gen-Pools neigt diese Rasse zu schlimmen genetischen Erkrankungen, weshalb sogar davon abgeraten wird, sich derzeit einen Lundehund zu holen. So soll es kaum noch Exemplare geben, die frei vom Lundehundsyndrom sind, einem schwerwiegenden Gendefekt, der zu einem chronisch entzündeten Darmerkrankung führt. Die Krankheit ist nicht heilbar und endet bei vielen Hunden qualvoll und tödlich. Zudem kann es häufig zu Magenprobleme beim Lundehund führen, da er Fett nicht gut verdauen kann. Daher ist die Lebenserwartung des mittelgroßen Hundes mit durchschnittlich 6 bis 7 Jahre nicht besonders hoch.

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Der Norwegische Lundehund im Überblick

  • Charakter: loyal, fürsorglich und aufmerksam
  • Größe: 32–38 cm
  • Gewicht: 4 bis 10 kg
  • Fell: dichtes, rauhes Deckhaar mit weicher Unterwolle
  • Bewegungsbedarf: hoch
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: eigentlich 12 bis 14 Jahre, durch einen weitverbreiteten Gendefekt nur noch 6 bis 7 Jahre
  • Besonderheiten: Kann dank seiner anatomischen Besonderheiten bemerkenswert gut schwimmen und klettern

(da)

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